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Gegen Faustus
1.
Faustus sagte: Schon vor langem hat Paulus über euch geschrieben (I Tim. 4,1 ff.): Manche werden vom Glauben abfallen; sie werden sich den Geistern der Täuschung zuwenden, den Lehren der Dämonen; sie werden heuchlerisch Lügen erzählen und in ihrem Gewissen gebrandmarkt sein; sie werden die Heirat verbieten, sich der Speisen enthalten, die doch Gott dazu geschaffen hat, von den Gläubigen unter Dankgebeten genossen zu werden. Nie und nimmer werde ich dir zustimmen, dass dies Worte des Apostels sind, bevor du nicht selber eingestehst, dass Moses und die Propheten diese Lehren der Dämonen eingeführt haben, und dass sie das Sprachrohr eines täuschenden und arglistigen Geistes waren, indem sie uns belehren, dass man sich sorgsam fernhalten muss vom Schweinefleisch und anderen von ihnen als unrein bezeichneten Fleischarten (cf. Lev. 11,6 ff.; deut. 14,3 ff.). Über sie müsst ihr also zuerst diskutieren, und lange und gründlich darüber nachdenken, als was diese Worte genommen werden müssen, ob sie eher den Anschein erwecken, >im Namen Gottes oder aber des Dämons gesprochen zu sein. Davon nämlich wird es abhängen, ob Moses und die Propheten mit uns zusammen verurteilt, oder aber wir mit ihnen zusammen freigesprochen werden. Denn euer jetziges Urteil ist doch einfach ungerecht, indem ihr einerseits uns als Anhänger der Lehre der Dämonen anseht, obwohl wir doch bei unseren Mitgliedern einzig den Menschen aus dem Priesterstand die Abstinenz vom Fleischgenuss verordnen, während ihr anderseits bei euren Propheten und insbesondere bei Moses – der doch als erster nicht nur der Priesterschaft, sondern unterschiedslos sämtlichen Ständen des Volkes den Verzehr von Schweinefleisch (cf. Lev. 11,7; deut. 14,8) untersagte, und auch von Hasenfleisch (cf. Lev. 11,6; deut. 14, 7) und Igelfleisch, von Sepien und Kalmaren und der übrigen schuppenlosen Fischarten (cf. Lev. 11,10; deut. 14,10) – die Ansicht vertritt, dass sie nicht im Namen des Geistes der Täuschung und nicht nach der Lehre der Dämonen, sondern vielmehr im Namen Gottes und des Heiligen Geistes gesprochen haben. So will ich dir vorläufig zugestehen, dass Paulus diese Worte tatsächlich gesagt hat, gebe >mich aber von dir erst dann geschlagen, wenn auch du Moses und die Propheten verurteilt hast, womit du dann deutlich zeigst, dass du jetzt um des Bauches willen zu tun bereit bist, was du, durch Argumente und die Wahrheit besiegt, vielleicht nie getan hättest: über Moses schlecht zu reden.
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Reply to Faustus the Manichaean
1.
Faustus said: You apply to us the words of Paul: "Some shall depart from the faith, giving heed to lying spirits, and doctrines of devils; speaking lies in hypocrisy; having their consciences seared as with a hot iron; forbidding to marry, abstaining from meats, which God has created to be received with thanksgiving by believers." 1 I refuse to admit that the apostle said this, unless you first acknowledge that Moses and the prophets taught doctrines of devils, and were the interpreters of a lying and malignant spirit; since they enjoin with great emphasis abstinence from swine's flesh and other meats, which they call unclean. This case must first be settled; and you must consider long and carefully how their teaching is to be viewed: whether they said these things from God, or from the devil. As regards these matters, either Moses and the prophets must be condemned along with us; or we must be acquitted along with them. You are unjust in condemning us, as you do now, as followers of the doctrine of devils, because we require the priestly class to abstain from animal food; for we limit the prohibition to the priesthood, while you hold that your prophets, and Moses himself, who forbade all classes of men to eat the flesh of swine, and hares, and conies, besides all varieties of cuttle-fish, and all fish wanting scales, said this not in a lying spirit, nor in the doctrine of devils, but from God, and in the Holy Spirit. Even supposing, then, that Paul said these words, you can convince me only by condemning Moses and the prophets; and so, though you will not do it for reason or truth, you will contradict Moses for the sake of your belly.
-
1 Tim. iv. 1-3. ↩