Edition
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De civitate Dei (CCSL)
Caput XXVI: De pace populi alienati a deo, qua utitur ad pietatem populus dei, dum in hoc peregrinus est mundo.
Quocirca ut uita carnis anima est, ita beata uita hominis deus est, de quo dicunt sacrae litterae Hebraeorum: beatus populus, cuius est dominus deus ipsius. miser igitur populus ab isto alienatus deo. diligit tamen etiam ipse quandam pacem suam non inprobandam, quam quidem non habebit in fine, quia non ea bene utitur ante finem. hanc autem ut interim habeat in hac uita, etiam nostri interest; quoniam, quamdiu permixtae sunt ambae ciuitates, utimur et nos pace Babylonis; ex qua ita per fidem populus dei liberatur, ut apud hanc interim peregrinetur. propter quod et apostolus admonuit ecclesiam, ut oraret pro regibus eius atque sublimibus, addens et dicens: ut quietam et tranquillam uitam agamus cum omni pietate et caritate, et propheta Hieremias, cum populo dei ueteri praenuntiaret captiuitatem et diuinitus imperaret, ut oboedienter irent in Babyloniam deo suo etiam ista patientia seruientes monuit et ipse ut oraretur pro illa dicens: quia in eius est pace pax uestra, utique interim temporalis, quae bonis malisque communis est.
Traduction
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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
26. Den Frieden eines gottfernen Volkes macht das Volk Gottes der wahren Gottesverehrung dienstbar, so lange es sich auf der irdischen Pilgerschaft befindet.
Wie demnach das Leben des Fleisches die Seele ist, so ist das glückselige Leben des Menschen Gott; die heiligen Schriften der Hebräer sagen hierüber1: „Glückselig das Volk, dessen Herr sein Gott ist.“ Unselig also ein Volk, das jenem Gott ferne steht. Doch schätzt auch ein solches die ihm eigene und nicht zu verachtende Art von Frieden, den es aber am Ende nicht besitzen wird, weil es sich seiner vor dem Ende nicht gut bedient. Daß es ihn aber einstweilen in diesem Leben besitze, daran ist auch uns gelegen; denn so lange die beiden Staaten miteinander vermischt sind, bedienen auch wir uns des Friedens Babylons; zwar erlangt das Volk Gottes die Befreiung aus Babylon durch den Glauben, aber einstweilen muß es neben Babylon pilgern. Darum hat auch der Apostel die Kirche ermahnt, für die Könige und Hoheiten Babylons zu beten, mit der ausdrücklichen Bemerkung2: „Damit wir ein stilles und ruhiges Leben führen in aller Gottseligkeit und Liebe“, und hat der Prophet Jeremias, als er dem alten Volke Gottes die Gefangenschaft vorherverkündete und es auf Gottes Geheiß anwies, gehorsam nach Babylonien zu gehen und sich seinem Gott auch durch Geduld in dieser Prüfung unterwürfig zu zeigen, ebenfalls zum Gebet für Babylonien aufgefordert mit der Begründung3: „Denn ihr Friede ist euer Friede“, natürlich vorerst nur ein zeitlicher Friede, der allein den Guten und den Bösen gemeinsam ist.