11. Von der Ewigkeit der Liebe.
S. a301 Und was wundert ihr euch, wenn jene oben zusammengefaßten Verrichtungen aufhören, da ja der hl. Apostel noch höhere Gaben des hl. Geistes als vorübergehende bezeichnet, während er die Liebe allein als ohne Ende während darstellt, indem er sagt: 1 „Gilt es Weissagungen, sie werden abgethan; gilt es Sprachen, sie werden aufhören; gilt es Wissenschaft, sie wird zerfallen;“ von dieser aber sagt er: „Die Liebe wird nie vergehen.“ Alle Gaben nemlich werden je nach Brauch und Bedarf auf einige Zeit verliehen und nach vollendeter Benützung ohne Zweifel vergehen; die Liebe aber wird zu keiner Zeit aufgehoben, da sie nicht nur in der gegenwärtigen Welt nützlich in uns wirkt, sondern auch in der zukünftigen, wenn die Bürde der körperlichen Noth abgelegt ist, viel wirksamer und herrlicher fortdauern wird. Keinem Mangel und Verderben je preisgegeben wird sie in ewiger Unzerstörbarkeit Gott nur feuriger und inniger anhängen.
I. Kor. 13, 8. ↩
