Kap. 20. Denn Reichtümer sind für den Christen, der dem Herrn nachfolgen will, als die Wurzel alles Übels nur ein Hindernis auf dem Wege zum Heil.
Der Reichtum, so lehrt er, ist nicht nur zu verachten, sondern er ist auch gefährlich: hier liege die Wurzel verführerischer Übel, die den verblendeten Geist des Menschen in geheimem Truge betören. Deshalb tadelte auch Gott den reichen Toren, der nur auf zeitlichen Wohlstand bedacht war und sich mit der Fülle seiner überreichen Ernte brüstete, indem er zu ihm sagte: „Du Tor, heute Nacht wird deine Seele von dir gefordert! Wem wird nun gehören, was du erworben hast?"1 . Der Tor freute sich seiner Ernte, und er sollte doch noch in derselben Nacht sterben, und S. 183 während sein Leben schon dem Ende nahe war, dachte er noch an die reichen Vorräte für sein Leben. Umgekehrt aber wird nach des Herrn Lehre derjenige vollkommen und vollendet, der seine ganze Habe verkauft, und zum Besten der Armen verteilt und sich so einen Schatz im Himmel sammelt2 . Nur der, sagt er, könne ihm folgen und den Herrn in dem Ruhm des Leidens nachahmen, der, gewappnet und gerüstet, von keinen Fesseln seines irdischen Besitzes umstrickt ist, sondern los und ledig selbst seiner Habe nachfolgt, die er vorher zum Herrn vorausgesandt hat. Damit sich jeder von uns zu gleichem Tun bereiten kann, lernt er in dieser Weise beten und aus dem vorgeschriebenen Wortlaut des Gebetes erkennen, wie er sein soll.