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Werke Augustinus von Hippo (354-430) De Civitate Dei

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De civitate Dei (CCSL)

Caput XXXVIII: De misso Iacob in Mesopotamiam ad accipiendam uxorem et de uisione, quam in itinere somniauit, et de quattuor ipsius feminis, cum unam petisset uxorem.

Mittitur Iacob a parentibus in Mesopotamiam, ut ibi ducat uxorem. patris mittentis uerba haec sunt: non accipies uxorem ex filiabus Chananaeorum; surgens fuge in Mesopotamiam in domum Bathuel, patris matris tuae, et sume tibi inde uxorem de filiabus Laban, fratris matris tuae. deus autem meus benedicat te et augeat te et multiplicet te; et eris in congregationes gentium; et det tibi benedictionem Abraham patris tui, tibi et semini tuo post te, ut heres fias terrae incolatus tui, quam dedit deus Abraham. hic iam intellegimus segregatum semen Iacob ab alio semine Isaac, quod factum est per Esau. quando enim dictum est: in Isaac uocabitur tibi semen, pertinens utique semen ad ciuitatem dei, separatum est inde aliud semen Abrahae, quod erat in ancillae filio, et quod futurum erat in filiis Cetturae. sed adhuc erat ambiguum de duobus geminis filiis Isaac, ad utrumque an ad unum eorum illa benedictio pertineret; et si ad unum, quisnam esset illorum. quod nunc declaratum est, cum prophetice a patre benedicitur Iacob et dicitur ei: et eris in congregationes gentium, et det tibi benedictionem Abraham patris tui. pergens itaque in Mesopotamiam Iacob in somnis accepit oraculum, de quo sic scriptum est: et exiit Iacob a puteo iurationis et profectus est in Charran et deuenit in locum et dormiuit ibi; occiderat enim sol; et sumpsit ex lapidibus loci et posuit ad caput suum et dormiuit in loco illo et somniauit. et ecce scala stabilita super terram, cuius caput pertingebat ad caelum; et angeli dei ascendebant et descendebant per illam, et dominus incumbebat super illam et dixit: ego sum deus Abraham patris tui et deus Isaac, noli timere; terram, in qua tu dormis super eam, tibi dabo illam et semini tuo; et erit semen tuum sicut harena terrae, et dilatabitur supra mare et in Africum et in aquilonem et ad orientem; et benedicentur in te omnes tribus terrae et in semine tuo. et ecce ego sum te cum, custodiens te in omni uia quacumque ibis, et reducam te in terram hanc, quia non te derelinquam, donec faciam omnia, quae te cum locutus sum. et surrexit Iacob de somno suo et dixit: quia est dominus in loco hoc, ego autem nesciebam. et timuit et dixit: quam terribilis locus hic. non est hoc nisi domus dei et haec porta est caeli. et surrexit Iacob et sumpsit lapidem, quem subposuit ibi sub caput suum, et statuit illum titulum et superfudit oleum in cacumen eius; et uocauit Iacob nomen loci illius: domus dei. hoc ad prophetiam pertinet; nec more idolatriae lapidem perfudit oleo Iacob, uelut faciens illum deum; neque enim adorauit eundem lapidem uel ei sacrificauit; sed quoniam Christi nomen a chrismate est, id est ab unctione, profecto figuratum est hic aliquid, quod ad magnum pertineat sacramentum. scalam uero istam intellegitur ipse saluator nobis in memoriam reuocare in euangelio, ubi, cum dixisset de Nathanael: ecce uere Israelita, in quo dolus non est, quia Israel uiderat istam uisionem - ipse est enim Iacob - eodem loco ait: amen, amen, dico uobis, uidebitis caelum apertum et angelos dei ascendentes et descendentes super filium hominis. perrexit ergo Iacob in Mesopotamiam, ut inde acciperet uxorem. unde autem illi acciderit quattuor habere feminas, de quibus duodecim filios et unam filiam procreauit, cum earum nullam concupisset inlicite, indicat scriptura diuina. ad unam quippe accipiendam uenerat; sed cum illi altera pro altera subposita fuisset, nec ipsam dimisit, qua nesciens usus fuerat in nocte, ne ludibrio eam uideretur habuisse, et eo tempore, quando multiplicandae posteritatis causa plures uxores lex nulla prohibebat, accepit etiam illam, cui uni iam futuri coniugii fidem fecerat. quae cum esset sterilis, ancillam suam, de qua filios ipsa susciperet, marito dedit; quod etiam maior soror eius, quamuis peperisset, imitata, quoniam multiplicare prolem cupiebat, effecit. nullam Iacob legitur petisse praeter unam, nec usus plurimis nisi gignendae prolis officio, coniugali iure seruato, ut neque hoc faceret, nisi uxores eius id fieri flagitassent, quae corporis uiri sui habebant legitimam potestatem. genuit ergo duodecim filios et unam filiam ex quattuor mulieribus. deinde ingressus est in Aegyptum per filium suum Ioseph, qui uenditus ab inuidentibus fratribus eo perductus fuit atque ibidem sublimatus.

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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

38. Jakobs Sendung nach Mesopotamien zur Gewinnung einer Frau; das Gesicht, das er auf der Reise im Träume hatte; die vier Frauen, die er erhielt, während er doch nur auf eine ausging.

Band 16, S. 942Jakob ward von seinen Eltern nach Mesopotamien geschickt, von dort eine Frau heimzuholen Die Abschiedsworte seines Vaters lauten1: „Nimm kein Weib aus den Töchtern der Chananäer; erhebe dich und zieh eilends nach Mesopotamien in das Haus Bathuels, des Vaters deiner Mutter, und nimm dir von dort ein Weib aus den Töchtern Labans, des Bruders deiner Mutter. Mein Gott aber segne dich und mehre dich und mache dich zahlreich; und du wirst zu Scharen von Völkern werden; und er gebe dir den Segen Abrahams, deines Vaters, dir und deinem Samen nach dir, damit du Erbe werdest des Landes deiner Einwohnung, das Gott dem Abraham gegeben hat“. Hier sehen wir bereits den Samen Jakobs gesondert von einem andern Samen Isaaks, der durch Esau entstand. Als es hieß2: „In Isaak wird dein Same gerufen werden“, der Same natürlich, der den Gottesstaat bildet, da wurde davon gesondert ein anderer Same Abrahams, der, der im Sohne der Magd bestand, und der, der in den Kindern der Cetturra bestand. Aber bei den Zwillingen Isaaks war es noch zweifelhaft, ob jener Segen über Abraham auf beide oder nur auf einen Bezug habe, und wenn nur auf einen, auf welchen von beiden. Darüber wurde nun Klarheit geschaffen, indem Jakob vom Vater prophetisch gesegnet wird und die Worte vernimmt: „Und du wirst zu Scharen von Völkern werden, und er gebe dir den Segen deines Vaters Abraham“.

Wie nun Jakob gen Mesopotamien zog, empfing er im Traum einen Weissagungsbescheid. Hierüber heißt es3: „Und Jakob zog aus vom Brunnen des Schwures und reiste nach Charran und kam an den Ort und schlief da; denn die Sonne war schon untergegangen; da nahm er einen von den Steinen am Boden und legte ihn zu Band 16, S. 943seinen Häupten und schlief an der Stätte und hatte einen Traum. Und siehe, eine Leiter, feststehend auf der Erde und mit ihrer Spitze bis zum Himmel reichend; und Engel Gottes stiegen darauf empor und hernieder; und der Herr beugte sich über sie und sprach: Ich bin der Gott Abrahams, deines Vaters, und der Gott Isaaks, fürchte dich nicht; der Boden, worauf du schläfst, dir will ich ihn geben und deinem Samen; und dein Same wird sein wie der Sand der Erde und wird sich ausbreiten über das Meer und gen Süden und gen Norden und gen Aufgang; und gesegnet sollen werden in dir und in deinem Samen alle Stämme der Erde. Und siehe, ich bin bei dir, dich schützend auf jedem Weg, den du gehst, und ich will dich zurückgeleiten in dieses Land; denn ich werde dich nicht verlassen, bis ich alles ausgeführt, was ich zu dir gesprochen habe. Und Jakob erhob sich aus seinem Schlafe und sprach: Der Herr ist an diesem Orte, und ich wußte es nicht. Und er fürchtete sich und sagte: Wie furchtbar ist dieser Ort! Das ist ja wahrhaftig das Haus Gottes und dies die Pforte des Himmels. Und Jakob stand auf und nahm den Stein, den er dort unter sein Haupt gelegt hatte, und stellte ihn zu einem Zeichen auf und goß Öl über dessen obere Seite; und Jakob nannte den Namen des Ortes: Haus Gottes“. Das hat prophetische Bedeutung: nicht nach Art der Götzendiener goß Jakob Öl über den Stein, um ihn zu einem vermeintlichen Gott zu machen; er betete ja auch diesen Stein nicht an, noch opferte er ihm; sondern weil der Name Christus von Chrisma kommt, d. i. von Salbung, so ist hier in der Tat etwas gesinnbildet, was ein großes Geheimnis in sich schließt. Die Leiter aber ruft uns, wie sich leicht erkennen läßt, der Heiland selber ins Gedächtnis im Evangelium, wo er an das Urteil über Na-thanael4: „Siehe, wahrhaftig ein Israelit, in welchem kein Falsch ist“, da Israel [und er ist Jakob]dieses Gesicht geschaut hatte, an derselben Stelle5 die Worte anschließt: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, ihr werdet den Himmel offen und die Engel auf- und absteigen sehen über dem Menschensohn“.

Band 16, S. 944Jakob setzte nun seine Reise nach Mesopotamien fort, um sich da eine Frau zu holen. Wie er aber zu vier Frauen kam6, von denen er zwölf Söhne und eine Tochter erzeugte, da er doch nach keiner davon unerlaubt begehrte, meldet die göttliche Schrift. Eine heimzuholen war er gekommen; da ihm aber eine andere « für die eine » unterschoben wurde, so entließ er diese nicht, mit der er unwissend in der Nacht Umgang gepflogen hatte, damit es nicht scheine, als habe er sie zum besten gehabt, und nahm — kein Gesetz verbot ja damals eine Mehrheit von Frauen zur Vermehrung der Nachkommenschaft — auch noch die zur Frau, der allein er bereits die Zusicherung künftiger Ehe gegeben hatte. Da die zweite jedoch unfruchtbar war, übergab sie ihrem Gemahl ihre Magd, damit sie aus ihr Kinder gewinne; und dasselbe tat auch ihre ältere Schwester, obgleich sie geboren hatte, sie machte es der jüngeren nach, um ihre Nachkommenschaft zu vermehren. Von keiner liest man, daß Jakob nach ihr verlangt hätte, die eine ausgenommen, wie auch hinreichend angedeutet ist, daß er mit einer Mehrheit nur umging im Dienste der Kindererzeugung unter Wahrung des ehelichen Rechtes, so daß er auch dies nur auf dringendes Verlangen seiner Ehefrauen tat, die die rechtmäßige Gewalt über den Leib ihres Mannes hatten7. So zeugte er zwölf Söhne und eine Tochter aus vier Frauen. Später begab er sich nach Ägypten durch Vermittlung seines Sohnes Joseph, der, von seinen neidischen Brüdern verkauft, dorthin abgeführt worden war und sich mächtig emporgeschwungen hatte.


  1. Gen. 28, 1-4. ↩

  2. Ebd. 21, 12. ↩

  3. Ebd. 28, 10-22. ↩

  4. Joh. 1, 47. ↩

  5. Ebd. 1, 51. ↩

  6. Gen. 29, 23-35; 30, 1-24. ↩

  7. Vgl. oben XVI 25. ↩

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