Kap. 15. Durch einen gottgefälligen Wandel gilt es, das Herz als den Tempel und das Haus Gottes immer schöner auszuschmücken.
15. Bewahre nur du, den der himmlische Kriegsdienst bereits mit dem Siegel für das geistliche Lager versehen hat, die unverfälschte, bewahre die reine Zucht in der Übung frommer Tugenden! Deine ständige Beschäftigung sei das Gebet oder das Lesen1 ! Rede du bald selbst mit Gott, bald laß Gott zu dir reden! E r unterweise dich in seinen Geboten, e r leite dich! Wen e r reich macht, den wird niemand arm machen. Nie mehr kann sich ein Mangel einstellen, wenn einmal die himmlische Speise das Herz gesättigt hat. Da werden dir die goldgezierten, vertäfelten Decken und die mit kostbaren Marmorplatten verkleideten Häuser nichtig erscheinen, wenn du zur Erkenntnis kommst, daß vielmehr du dich zu verschönern, daß vielmehr du dich zu schmücken hast, daß für dich das Haus hier wichtiger ist, in dem der Herr als in einem Tempel2 sich niedergelassen und in dem der Heilige Geist Wohnung genommen hat. Dieses Haus laß uns ausmalen mit den Farben der Unschuld und erleuchten mit dem Lichte der Gerechtigkeit! Niemals wird diese Behausung durch die Länge der Zeit in Trümmer sinken, niemals durch das Verblassen der Farben an der Wand oder durch das Verbleichen des Goldes verunstaltet werden. Vergänglich ist aller äußerliche Putz, und was kein zuverlässiges Eigentum ist, das flößt dem Besitzer kein festes Vertrauen auf S. 55 seinen Bestand ein. Dieses Haus aber währt immerfort in lebendigem Schmucke, in unversehrter Pracht, in dauerndem Glanze. Es kann nicht vernichtet, nicht zerstört werden, es kann nur mit der Rückkehr des Leibes zum Besseren sich umgestalten.