• Accueil
  • Œuvres
  • Introduction Instructions Collaboration Sponsors / Collaborateurs Copyrights Contact Mentions légales
Bibliothek der Kirchenväter
Recherche
DE EN FR
Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Contra Faustum Manichaeum

Traduction Masquer
Gegen Faustus

4.

Wenn ihr dagegen zum Schluss kommt, dass Moses und die Propheten mit ihrer Unterscheidung der Speisen das Gesetz Gottes, nicht jenes der Dämonen zu Anwendung bringen, wenn Daniel die drei Fastenwochen im Namen des Heiligen Geistes beobachtete (cf. Dan. 10,2), wenn die drei jungen Männer Ananias, Azarias und Misahel durch Eingebung des göttlichen Geistes Gemüse und Hülsenfrüchte vorzogen (cf. Dan. 1,12 ff.), wenn schliesslich all jene unter euch, die Enthaltsamkeit üben, dies nicht auf Antrieb der Dämonen tun, und wenn das vierzigtägige Fasten ohne Wein und Fleischgerichte nicht aus einem Irrglauben heraus, sondern nach dem göttlichen Gesetz befolgt wird: wenn ihr zu diesem Schluss kommt, denkt darüber nach, ich bitte euch, denkt darüber nach, ob es nicht von höchstem Unverstand zeugen würde, zu glauben, dass der Satz jede Enthaltsamkeit von Speisen sei >Lehre der Dämonen, von Paulus stammt; und das gleiche gilt für die weitere Aussage, dass es ebenfalls Lehre der Dämonen sei, Jungfrauen Christus zu weihen (cf. I Tim. 4,2: prohibentes nubere). Auch diese Aussage lest ihr, wie alles andere, ohne euch weitere Gedanken zu machen, und schaut dann sofort auf uns, und merkt nicht, dass damit auch eure eigenen Jungfrauen den Stempel bekommen, von der Lehre der Dämonen gefangen zu sein, und dass ihr selber als Priester der Dämonen amtet, indem ihr sie ständig um die Wette mit euren Werbereden für diesen Stand zu begeistern sucht, mit dem Ergebnis, dass die Zahl der Jungfrauen bei euch schon fast in allen Gemeinden grösser erscheint als jene der verheirateten Frauen. Warum also lasst nicht auch ihr endlich ab von solchem Tun? Warum führt ihr die erbarmungswürdigen Menschentöchter auf diesen Irrweg, wenn sich doch an ihnen damit nicht der Wille Christi sondern der Wille der Dämonen erfüllt? Doch möchte ich, dass ihr uns zuerst folgende Frage beantwortet: ist die Förderung der Jungfräulichkeit an sich Lehre der Dämonen, oder nur dann, wenn es mittels Eheverbot geschieht? Wenn nur in diesem >Fall, dann fühlen wir uns nicht betroffen; denn es ist auch unsere Meinung, dass es genau so töricht ist, jemanden, der sich zur Ehelosigkeit entschlossen hat, davon abzubringen, wie es unsittlich und gewissenlos ist, jemanden, der das klar nicht will, dazu zu zwingen; wenn ihr es dagegen schon als Lehre der Dämonen betrachtet, die Entscheidung zur Jungfräulichkeit zu fördern und nicht dagegen anzukämpfen, wenn sich jemand dafür entschieden hat, dann will ich im Augenblick gar nicht vom Risiko sprechen, das ihr selber damit eingeht, ich bin aber in Sorge um den Apostel selber, dass er in den Ruf kommen könnte, damals die Lehre der Dämonen nach Ikonion gebracht zu haben, als er mit seiner Predigt in Thekla, die bereits für die Ehe versprochen war, die Liebe zur lebenslangen Jungfräulichkeit entzündete (cf. Acta Pauli 3). Was sollen wir erst über Jesus sagen, den Lehrmeister und Gewährsmann für diese ganze gottgeweihte Lebensform, den himmlischen Bräutigam der Mädchen, die diesen Stand gewählt haben; er hat ja im Evangelium (cf. Mt. 19,12) drei Kategorien von Eunuchen bestimmt, die eine, die es von Geburt an ist, die zweite, die dazu >gemacht wurde, die dritte, die es freiwillig geworden ist, hat dabei aber den Siegespreis jenen zuerkannt, die sich selber zu Eunuchen gemacht haben um des Himmelreiches willen, womit er auf jene Jungfrauen und Jünglinge verwies, die sich allein schon das Verlangen nach der Ehe aus ihrem Herz herausschnitten und so für immer als Eunuchen in seiner Kirche leben wie in einem Königspalast! Was sagt ihr dazu? Erscheint euch auch dies als Lehre der Dämonen, und im Namen des Geistes der Täuschung gesprochen? Und von wem sonst wird man noch sagen können, er spreche im Namen Gottes, wenn es sich erweist, dass Paulus und Christus Priester der Dämonen waren? Denn ich lasse hier die übrigen Apostel unseres Herrn beiseite, Petrus und Andreas, Thomas und jenen Johannes, der, ohne Erfahrung in der körperlichen Liebe, inmitten der übrigen Apostel glücklich war: sie alle haben bei verschiedenen Gelegenheiten den Besitz dieses Gutes durch Jungfrauen und Jünglinge in göttlich inspirierter Verkündigung besungen (cf. Acta Petri ..), womit sie uns und gleichermassen euch selber ein Muster hinterlassen haben, wie die Jungfräulichkeit gefördert >werden kann. Doch wie bereits gesagt, übergehe ich diese, da ihr sie ja aus eurem Kanon ausgeschlossen habt, und ihnen bei eurer gotteslästerlichen Einstellung mühelos Lehren der Dämonen zuschreiben könnt. Doch könnt ihr dasselbe etwa auch von Christus sagen, oder vom Apostel Paulus, von dem ja ebenso allgemein bekannt ist, dass er nicht nur in seinen Aussagen die Unverheirateten den Verheirateten immer vorzog (cf. I Kor. 7,7), sondern dies auch durch seine Handlungsweise gegenüber der hochheiligen Thekla (cf. PA 3) deutlich gezeigt hat? Wenn dies aber nicht Lehre der Dämonen war, was da Paulus der Thekla und die andern Apostel den andern Menschen verkündeten, wer vermag da noch glaubhaft zu behaupten, Paulus habe mit jenem Satz (I Kor. 4,1 ff.) zum Ausdruck bringen wollen, dass schon die Überredung zu jener gottgeweihten Lebensform Wille und Lehre der Dämonen sei? Es besteht also vorerst für euch kein Anlass, zu glauben, dass nur ihr die Jungfräulichkeit einzig mit Ermunterungen, nicht aber mit Eheverboten fördert, denn auch für uns ist ebendies innerste Überzeugung. Und in der Tat ist jemand als geistig gestört, nicht >nur als geistig beschränkt zu betrachten, der glaubt, es könne etwas, was durch staatliches Gesetz erlaubt ist, durch Privatgesetz verboten werden: und dazu zähle ich eben das Heiraten. Und aus diesem Grunde ermuntern auch wir jene, die den Willen zur Ehelosigkeit haben, standhaft dabeizubleiben, drängen aber niemanden, der diesen Willen nicht besitzt, sich diesem Stand anzuschliessen. Wir wissen nämlich, wie viel der Wille, wie viel auch die Kraft der Natur sogar gegen staatliches Gesetz vermag, geschweige denn gegen privates Gesetz, dem man mit einem offenen Nein antworten kann. Wenn es also untadelig ist, auf diese Weise die Jungfräulichkeitt zu fördern, dann sind auch wir frei von Schuld; wenn dagegen jedwede Art von Förderung der Jungfräulichkeit schuldhaft ist, dann seid auch ihr Angeklagte. In welchem Sinn nun und nach welcher Massregel ihr diese Schriftstelle (I Tim. 4,1) gegen uns verwendet, ist mir allerdings unklar.

Edition Masquer
Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres

4.

Aut si Moyses vobis et prophetae, cum escas diiudicant, dei legem sancire videntur et non daemoniorum, si Danihel in spiritu sancto observavit tres hebdomadas, si Ananias, Azarias et Misahel pueri divinae mentis instinctu oleribus uti maluerunt et leguminibus, si denique in vobis quotquot abstinent, non a daemoniis impulsi id faciunt, si quadragesima sine vino et carnibus non superstitiose a vobis, sed divina lege servatur: videte, quaeso, videte, ne summae dementiae hoc sit a Paulo dictum putare, quod daemoniorum doctrina sit abstinentia omnis ciborum, [et prohibentes nubere,] quemadmodum nec illud, quod dicit etiam virgines dicare Christo daemoniorum esse doctrinas, p. 750,24 quod vos perinde sine consideratione legentes ut cetera ad nos subinde respicitis nec videtis hinc et virgines vestras daemoniorum doctrina captas notari et vos esse antistites daemoniorum, qui certatim semper ad hanc eas incitetis professionem suasionibus vestris, ut paene iam maior in ecclesiis omnibus virginum apud uos quam mulierum numerositas habeatur? Quid ergo non et vos iam desistitis a talibus inceptis? Quid in fraudem miseras inducitis filias hominum, si non in eis Christi voluntas impletur, sed daemoniorum? Et tamen hoc nobis primo respondeatis velim, utrum omnino virgines facere doctrina sit daemoniorum, an solum per prohibitionem facere nubendi? Si per prohibitionem, nihil ad nos; nam et ipsi tam stultum iudicamus inhibere volentem quam nefas et impium satis nolentem cogere; p. 751,8 si vero favere huic quoque proposito et non reluctari volenti id quoque doctrinam putatis esse daemoniorum, taceo nunc vestrum periculum, ipsi iam timeo apostolo, ne daemoniorum doctrinam intulisse tunc Iconium videatur, cum Theclam oppigneratam iam thalamo in amorem sermone suo perpetuae virginitatis incendit. Quid vero et de magistro ipso dicemus ac sanctimoniae totius auctore Iesu et huius ipsius professionis puellarum caelite sponso, qui in evangelio tria genera taxans spadonum, unum nativum, alterum facticium, tertium voluntarium, eis tamen palmam attribuit, qui se ipsos inquit spadones fecerunt propter regnum caelorum, significans virgines et pueros, qui nubendi ipsa a cordibus suis exsecta cupiditate spadonum vice in eius ecclesia semper tamquam in domo regia conversentur? p. 751,21 Quid ergo? Et hoc vobis doctrina videtur esse daemoniorum et in seductorio spiritu dictum? Et quis erit alius in deo loquens, si Paulus et Christus daemoniorum probantur fuisse sacerdotes? Mitto enim ceteros eiusdem domini nostri apostolos, Petrum et Andream, Thomam et illum inexpertum Veneris inter ceteros beatum Iohannem, qui per diversa possessionem boni istius inter virgines ac pueros divino praeconio cecinerunt formam nobis atque adeo vobis ipsis faciundarum virginum relinquentes. p. 752,3 Sed hos quidem, ut dixi, praetereo, quia eos vos exclusistis ex canone facileque mente sacrilega vestra daemoniorum his potestis importare doctrinas. Num igitur et de Christo eadem dicere poteritis aut de apostolo Paulo, quem similiter ubique constat et verbo semper praetulisse nuptis innuptas et id opere quoque ostendisse erga sanctissimam Theclam? Quodsi haec daemoniorum doctrina non fuit, quam et Theclae Paulus et ceteri ceteris adnuntiaverunt apostoli, cui credi iam poterit hoc ab ipso esse memoratum, tamquam sit daemoniorum voluntas et doctrina etiam persuasio sanctimonii? Non ergo est interim, quod vos ‹solum› existimetis solis hortamentis virgines facere et non prohibitione nubendi; nobis enim quoque hoc ipsum insitum est. Et demens profecto ille, non tantum stultus putandus est, qui id existimet lege privata prohiberi posse, quod sit publica concessum; dico autem hoc ipsum nubere. p. 752,18 Quapropter et nos hortamur quidem volentes, ut permaneant, non tamen cogimus invitos, ut accedant. Novimus enim, quantum voluntas, quantum et naturae ipsius vis etiam contra legem publicam valeat, nedum adversus privatam, cui respondere sit liberum Nolo. Si igitur hoc modo virgines facere sine crimine est, extra culpam sumus et nos; sin quoquo genere virgines facere crimen est, rei estis et vos. Iam qua mente aut consilio hoc adversum nos capitulum proferatis, ego non video.

  Imprimer   Rapporter une erreur
  • Afficher le texte
  • Référence bibliographique
  • Scans de cette version
Les éditions de cette œuvre
Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres
Traductions de cette œuvre
Contre Fauste, le manichéen Comparer
Gegen Faustus
Reply to Faustus the Manichaean Comparer

Table des matières

Faculté de théologie, Patristique et histoire de l'Église ancienne
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Mentions légales
Politique de confidentialité