10. Auf sein Seelenheil, nicht auf das Vermögen muss der Gläubige in erster Linie bedacht sein.
Du fürchtest, es könnte vielleicht dein Erbgut dahinschwinden, wenn du anfängst, davon reichlich Wohltätigkeit zu üben, und du Unseliger weißt nicht, dass nichts Geringeres als dein Leben und dein Heil dahinschwindet, während du das Versiegen deines Vermögens fürchtest? Und während du darauf bedacht bist, ja nicht etwa an deiner Habe Einbuße zu leiden, merkst du gar nicht, dass du an dir selbst Schaden nimmst, da du den Mammon mehr liebst als deine Seele; du merkst nicht, dass du um deines Vermögens willen selbst zugrunde gehst, während du fürchtest, du könntest um deinetwillen dein Vermögen zugrunde richten. Und deshalb ruft und sagt der Apostel mit Recht: Nichts haben wir in diese Welt hineingebracht, aber wir können auch nichts mit hinwegnehmen. Haben wir also Nahrung und Kleidung, so lasst uns damit zufrieden sein.„ Die aber reich werden sollen, fallen in Versuchung und Fallstricke und in viele schädliche Begierden, die den Menschen versenken in Verderben und Untergang. Denn die Wurzel aller Übel ist die Habsucht, und manche, die ihr nachhingen, haben im Glauben Schiffbruch gelitten und haben sich in viele Schmerzen gebracht“1 .
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1 Tim 6, 7-10. ↩