Kap. 15. Was der Wille Gottes ist, das erkennen wir aus Christi Lehren und Taten.
Der Wille Gottes aber, den Christus erfüllt und gelehrt hat, ist Demut im ganzen Verhalten, Beständigkeit im Glauben, Bescheidenheit in unseren Worten, Gerechtigkeit in unseren Taten, Barmherzigkeit in unseren Werken und Zucht in unseren Sitten. Anderen niemals Unrecht tun, erlittenes Unrecht aber willig ertragen, mit den Brüdern Frieden halten, den Herrn von ganzem Herzen verehren1 , ihn lieben als unseren Vater, ihn fürchten als unseren Gott, Christus über alles stellen, weil auch er nichts über uns gestellt hat, ihm in unzertrennlicher Liebe anhangen, voll Mut und Vertrauen zu seinem Kreuze stehen, wenn um seinen Namen und seine Ehre der Streit tobt, mit unserem Munde voll Standhaftigkeit das Bekenntnis ablegen, beim gerichtlichen Verhör voll Zuversicht in den Kampf gehen und im Tode durch Geduld die Krone erringen: das heißt danach streben, ein Miterbe Christi zu sein2 , das heißt dem Gebote Gottes nachkommen, das heißt den Willen des Vaters erfüllen.
