7. Von der Bethörung, in die ein Anderer durch Unkenntniß der Klugheit kam.
Was soll ich nun von Jenem erwähnen, — seinen Namen will ich verschweigen, weil er noch lebt, — der lange Zeit einen Teufel in der lichten Gestalt eines Engels aufgenommen hatte und, obwohl er in unzähligen Offenbarungen oft von ihm getäuscht worden war, doch glaubte, es sei ein Bote der Gerechtigkeit? So brachte er, um Anderes zu übergehen, jede Nacht Licht in die Zelle von Jenem, ohne Hilfe einer Leuchte. Zuletzt befahl er ihm, daß er Gott seinen Sohn, der zugleich mit ihm in dem Kloster wohnte, opfere, damit er durch dieses Opfer nemlich den Verdiensten des Patriarchen Abraham in keiner Weise nachstehend erfunden werde. Und so wurde der Mönch durch die Überredung verführt, daß er den Mord gleich in der That vollbracht hätte, wenn nicht der Knabe entflohen wäre, durch eine Ahnung des bevorstehenden Verbrechens erschreckt, weil er sah, wie Jener das Messer gegen seine Gewohnheit durch Schärfen vorbereitete und Stricke suchte, mit denen er ihn beim Opfer zum Abschlachten binden wollte.
