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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430)

Edition Masquer
De civitate Dei (CCSL)

Caput XVIII: Quid de incommutabili consilio ac uoluntate dei fides sana defendat contra ratiocinationes eorum, qui opera dei ex aeternitate repetita per eosdem semper uolunt saeculorum redire circuitus.

Illud quoque non dubito, antequam homo primus creatus esset, numquam quemquam fuisse hominem; nec eundem ipsum nescio quibus circuitibus nescio quotiens reuolutum, nec alium aliquem natura similem. neque ab hac fide me philosophorum argumenta deterrent, quorum acutissimum illud putatur, quod dicunt nulla infinita ulla scientia posse conprehendi; ac per hoc deus, inquiunt, rerum quas facit omnium finitarum omnes finitas apud se rationes habet; bonitas autem eius numquam uacua fuisse credenda est, ne sit temporalis eius operatio, cuius retro fuerit aeterna cessatio, quasi paenituerit deum prioris sine initio uacationis ac propterea sit operis adgressus initium; et ideo necesse est, inquiunt, eadem semper repeti eademque semper repetenda transcurrere, uel manente mundo mutabiliter, qui licet numquam non fuerit et sine initio temporis tamen factus est, uel eius quoque ortu et occasu semper illis circuitibus repetito semperque repetendo; ne uidelicet, si aliquando primum dei opera coepta dicuntur, priorem suam sine initio uacationem tamquam inertem ac desidiosam et ideo sibi displicentem damnasse quodammodo atque ob hoc mutasse credatur, si autem semper quidem temporalia, sed alia atque alia perhibetur operatus ac sic aliquando etiam ad hominem faciendum, quem numquam antea fecerat, peruenisse, non scientia, qua putant non posse quaecumque infinita conprehendi, sed quasi ad horam, sicut ueniebat in mentem, fortuita quadam inconstantia uideatur fecisse quae fecit. porro si illi circuitus admittantur, inquiunt, quibus uel manente mundo uel ipso quoque reuolubiles ortus suos et occasus eisdem circuitibus inserente eadem temporalia repetuntur, nec ignauum otium, praesertim tam longae sine initio diuturnitatis, deo tribuitur, nec inprouida temeritas operum suorum; quoniam si non eadem repetantur, non possunt infinita diuersitate uariata ulla eius scientia uel praescientia conprehendi. has argumentationes, quibus inpii nostram simplicem pietatem, ut cum illis in circuitu ambulemus, de uia recta conantur auertere, si ratio refutare non posset, fides inridere deberet. huc accedit, quod in adiutorio domini dei nostri hos uolubiles circulos, quos opinio confingit, ratio manifesta confringit. hinc enim maxime isti errant, ut in circuitu falso ambulare quam uero et recto itinere malint, quod mentem diuinam omnino inmutabilem, cuiuslibet infinitatis capacem et innumera omnia sine cogitationis alternatione numerantem, de sua humana mutabili angustaque metiuntur; et fit illis quod ait apostolus: conparantes enim se met ipsos sibi met ipsis non intellegunt. nam quia illis quidquid noui faciendum uenit in mentem, nouo consilio faciunt - mutabiles quippe mentes gerunt - , profecto non deum, quem cogitare non possunt, sed se met ipsos pro illo cogitantes, non illum, sed se ipsos, nec illi, sed sibi conparant. nobis autem fas non est credere, aliter affici deum cum uacat, aliter cum operatur; quia nec affici dicendus est, tamquam in eius natura fiat aliquid, quod ante non fuerit. patitur quippe qui afficitur, et mutabile est omne quod aliquid patitur. non itaque in eius uacatione cogitetur ignauia desidia inertia, sicut nec in eius opere labor conatus industria. nouit quiescens agere et agens quiescere. potest ad opus nouum non nouum, sed sempiternum adhibere consilium; nec paenitendo, quia prius cessauerat, coepit facere quod non fecerat. sed etsi prius cessauit et posterius operatus est - quod nescio quemadmodum ab homine possit intellegi - , hoc procul dubio, quod dicitur prius et posterius, in rebus prius non existentibus et posterius existentibus fuit; in illo autem non alteram praecedentem altera subsequens mutauit aut abstulit uoluntatem, sed una eademque sempiterna et inmutabili uoluntate res, quas condidit, et ut prius non essent egit, quamdiu non fuerunt, et ut posterius essent, quando esse coeperunt, hinc eis, qui talia uidere possunt, mirabiliter fortassis ostendens, quam non eis indiguerit, sed eas gratuita bonitate condiderit, cum sine illis ex aeternitate initio carente in non minore beatitate permansit.

Traduction Masquer
Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

18. [17.]Was der rechte Glaube lehrt über den unwandelbaren Ratschluß und Willen Gottes gegenüber den Schlußfolgerungen derer, die Gottes Werke von Ewigkeit her sich wiederholen und immerfort in gleichen Kreisläufen der Weltzeiten wiederkehren lassen.

Auch das steht mir fest, daß es vor der Erschaffung des ersten Menschen niemals einen Menschen gegeben hat; weder denselben, der in angeblichen Kreisläufen angeblich so und so oft wiedergekehrt wäre, noch einen anderen der Natur nach ähnlichen, In diesem Glauben erschüttern mich auch nicht philosophische Einwendungen, als deren scharfsinnigste die gilt, daß man das Unbegrenzte nicht irgend mit Wissen umfassen könne. Gott habe demnach von den Dingen, die er erschafft, lauter begrenzten Dingen, lauter begrenzte Urbilder in sich; seine Güte aber sei niemals ohne Betätigung zu denken, damit sein Wirken nicht zeitlich erscheine, indem vor diesem Wirken ein ewiges Feiern gelegen habe, als wäre er zum Werke übergegangen, weil ihn das vorangehende anfangslose Feiern gleichsam verdrossen habe; deshalb müsse sich immer das gleiche wiederholen und das gleiche auch in Zukunft immer wieder sich abspielen, wobei die Welt, die dann von jeher und ohne Anfang existiert, obwohl sie erschaffen ist, bestehen bleibt und die Wandlungen mitmacht oder ihrerseits ebenfalls immer wieder in diesen Kreisläufen aufs neue entsteht und vergeht. Denn wenn man ein erstes einmal behaupte, in welchem Gottes Werke einen Anfang genommen hätten, so müsse man annehmen, er habe sein früheres anfangsloses Feiern als unnütz Band 16, S. 674und träge und deshalb ihm mißfällig sozusagen verworfen und deshalb eine Änderung darin eintreten lassen. Wenn man ihn dagegen zwar von jeher Zeitliches wirkend sich denke, aber immer wieder neues und so einmal auch zur Erschaffung des Menschen gelangend, den er also vorher nie erschaffen hätte, so würde er seine Schöpfung nicht auf Grund von Wissen und Erkenntnis, womit sich nun einmal nach ihnen Unbegrenztes nicht umspannen läßt, ins Dasein gerufen haben, sondern sozusagen nach Augenblickseinfällen, dem Spiel des Zufalls sich überlassend. Ganz anders, wenn man jenen Kreislauf annehme1, wonach das Zeitliche in der gleichen Form immer wiederkehrt, während die Welt bestehen bleibt oder ebenfalls durch immer wiederkehrendes Entstehen und Vergehen den Kreislauf mitmacht: da werde von Gott ferngehalten sowohl träge Ruhe, noch dazu eine so lang dauernde, anfangslose, als auch unvorhergesehene Zufälligkeit in seinem Wirken; denn wenn sich nicht immer dasselbe wiederhole, so käme man auf eine unbegrenzte Verschiedenheit der Abwandlungen und eine solche vermöge Gott nicht irgend zu umspannen mit seinem Wissen oder Vorherwissen2.

Könnte die Vernunft dagegen nicht aufkommen, der Glaube müßte diese Beweisführungen verlachen, mit denen Gottlose unsere schlichte Gottseligkeit vom rechten Wege abzuziehen und in ihren Kreislauf hineinzuziehen suchen. Doch auch einleuchtende Vernunftgründe zerbrechen diese sich drehenden Kreise, die der Wahn erdichtet; vertrauen wir auf die Hilfe unseres Herrn und Gottes. Der Hauptirrtum, der sie in einem falschen Zirkel statt auf der wahren und geraden Bahn sich bewegen läßt, ist darin gelegen, daß sie den göttlichen Geist, den durchaus unwandelbaren, der jegliche Unbegrenztheit umfaßt und unendliche Zahlenreihen zählt ohne Wanderung des Gedankens vom einen zum andern, an ihrem menschlichen, wandelbaren und beschränkten Geiste messen. Und so geht es ihnen, wie der Band 16, S. 675Apostel sagt3: „Indem sie sich selbst mit sich selbst vergleichen, gelangen sie nicht zum Verständnis“. Sie freilich fassen einen neuen Entschluß, so oft ihnen etwas Neues auszuführen in den Sinn kommt, und führen es als wandelbare Geister aus auf Grund dieses neuen Entschlusses; und so setzen sie in Gedanken wirklich sich selbst an Stelle Gottes, den sie mit ihren Gedanken nicht zu erfassen vermögen, und vergleichen nicht Gott mit Gott, sondern sich mit sich selbst. Wir dagegen erachten die Vorstellung als unzulässig, daß Gott sich anders verhalte, wenn er feiert, als wenn er wirkt; er darf überhaupt nicht als bewegt in dem Sinne hingestellt werden, als trage sich in seiner Natur etwas zu, was vorher nicht da war. Wer bewegt wird, befindet sich in leidendem Zustand, und wandelbar ist alles, was etwas erleidet. Von seinem Feiern müssen wir also die Vorstellung von Schlaffheit, Untätigkeit, Trägheit ausschließen, ebenso wie von seinem Wirken die von Arbeit, Anstrengung, Bemühung. Er weiß zu handeln im Ruhen und zu ruhen im Handeln. Er braucht zu einem neuen Werk nicht einen neuen Entschluß, sondern geht mit einem ewigen daran; und zur Schöpfung ging er nicht über, weil ihn das vorangegangene Feiern gereut hätte. Angenommen vielmehr, er habe vorher gefeiert und nacher gewirkt (der Mensch vermag dies wohl nicht zu fassen), so war dieses vorher und nachher ohne Zweifel nur in den Dingen, die vorher nicht da gewesen und nachher da waren; in ihm aber hat kein nachfolgender anderer Wille einen vorhergegangenen andern geändert oder verdrängt, sondern mit ein und demselben ewigen und unwandelbaren Willen hat er bewirkt, daß die Geschöpfe vorher nicht existierten, solang sie nicht existierten, und nachher existierten, als sie zu existieren begannen. Er wollte damit vielleicht denen, die Augen für so etwas haben, auf geheimnisvolle Weise zu erkennen geben, wie ganz und gar nicht er dieser Dinge bedurfte, sondern sie aus freier Güte erschuf, indem er ja ohne sie seit einer anfangslosen Ewigkeit in nicht geringerer Glückseligkeit beharrte.


  1. So zum Teil die Pythagoreer, namentlich aber Zeno, das Haupt der stoischen Schule. ↩

  2. Vgl. Anm. 1 zum folgenden Kapitel. ↩

  3. 2 Kor. 10, 12. ↩

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