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Works Tertullian (160-220) De testimonio animae

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De Testimonio Animae

VI.

[1] Crede itaque tuis et de commentariis nostris tanto magis crede diuinis, sed de animae ipsius arbitrio perinde crede naturae. Elige quam ex his fidelius sororem obserues ueritatis. Si tu tuis litteris dubitas, neque deus neque natura mentitur. Ut et naturae et deo credas, crede animae, ita fiet ut et tibi credas. Illa certe est quam tanti facis, quantum illa te facit, cuius es totus, quae tibi omnia est, sine qua nec uiuere potes nec mori, propter quam deum neglegis. [2] Cum enim times fieri Christianus, eam conueni. Cur alium colens deum nominat? Cur, cum maledicendo spiritus denotat daemonia pronuntiat? Cur ad caelum contestatur et ad terram detestatur? Cur alibi seruit, alibi uindicem conuenit? Cur de mortuis iudicat? Cur uerba habet Christianorum, quos nec auditos uisosque uult? Cur aut nobis dedit ea uerba, aut accepit a nobis? Cur aut docuit aut didicit? Suspectam habes conuenientiam praedicationis in tanta disconuenientia conuersationis. [3] Vanus es, si huic linguae soli aut Graecae, quae propinquae inter se habentur, reputabis eiusmodi, ut neges naturae uniuersitatem. Non Latinis nec Argiuis solis anima de caelo cadit. Omnium gentium unus homo, uarium nomen est, una anima, uaria uox, unus spiritus, uarius sonus, propria cuique genti loquella, sed loquellae materia communis. [4] Deus ubique et bonitas dei ubique, daemonium ubique et maledictio daemonii ubique, iudicii diuini inuocatio ubique, mors ubique et conscientia mortis ubique, et testimonium ubique. [5] Omnis anima suo iure proclamat quae nobis nec mutire conceditur. Merito igitur omnis anima et rea et testis est, in tantum et rea erroris, in quantum et testis ueritatis, et stabit ante aulas dei die iudicii nihil habens dicere. [6] Deum praedicabas et non requirebas, daemonia abominabaris et illa adorabas, iudicium dei appellabas nec esse credebas, inferna supplicia praesumebas et non praecauebas, Christianum nomen sapiebas et Christianum nomen persequebaris.

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Das Zeugnis der Seele (BKV)

6. Kap. Man folge also der Stimme Gottes und der Natur.

Und so glaube denn deinen eigenen Zeugnissen und auf Grund unserer Denkschriften glaube um so mehr auch den göttlichen Zeugnissen; aber auf Grund der Entscheidung der Seele selbst glaube ebenso sehr der Natur. Wähle dir hiervon, wen du als die treuere Schwester der Wahrheit beobachtet hast. Wenn du in deine eigenen Schriften Zweifel setzest, so sind doch Gott und die Natur keiner Lüge fähig. Um wiederum den Glauben an die Natur und Gott zu finden, glaube nur der Seele. So wird es geschehen, daß du auch dir selbst glaubst. Sie ist es doch sicherlich, die du so wert hältst, als sie, der du ganz angehörst, dich wert hält, sie, die dir alles ist, ohne welche du nicht leben und nicht sterben kannst, um derentwillen du Gott vernachlässigst. Wenn du dich fürchtest, Christ zu werden, so nimm sie einmal ins Verhör, warum sie den Namen Gottes im Munde führe, da sie doch einen ändern verehrt? Warum sie, wenn sie fluchwürdige Geister bezeichnen will, die Dämonen zu nennen pflege? Warum sie, zum Himmel gewandt, Beteuerungen, und zur Erde gewandt, S. 214Verwünschungen ausspreche? Warum sie dem einen diene und doch einen ändern als ihren Rächer anrufe? Was sie über die Toten urteile? Warum sie von den Christen, die sie nicht einmal hören und sehen mag, Ausdrücke entlehnt hat? Warum sie die betreffenden Ausdrücke uns überlassen oder sie von uns angenommen hat? Warum sie dieselben gelehrt oder gelernt hat? Halte die Übereinstimmung in der Lehre bei einer solchen Verschiedenheit des Wandels für etwas Beachtenswertes! Es wäre töricht, wenn du dieser unserer Sprache, oder der griechischen, welche für verwandt gilt, derartige Ausdrücke allein zuschreiben wolltest, so zwar, daß du die Allgemeinheit der Natur leugnest. Nicht ausschließlich die Lateiner und die Griechen haben ihre Seelen vom Himmel erhalten. Bei allen Völkern ist der Mensch ein und derselbe, der Name aber verschieden; die Seele eine, ihr Ausdruck aber mannigfaltig; der Geist einer, seine Stimme aber mannigfaltig; jedes Volk hat seine besondere Sprache, aber die Gegenstände der Sprache sind gemeinschaftlich. Gott ist überall und überall die Güte Gottes, überall die Dämonen und der Abscheu vor den Dämonen, überall die Berufung auf das Urteil Gottes, überall der Tod, überall die Kenntnis des Todes und überall das Zeugnis, Jede Seele proklamiert mit vollem Rechte laut, was uns nicht einmal zu flüstern erlaubt ist. Mit gutem Grund ist also eine jede Seele Schuldige und Zeugin zugleich, in demselben Grade nämlich zugleich schuldig des Irrtums, in welchem sie Bezeugerin der Wahrheit ist, und sie wird am Tage des Gerichtes vor den Vorhöfen Gottes stehen, nicht wissend, was sie sagen soll. Du hast Gott immer verkündigt und ihn doch nicht gesucht; du hast die Dämonen in Worten immer verabscheut und sie doch angebetet; du hast die Strafen der Unterwelt immer geahnt und sie doch nicht vermieden; du hast vom christlichen Namen etwas gewußt, aber die Christen verfolgt!

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De Testimonio Animae
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Das Zeugnis der Seele (BKV)
Témoignage de l'âme Compare
The Soul's Testimony Compare
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Einleitung: Kathechteische Schriften (Über die Schauspiele, Über die Idolatrie, über den weiblichen Putz, An die Märtyrer, Zeugnis der Seele, über die Busse, über das Gebet, über die Taufe, gegen die Juden, Aufforderung zur Keuschheit)
Elucidations - On the soul's testimony

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