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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Augustine of Hippo (354-430) Contra Faustum Manichaeum Gegen Faustus
25. Buch

2.

Augustinus antwortete: Undenkbar, dass jemand, der euch kennt, euch diese Frage stellt, oder sich mit Menschen eures Schlages auch nur in ein Gespräch zu diesem Thema einlässt! Denn vorher müsstet ihr euch in gottergebenem Glauben und mit einem Fünkchen Rücksicht auf die Wahrheit von jenen Traumgebilden fleischlicher und körperlicher Gedanken befreien, um irgendwie, wenigstens in bescheidenen Ansätzen, fähig zu werden, auch Geistiges zu denken. Solange ihr dazu nicht imstande seid – eure Häresie stellt sich ja Körper wie Seele wie Gott gleichermassen in räumlichen, teils endlichen, teils unendlichen Dimensionen ausgedehnt vor, obwohl doch allein der Körper solche Räume besetzen, oder von solchen Räumen aufgenommen werden kann –, solange also wäret ihr besser beraten, wenn ihr euch aus dieser Frage heraushalten würdet, bei der ihr weder als Lehrer etwas zur Wahrheitsfindung beitragen könnt, sowenig wie in allen andern Fragen, noch euch als Schüler eignet, was ihr vielleicht bei andern Fragen tut, falls ihr Überheblichkeit und Streitsucht ablegt. Sobald man nämlich zu fragen beginnt, wie ein Gott räumlich eingegrenzt sein kann, den kein Raum fasst, wie er unbegrenzt sein kann, wenn sein Sohn ihn bis ins Letzte kennt; wie er begrenzt und doch unermesslich gross sein kann, wie unbegrenzt und doch in sich abgeschlossen, wie begrenzt und doch nicht messbar, wie unbegrenzt und doch das Mass aller Dinge, bei all diesen Fragen löst sich jegliches fleischliche Denken in Dunst auf, und wenn es werden möchte, was es noch nicht ist, errötet es zuerst vor Scham über das, was es ist. Es ist daher besser, wenn ihr dieses Thema über die Begrenztheit und Unbegrenztheit Gottes, das ihr euch da vorgenommen habt, solange stillschweigend aussetzt, bis ihr einmal nicht mehr so weit vom Zielpunkt des Gesetzes, nämlich Christus (cf. Rm. 10,4) abgeirrt seid. Warum aber der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs sich unter dieser Bezeichnung seinem Volk anempfehlen wollte, obwohl er doch der wahre Gott der gesamten Schöpfung ist, darüber haben wir bereits, so viel wie nötig war, gesprochen (cf. B.VI 17-19; B.XXII). Auch zur Frage der Beschneidung haben wir in den vorangehenden Partien dieses Werkes bereits mehrfach auf die unbedarften Anschuldigungen geantwortet. Die Manichäer aber würden augenblicklich aufhören, über jenes Kennzeichen zu spotten, das Gott an passender >Stelle des Körpers angeordnet hat, und das modellhaft die Entäusserung des Fleisches darstellt, wenn sie in christlichem, nicht in häretischem Geist jenes Wort bedenken würden (Tit. 1,15): Den Reinen ist alles rein. Da nun aber auch der anschliessende Satz: Für die Unreinen und Ungläubigen aber ist nichts rein, sogar ihr Denken und ihr Gewissen sind unrein, wahr ist, weisen wir diese Spötter und witzelnden Kritikaster sanft darauf hin, dass es für sie überhaupt kein Grund zum Spott, vielmehr zur Trauer ist, wenn die Beschneidung ihrer Meinung nach etwas Schimpfliches ist. Denn ihr Gott ist ja, festgekettet und verunreinigt, sowohl mit dem erwähnten Hautteilchen als auch mit dem Blut, das aus der Wunde trieft, vermischt. 

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Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres Compare
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Contre Fauste, le manichéen Compare
Gegen Faustus
Reply to Faustus the Manichaean Compare

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