Traduction
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Gegen Faustus
11.
Somit verehren sie in den Phantasmagorien ihrer Mythen, ohne es selber zu wissen, Götzenbilder und Dämonen, bei der Verehrung von Sonne und Mond dagegen wissen sie genau, dass sie der Schöpfung dienen; wenn sie dagegen glauben, auch dem Schöpfer zu dienen, täuschen sie sich gewaltig; denn sie dienen ihrer eigenen Phantasmagorie, keineswegs aber dem Schöpfer, da sie ja leugnen, dass Gott geschaffen hat, was der Apostel klar und deutlich als Gottes Schöpfung ausweist, indem er bei der Besprechung der Speisen und Fleischgattungen sagt (I Tim. 4,4): Alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, wenn es mit Dank genossen wird. Seht, was die gesunde Lehre ist, die ihr nicht ertrugt (cf. II Tim. 4,3) und euch deshalb den Fabeleien zuwandtet. So wie der Apostel die Schöpfung Gottes lobt, gleichzeitig aber verbietet, ihr religiöse Verehrung zu erweisen, genau so hat auch Moses, der, wie ihr meint, nichts Göttliches verschont hat – vermutlich meint ihr es nur deshalb, weil er die Anbetung von Sonne und Mond untersagt hat (cf. Deut. 17,3), während ihr euch, ihrem Umlauf folgend, in alle Himmelsrichtungen dreht, um sie anzubeten –, Sonne und Mond mit einem echten Lob bedacht, indem er, wie es der Wirklichkeit entspricht, berichtete, dass sie von Gott geschaffen wurden und den Platz in der Himmelsordnung zur Erfüllung ihrer Aufgabe zugewiesen bekamen, die Sonne zur Herrschaft über den Tag, der Mond zur Herrschaft über die Nacht (cf. Gen. 1,16; Ps. 135,8 f.). An euren falschen Lobsprüchen dagegen finden Sonne und Mond kein Wohlgefallen. Nur der Teufel, jener Teil der Schöpfung, der vom Schöpfer abgefallen ist, versteht es, sich über falsches Lob zu freuen. Die Mächte des Himmels aber, die vom Sündenfall verschont blieben, wollen, dass im Lob, das sie empfangen, ihr Urheber gelobt wird; das echte Lob für sie ist jenes, welches ihrem Schöpfer gerecht wird. Dies aber ist nicht der Fall, wenn man behauptet, sie seien Teile von ihm, oder Glieder von ihm, oder gehörten zu seiner ureigenen Substanz. Denn jener ist vollkommen, ihm mangelt nichts, es gibt bei ihm kein Schwinden, keine Auflösung in Teile, keine Ausdehnung im Raum, er ist in sich ein unwandelbares und sich selbst genügendes Ganzes, er ist aus sich selber heraus glückselig durch die Überfülle seiner Güte; durch sein Wort sprach er und sie entstanden, er gebot und sie wurden geschaffen (cf. Ps. 148,5). Wenn also schon die irdischen Körper gut sind, von denen der Apostel sprach, als er sagte, dass keine Speise unrein sei, denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut (cf. I Tim. 4,4), um wie viel mehr gilt das von den Himmelskörpern, unter denen Sonne und Mond herausragen, da ja der Apostel selber sagt (I Kor. 15,40): Es gibt Himmelskörper und irdische Körper; doch der Glanz der Himmelskörper ist ein anderer als jener der irdischen Körper.
Edition
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Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres
11.
Proinde isti in phantasmatis fabularum suarum idola et daemonia nescientes colunt, in sole autem et luna noverunt se servire creaturae; et quod putant se etiam creatori servire, multum falluntur; phantasmati enim suo serviunt, creatori autem nullo modo serviunt, quando ea negant deum creasse, quae aperte apostolus ad dei creaturam pertinere demonstrat dicens, cum de cibis et carnibus ageret: p. 411,16 Omnis enim creatura dei bona est, et nihil abiciendum, quod cum gratiarum actione percipitur. Videte, quid sit sana doctrina, quam non ferentes vos ad fabulas convertistis. Quomodo apostolus et creaturam dei laudat et ei tamen cultum religionis exhiberi vetat, sic et Moyses, qui vobis videtur nulli divinorum pepercisse – non ob aliud suspicor, nisi quia solem et lunam vetuit adorari, ad quorum circuitum vos per omnes angulos vertitis, ut eos adoretis – solem et lunam vera laude laudavit, cum eos factos a deo et in caelesti ordine ad peragenda sua opera collocatos, sicut est, ita narravit: Solem in potestatem diei, lunam in potestatem noctis. Falsis autem vestris laudibus sol et luna non gaudent. Diabolus novit falsa laude gaudere, praevaricatrix creatura. p. 412,2 Potestates vero caelorum, quae peccato non lapsae sunt, artificem suum in se laudari volunt; quarum illa vera laus est, qua creatori illarum non fit iniuria. Fit autem, cum dicitur, quod partes eius sunt aut membra eius aut aliquid substantiae ipsius. Ille enim perfectus et nullius indigens et nusquam defluens neque discissus neque per loca distentus, apud se totus incommutabilis sibique sufficiens, se ipso beatus propter abundantiam bonitatis; per verbum suum dixit et facta sunt; mandavit et creata sunt. Proinde si terrestria corpora, de quibus loquebatur apostolus, cum cibum nullum immundum diceret, bona sunt, quia omnis creatura dei bona est, quanto magis caelestia, in quibus excellunt sol et luna, cum ipse apostolus dicat: Corpora caelestia et corpora terrestria; sed alia est caelestium gloria, alia terrestrium. p. 412,16