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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Augustine of Hippo (354-430) Contra Faustum Manichaeum Gegen Faustus
19. Buch

16.

Vorerst soll es genügen, wenn wir als Antwort auf die böswillige und törichte Rabulistik des Faustus zeigen, welch absurden Irrtum jemand begeht, der aus dem Wandel von Zeichen und Heilsritualen den Schluss zieht, dass derselbe Unterschied auch beim Heilsgeschehen selber besteht, das die Sprache der Prophetie als Verheissung ankündigte, und dessen Erfüllung die Sprache des Evangeliums später verkündigte; das gleiche gilt, wenn jemand meint, wenn es sich um dasselbe Heilsgeschehen handelte, hätte seine Erfüllung durch die gleichen Heilsrituale verkündigt werden müssen, mit denen es vor seiner Erfüllung angekündigt wurde. Wenn sich nämlich schon in unserer Sprache die Lautung der Verben je nach dem verwendeten Tempus ändert, also dieselbe Sache anders artikuliert wird, wenn sie zu erledigen ist, als wenn sie bereits erledigt ist, wie z.B. die zwei genannten Verbformen zu erledigen und erledigt nicht dieselben Silbenstrukturen, auch nicht die gleiche Anzahl Buchstaben und Silben aufweisen, was wundert es da, wenn für das Mysterium des Leidens und der Auferstehung Christi andere Zeichen verwendet werden, um ihr zukünftiges Eintreten zu verheissen, andere, um das bereits eingetretene Ereignis zu verkünden, da ja schon die Verbformen selber: es wird eintreten und es ist eingetreten, er wird leiden und er hat gelitten, er wird auferstehen und er ist auferstanden sich in Wortstruktur und Phonetik unterscheiden mussten? Was sind denn all die in körperlicher Gestalt ausgeführten Heilsrituale anderes als gewissermassen sichtbar gemachte Wörter, hochheilig zwar, aber dennoch veränderbar und der Zeit unterworfen? So ist Gott zwar ewig, nicht ewig aber ist das Wasser und das ganze zur Taufe gehörige körperliche Zeremoniell, das durchgeführt wird und dann vorbei ist. Und doch ist keine Weihe möglich, ohne dass jene Silben, die bei der Aussprache des Wortes deus nur kurz aufklingen und wieder verklingen, nicht ausgesprochen werden. Das ganze Zeremoniell läuft ab und ist vorüber, die Worte erklingen und sind vorbei; die Wirkkraft aber, die dadurch ausgelöst wird, bleibt für immer, und das geistige Geschenk, das uns damit anvertraut wird, ist unvergänglich. Wer also sagt: Jene Heilsrituale aus dem Gesetz und den Propheten würden auch heute noch in den Versammlungen und Gottesdiensten der Christen fortbestehen, wenn Christus das Gesetz und die Propheten nicht aufgehoben hätte, der kann mit gleichem Recht sagen: Wenn Christus das Gesetz und die Propheten nicht aufgehoben hätte, würde auch heute noch seine Geburt, sein Leiden und seine Auferstehung für die Zukunft verheissen; dass nämlich heute die Geburt, das Leiden und die Auferstehung Christi nicht mehr als zukünftiges Geschehen verheissen werden, was jene alten Heilsrituale deutlich ausdrückten, dass vielmehr verkündet wird, dass er geboren wurde, dass er litt, dass er auferstanden ist, was durch die Heilsrituale der Christen deutlich ausgedrückt wird, zeigt doch vielmehr, dass Christus Gesetz und Propheten nicht aufgelöst sondern vollendet hat. Er, der gekommen ist, Gesetz und Propheten nicht aufzulösen, sondern zu vollenden (Mt. 5,17), hat also mit dieser Vollendung zugleich beseitigt, was bisher dazu diente, die Erfüllung dessen zu verheissen, was von da an als erfüllt gelten konnte. Es ist wie wenn er jene Verbformen: er wird geboren werden, er wird leiden, er wird auferstehen, welche zum Zeitpunkt, als all das noch bevorstand, richtig verwendet wurden, beiseitegeschoben und an ihre Stelle die Verbformen: er ist geboren, er hat gelitten, er ist auferstanden eingesetzt hätte, welche nun ihrerseits richtig verwendet werden, seitdem jene andern ihre Aufgabe erfüllt haben und deshalb beiseitegeschoben wurden.

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Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres Compare
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Contre Fauste, le manichéen Compare
Gegen Faustus
Reply to Faustus the Manichaean Compare

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