Kap. 24. Nachdem der Herr noch nicht einmal sich selbst gerächt hat, wollen auch wir in aller Geduld den Tag seiner Ankunft und seines Zornes erwarten, an dem wir mit ihm zur ewigen Herrlichkeit eingehen.
Auf ihn wollen wir harren, geliebteste Brüder, als auf unseren Richter und Rächer, der einst das Volk seiner Kirche und die Schar aller Gerechten seit Anbeginn der Welt zugleich mit sich selbst rächen wird! Wer gar zu schnell und eilig Rache für sich heischt, der möge bedenken, daß der selbst noch nicht gerächt ist, der die Rache vollzieht. Gott der Vater hat geboten, seinen Sohn anzubeten, und des göttlichen Gebotes eingedenk, bemerkt und sagt der Apostel Paulus: „Gott hat ihn erhöht und ihm einen Namen gegeben, der über jeden Namen ist, damit im Namen Jesu alle ihr Knie beugen, die im Himmel, auf Erden und unter der Erde sind“1 . Und in der Offenbarung widersetzt sich der Engel dem Johannes, der ihn anbeten will, und sagt: „Sieh zu, tue es nicht! Denn ich bin dein und deiner Brüder Mitknecht. Bete den Herrn Jesus an!“2 Wie gütig ist der Herr Jesus, und wie groß ist seine Geduld, daß er, der im Himmel angebetet wird, nicht einmal sich selbst schon auf Erden rächt! An seine Geduld, geliebteste Brüder, laßt uns in unseren Verfolgungen und Leiden denken! Seiner Ankunft wollen wir in gehorsamer Erwartung entgegensehen und nicht in gottloser und unbescheidener Übereilung darauf dringen, daß wir, obwohl nur Knechte, vor dem Herrn gerächt werden! Laßt uns vielmehr danach streben und darauf hinarbeiten, daß wir mit ganzem Herzen wachsam und entschlossen, alles standhaft zu ertragen, die Gebote des Herrn beobachten, damit wir nicht mit den Gottlosen und Sündern zusammen bestraft, sondern mit den Gerechten und Gottesfürchtigen verherrlicht werden, wenn jener Tag des Zornes und der Rache erscheint!
