Über Isaias VI 1—7.
S. 225„Und es geschah im Todesjahre des Königs Ozias, da sah ich den Herrn der Heerscharen sitzend auf einem erhabenen und hohen Throne. Seraphim standen um ihn herum. Sechs Flügel hatte der eine, sechs Flügel der andere.“1 Sehen wir einmal zu, wie über S. 226diese Stelle des Propheten Isaias ein Mann urteilt, der im Rufe eines großen Gelehrten steht. Nach der Heiligen Schrift war Ozias ein König von Juda. Origenes behauptet nun: „Der Prophet Isaias konnte ein Gesicht nur dann schauen, wenn in ihm zuvor der König Ozias gestorben war“. Dieser Ansicht schließe ich mich durchaus nicht an. Haben wir doch früher gelesen, daß der Prophet Isaias zu Lebzeiten des Ozias viele Gesichte geschaut hat, wie es auch der Anfang seines Buches bezeugt, wo es heißt: „Gesicht, welches Isaias, des Amos Sohn, gesehen hat. Er hat es gesehen gegen Judäa und gegen Jerusalem in den Tagen des Ozias, Joacham, Achaz und Ezechias, der Könige von Juda“2 , Wie kann also Origenes behaupten, Isaias hätte ein Gesicht nur dann schauen können, wenn der König Ozias tot gewesen wäre, obwohl unzweifelhaft feststeht, daß Isaias vor Ozias' Tod als Prophet aufgetreten ist? Und der Prophet sagt selbst: „Höre Himmel, vernimm es Erde, daß der Herr gesprochen hat“3 , um auszuführen, was der Herr noch nach der Vision gesprochen hat. Es soll nicht geleugnet werden, daß der König Ozias ein Sünder gewesen ist. Ich frage nur, warum sollte es eines sündhaften Königs wegen ausgeschlossen sein, daß der heilige Prophet ein von Gott gesandtes Gesicht schauen konnte.
Im weiteren Verlauf seiner Erklärung hat derselbe Origenes, welcher den König Ozias allegorisch deutet, unter anderem auch folgendes ausgeführt: „Ein solcher König und Beherrscher der Seele muß sterben, damit wir eine Erscheinung Gottes sehen können. Denn es steht nicht umsonst geschrieben: Es geschah im Todesjahre des Königs Ozias, da sah ich den Herrn der Heerscharen. Sowie Ozias lebt auch in jedem von uns Pharao, aber nur so lange, als wir ägyptische Werke verrichten, ohne aufzuseufzen. Wenn aber Pharao in uns gestorben sein wird, dann legt unser Wehklagen sofort Zeugnis ab von unserem Schmerze, wie im Buche Exodus geschrieben steht. Solange aber Ozias, S. 227in diesem Sinne aufgefaßt, lebt, können wir keine Erscheinung Gottes sehen“. Gegenüber dieser Auslegung bin ich nicht so verbohrt, daß ich glaube, eine erbauliche Allegorie, die aus dem Quell der Wahrheit hergeleitet wird, zurückweisen zu müssen. Allerdings darf sie nicht im Widerstreit stehen mit der Wahrheit, die geschichtliche Auffassung unmöglich machen, vom Sinne der Heiligen Schrift abweichen oder die Meinung eines verdrehten Erklärers höher stellen als die Autorität der Schrift. Deshalb wollen auch wir Origenes, der im Nebel der Allegorie alles verwirrt, zurufen: „Weg mit dieser Deutung, fort mit ihr!“ Die Geschichte nämlich berichtet, was sich zu den verschiedenen Zeiten zugetragen hat. Sie wendet sich an die Leser, damit sie nach ihrem Beispiele das Gute befolgen, dem Verkehrten aber aus dem Wege gehen. Die Allegorie hingegen steigt gleichsam auf einigen Stufen durch die Geschichte hindurch empor, so daß sie über dieser steht, ohne mit ihr in Widerspruch zu geraten. Wenn der heilige Apostel Paulus sich über das geheimnisvolle Verhältnis zwischen Adam und Eva ausläßt, dann leugnet er ihre Erschaffung nicht, sondern auf dem Fundament der Geschichte baut er das geistige Verständnis auf mit den Worten: „Deshalb wird der Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seinem Weibe anhängen, und sie werden zwei in einem Fleische sein. Dieses Geheimnis ist groß; ich aber sage, in Christus und in der Kirche“4 . Wo er an einer anderen Stelle ein Beispiel aus der ältesten Geschichte anführt, in welcher geschrieben steht, wie durch Moses Stab das Wasser aus dem Felsen hervorbrach, damit das dürstende Volk zu trinken habe, da paßt er das geistige Verhältnis wie folgt an: „Sie tranken aus dem geistigen Felsen, der ihnen folgte; der Fels aber war Christus“5 . Was ganz offenkundig Geschichte ist, streitet er keineswegs ab. Indem er die Geschehnisse zu höherem Verständnis emporhebt, richtet er das Dach auf, ohne das Fundament hinwegzuziehen. Wenn Origenes in diesem Sinne die allegorische Erklärung S. 228gepflegt hätte, dann wäre ich sehr mit ihr einverstanden. Weil er aber die Lüge aufbaut und die Wahrheit niederreißt, weise ich seine Auslegung zurück.
Wenden wir also unsere Aufmerksamkeit wieder den Worten zu: „Der Prophet konnte keine Vision schauen, so lange Ozias lebte“. Und in allegorischer Deutung fügt Origenes sofort bei: „Es muß Ozias, der Beherrscher der Seele, zuerst sterben, damit dann der Prophet eine Vision schauen könne“. Was sollen wir denn nun zu folgendem Ausspruch des Isaias sagen: „O wie elend fühle ich mich, da ich gebrandmarkt bin, da ich mich Mensch nenne und unreine Lippen habe, inmitten eines Volkes wohne, das unreine Lippen hat, und den König, den Herrn der Heerscharen, mit meinen Augen schauen durfte!“6 Wenn nämlich der Prophet unreine Lippen hatte, wie war dann in seiner Seele der König Ozias gestorben, so daß sie befähigt gewesen wäre, eine Vision zu schauen? So groß war nach seinem eigenen Bekenntnis die Unreinheit seiner und des Volkes Lippen, daß er, wie er später bemerkt, die Gnade der Reinigung erhalten mußte. Es folgt nämlich: „Und es wurde zu mir einer der Seraphim geschickt. In der Hand hielt er eine Kohle, welche er mit einer Zange vom Altare genommen hatte. Und er berührte meinen Mund und sprach: Siehe, dieses hat deine Lippen berührt. Es wird deine Sünden fortnehmen und dich von deinen Fehlern reinigen“7 . Seine Sünden waren also nicht zuvor getilgt, er war nicht von seinen Fehlern gereinigt worden, als ihm die Erscheinung Gottes zuteil wurde. Wie kann man nun, wenn wir uns der allegorischen Deutung des Origenes anschließen, behaupten, Ozias, der Beherrscher seiner Seele, sei gestorben, wo der Prophet doch noch nach der Vision unreine Lippen hatte, da ja die Abwaschung der Sünden und die Reinigung von Fehlern erst später stattfand? Der Herr erscheint eben auch den Sündern, um sie von der Sünde abzulenken. Denn auch dem heiligen Paulus, der in seinen jüngeren Jahren die Kirche verfolgt hatte S. 229und nach Aushändigung von Vollmachten nach dem Blute der Apostel lechzte, erschien der Erlöser und sprach: „Saulus, Saulus, warum verfolgst du mich?“8 Nabuchodonosor, der König der Chaldäer, bemerkte, als die drei Jünglinge im Feuerofen umherwandelten, noch einen vierten in ihrer Mitte und sprach: „Haben wir nicht drei Jünglinge gebunden mitten ins Feuer geworfen. Wie sehe ich nun vier freie Männer, die inmitten des Feuers unversehrt umhergehen, und das Aussehen des vierten gleicht dem eines Gottessohnes?“9 Auch Moses sah, nachdem er in Ägypten erzogen und in aller Weisheit der Ägypter unterrichtet worden war10 , die Erscheinung des brennenden Dornbusches, der nicht verbrannte. Als er sprach: „Ich will hingehen und diese auffallende Erscheinung betrachten“, da redete ihn der Herr vorher an: „Moses, Moses, nahe dich nicht dieser Stelle! Löse die Schuhe von deinen Füßen; denn der Ort, auf dem du stehst, ist geheiligtes Land!“11 Darauf wird er unterrichtet, als er nach der Erscheinung Gottes behauptet, eine schlichte Redeweise und eine überaus schwere Zunge zu haben, mit anderen Worten, unwürdig zu sein zur Verkündigung des Wortes Gottes, zur Ausführung des Auftrages, mit welchem er zum Volke geschickt werden sollte. Auf gleiche Weise hat also Gott in seiner großen Milde sich auch Isaias offenbart, soweit überhaupt ein Mensch Gott sehen kann. Deshalb spricht auch der Prophet nach der Erscheinung: „O wie elend bin ich, da ich gebrandmarkt bin. Denn obwohl ich ein Mensch bin und unreine Lippen habe und inmitten eines Volkes wohne, das unreine Lippen hat, so habe ich doch den König, den Herrn der Heerscharen, mit meinen Augen gesehen“12 . Die Worte des Propheten wollen aber nichts anderes besagen als: „Obwohl ich ein Sünder bin voller Bosheit, so habe ich doch den Herrn gesehen sitzend auf hohem und erhabenem S. 230Throne“. Es folgt also aus obigen Darlegungen, daß des Origenes Allegorie weder geschmackvoll noch wahr ist. Denn Isaias hat die Erscheinung Gottes nicht geschaut, nachdem der Beherrscher seiner Seele gestorben war, wie Origenes behauptet, da der Prophet ja selbst bezeugt, nach der Erscheinung noch unreine Lippen gehabt zu haben. Origenes ist also der Unwahrheit überführt, mag man nun die geschichtliche oder die allegorische Auffassung zugrunde legen. Denn Isaias hat die Vision gegen Judäa und Jerusalem gesehen zu Lebzeiten des Ozias, wie wir in der Schrift lesen. Und in demselben Jahre, in welchem Ozias gestorben ist, hatte er noch eine zweite Erscheinung. Weiterhin wird er aber auch vom Standpunkt der allegorischen Auffassung aus in folgender Weise des Irrtums überführt. Wie war denn Ozias, der Beherrscher seiner Seele, tot, da Isaias noch unreine Lippen hatte? Wenn er aber bei ihm, der unreine Lippen hatte, nicht tot war, wie wird er denn in uns sterben, wenn wir eine Erscheinung haben, wofern auch wir nach derselben unreine Lippen haben? Der Sinn der Stelle folgt mit Klarheit aus dem Ausspruche Pauli: „Als wir noch Sünder waren, ist Christus für uns gestorben“13 . Von Isaias aber sagen wir in ähnlicher Weise: „Solange der Prophet noch unreine Lippen hatte und Ozias, welchen Origenes als Beherrscher der Prophetenseele deutet, in ihm noch nicht erstorben war, da nahm er die Vision nicht wahr kraft seines persönlichen Verdienstes, sondern er verdankte sie der Güte des Erlösers. Mögen ihm auch die unreinen Lippen zum Hindernis geworden sein, die Herrlichkeit Goles zu sehen, so offenbarte sich ihm doch die Barmherzigkeit seines Schöpfers, die den Sündern erscheint, um die Sünden von ihnen zu nehmen“.
Origenes möge aufhören mit seinen Täuschungen. Siegen soll die Wahrheit, welcher er wieder ins Gesicht schlägt, wenn er in der Erklärung fortfährt: „Ich sah zwei Seraphim. Jeder hatte sechs Flügel. Mit zweien bedeckten sie das Antlitz — nicht ihres, sondern das Gottes —, mit zweien bedeckten sie die Füße S. 231— nicht die ihrigen, sondern die Gottes —, und mit zweien flogen sie“14 . Auch an dieser Stelle trifft ihn, der fortgesetzt an Neuerungen seine Freude hat und sich schämt, das zu sagen, was für alle sich von selbst ergibt, der Vorwurf, seine eigene Auffassung untergeschoben zu haben. Denn die Seraphim bedeckten mit den beiden Flügeln nicht, wie Origenes behauptet, das Antlitz Gottes, soweit überhaupt Gott gesehen werden kann, sondern das ihrige, um den Propheten darauf aufmerksam zu machen, daß das Angesicht Gottes entsprechend dem göttlichen Wesen mit den Augen der Sterblichen nicht gesehen werden kann. Deshalb erhielt auch Moses, als er zum Herrn sprach: „Zeige Dich mir, damit ich Dich sehe“15 , die Antwort: „Niemand wird mein Angesicht schauen und am Leben bleiben“16 . Mit diesen Worten wird Moses ermahnt, seiner Neugierde Zügel anzulegen und der Größe der eigenen Gebrechlichkeit eingedenk zu werden. Aber auch Johannes betont: „Niemand hat Gott je gesehen. Der eingeborene Sohn, der im Schoße des Vaters ist, er selbst hat es uns erzählt“17 . Der Inhalt dieses Ausspruches geht dahin, daß die Menschen Gott nicht schauen können, insoweit er Gott ist, sondern nur insoweit er sich aus Gnade seinen Geschöpfen offenbart. Ein gleiches gilt von allen vernünftigen Geschöpfen, überhaupt von allem, was außer Gott existiert. Aus dem gleichen Grunde sagt auch der hl. Paulus: „Dem unvergänglichen und unsichtbaren König der Jahrhunderte, Gott allein sei Ehre und Ruhm“18 . Wenn er vom unsichtbaren Gott spricht, dann will er nicht zur Auffassung bringen, daß er zwar für einige sichtbar, für andere aber unsichtbar sei. Denn was immer unsichtbar ist, kann von niemandem gesehen werden, ist vielmehr für alle unsichtbar. Nur unter dieser Voraussetzung kann die Unsichtbarkeit der göttlichen Natur festgehalten werden. Mit dieser Auffassung stimmt S. 232auch folgendes Zeugnis überein: „Der allein die Unsterblichkeit besitzt und in unnahbarem Lichte wohnt, den kein Mensch je gesehen hat noch sehen kann“19 . Die Seraphim bedeckten also ihr, nicht Gottes Angesicht, weil kein Geschöpf, mag es der sichtbaren oder der unsichtbaren Welt angehören, die Größe Gottes erfassen kann.
Im weiteren Verlauf der Erklärung versichert Origenes ferner fälschlich: „Die beiden Seraphim bedeckten die Füße Gottes“. Wenn nämlich die Seraphim das Antlitz und die Füße Gottes bedecken, so müssen sie größer sein als Gott, dessen Anfang und Ende sie dann, wenn ich so sagen soll, bedecken. Wir dürfen aber keineswegs zu dieser Annahme kommen, daß nicht etwa die Seraphim größer als Gott scheinen, was nach Origenes gefolgert werden müßte, wenn er es auch nicht ausdrücklich ausspricht. Denn was immer ein anderes bedeckt, ist größer als das von ihm Bedeckte. Und was immer bedeckt wird, ist kleiner als das, wovon es bedeckt wird. Wie weit ist doch jener, ohne zu wissen, was er sagt, in seiner Gottlosigkeit gekommen! Auch nach David ist Gott unbegrenzt, und deshalb singt er in geheimnisvollen Worten: „Wohin soll ich vor Deinem Geiste gehen? Wohin soll ich fliehen vor Deinem Angesichte? Wenn ich zum Himmel emporsteige, bist Du dort. Gehe ich in die Unterwelt hinab, so bist Du zugegen. Nähme ich mir Flügel von der Morgenröte, um mich niederzulassen am äußersten Ende des Meeres, auch dorthin würde Deine Hand mich führen, erfassen würde mich Deine Rechte“20 , Deshalb sagt auch der hl. Paulus von Moses: „Den Unsichtbaren nämlich hat er wie ein Sehender erwartet“21 . In diesem Sinne also bedecken die Seraphim den untersten Teil Gottes, der geistigerweise als seine Füße bezeichnet wird, nicht. Vielmehr legen sie ihren Schritten und dem Verlangen des Propheten einen Zügel an, damit sie S. 233nicht weiter streben möchten, als die Gebrechlichkeit des Geschöpfes es vertragen kann. Daher bedecken sie ihre Füße, um nicht den Anschein zu wecken, mehr wissen zu wollen, als Gott für gut befindet, von seiner Person wissen zu lassen.
Der Prophet sagt ferner: „Seraphim standen um ihn herum“22 . Er läßt sie stehen und ihre natürliche Größe beibehalten, damit sie nicht über dieselbe sich erheben. Darum flogen sie auch mit den mittleren Flügeln, gleich als ob sie mit einem mittelmäßigen Fluge zufrieden seien, wie hinzugefügt wird, gleich als ob sie die Niederungen verlassend der erhabenen Gottheit gedächten. Daß aber Gott, der mit seiner Herrlichkeit alles erfüllt, allmächtig ist, das bekennen laut alle Menschen, das bezeugt auch der Prophet, indem er spricht: „Seine Macht bedeckt die Himmel“23 . Vor ihm hat Salomon dasselbe mit anderen Worten zum Ausdruck gebracht: „Der Ruhm Gottes verhüllt das Wort“24 . Auch David denkt ähnlich über Gott, wo er spricht: „Und er machte die Finsternis zu seinem Versteck“25 . Aus diesen Zeugnissen erhellt, daß Gott unfaßbar und unsichtbar ist. Auch Isaias fährt fort mit den Worten: „Und das Haus war angefüllt mit Rauch“26 , um auf Gottes Unfaßbarkeit und Unzugänglichkeit hinzuweisen, nachdem er zuvor gesagt hatte: „Ich habe den Herrn der Heerscharen auf hohem und erhabenem Throne sitzen sehen“27 . Mit Finsternis und Nebel ist alles um ihn herum angefüllt, mag er auch denen erscheinen, die er belehren will, so wie es ihm gut scheint. Dies begriff auch der hl. Paulus, wie uns folgende Stelle lehrt: „O tiefer Reichtum der Weisheit Gottes und seines Wissens. Wie unerforschlich sind seine Gerichte, wie unergründlich seine Wege. Denn wer hat erkannt den Sinn des Herrn, wer ist sein Ratgeber gewesen? Oder wer hat zuvor ihm gegeben, damit ihm wiedervergolten werde? Denn aus ihm, durch ihn und in ihm ist alles“28 . S. 234Wenn aber in ihm alles ist, dann auch die Seraphim. Und mögen sie auch größer sein als die anderen Geschöpfe, so kann doch Gott von ihnen nicht bedeckt werden, sondern die göttliche Majestät umfaßt auch sie samt allen anderen Geschöpfen. Denn in den Worten: „O tiefer Reichtum der göttlichen Weisheit und seines Wissens“29 liegt der Beweis für Gottes Unfaßbarkeit. Und wenn derselbe Apostel Paulus an anderer Stelle schreibt: „Wer zu Gott hinzutritt, muß glauben, daß er ist“30 , dann findet sich in diesen Worten nichts davon, daß es nötig sei zu wissen, wer und wie er ist, sondern nur, daß er ist. Wir wissen nämlich, daß es einen Gott gibt, und wir wissen auch, was er nicht ist; aber was und wie er ist, können wir nicht wissen. Da er aber uns gegenüber voller Güte und herablassender Milde ist, so daß wir wenigstens etwas von ihm erkennen können, mögen wir aus den uns erwiesenen Wohltaten fühlen, daß er ist. Aber wie er beschaffen ist, das kann wegen der dazwischenliegenden tiefen Kluft kein Geschöpf begreifen. Wenn ich noch genauer mich fassen soll: „Was Gott nicht ist, das haben wir erkannt, was er aber ist, können wir nicht wissen“. Das liegt nicht etwa daran, daß er etwas besitzt und nachher aufgehört hat, es zu besitzen, sondern daran, daß ihm das abgeht, was unserer gebrechlichen Natur anhaftet. Er ist z. B. nicht veränderlich wie ein Körper, er entbehrt nichts, er ist nicht dem menschlichen Anblick preisgegeben, und was derartiger Dinge, denen das Geschöpf unterworfen ist, noch mehr sind. Da es von Gott erschaffen ist, so ist es wegen Gottes Weisheit und Vernunft auch vollkommen. Denn falsch ist die Ansicht einiger Philosophen, alles habe durch Zufall ohne Vorsehung angefangen zu sein31 . Alles, was zufällig ist, verrät nämlich weder Ordnung noch Plan. Was sich aber auf die Kunstfertigkeit zurückführt, die in allen Dingen zutage tritt, legt, wenn es genauer betrachtet wird, Zeugnis ab von der Klugheit des Künstlers, die S. 235nicht nur bei der Ausführung des Werkes, sondern auch beim Planen und bei der Überlegung wirksam war. Infolgedessen strahlt uns auch in allen Geschöpfen Gottes Weisheit entgegen, und nichts von dem, was gemacht ist, ist ohne Grund und ohne nützlichen Zweck gemacht. Der nützliche Zweck trägt in sich selbst seine Schönheit, und die Schönheit wird durch den nutzbringenden Zweck herausgehoben. Der eine Stoff der Elemente nimmt verschiedene Formen an, um in den einzelnen Arten die göttliche Vorsehung zu veranschaulichen. Über diese Wahrheiten betrachtet auch der Psalmist, um in das Lob Gottes aufzugehen mit den Worten: „Wunderbar sind Deine Werke, und ich erkenne es gar sehr“32 . Und der Prophet stimmt ihm bei und spricht: „Ich habe Deine Werke betrachtet und fürchte mich“33 . Auch das Schriftwort: „Siehe, alles war überaus gut“34 , zwingt zur Annahme, daß das Geschöpf seinen Ursprung nicht dem Zufall verdankt, sondern daß alles erschaffen worden ist nach dem weisen Plane Gottes, so daß die Pracht, Schönheit und wundervolle Harmonie trotz der Verschiedenheit aller Geschöpfe zur Geltung kommen. Ein heiliger Prophet sagt: „Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes“35 , nicht als ob die Himmel Mund, Zunge und Luftröhre in Tätigkeit setzten zum Rufen, sondern durch ihre Harmonie und ewige Dienstbarkeit tun sie des Schöpfers Willen kund. Denn aus der Größe und Schönheit der geschaffenen Dinge können wir schlußweise ihren Schöpfer erkennen36 , und der unsichtbare Gott wird seit Erschaffung der Welt durch die geschaffenen Dinge wahrgenommen37 . Wir können also, wie bereits gesagt, nicht wissen, was Gott ist. Daß er aber ist, erkennen wir, zwar nicht von uns aus, sondern durch seine Barmherzigkeit, indem wir aus seinen Werken des Schöpfers Weisheit betrachten. Denken wir bei einem Schiffe und bei einem Gebäude nicht an den Schiffbauer und an den Architekten, indem wir vom Werke auf die entsprechende Kunstfertigkeit schließen und bei den S. 236einzelnen Dingen, die mit Hilfe der Vernunft zustande gekommen sind, nach einer unsichtbaren Vernunft fragen? So wird auch Gott durch seine Geschöpfe erkannt, und in gewissem Sinne tritt er aus seiner Unsichtbarkeit heraus. Denn weder der Himmel, noch die Seraphim, noch die übrigen Geschöpfe bedecken Gott oder machen ihn unsichtbar, gleichsam als ob er überhaupt geschaut werden könne, nach ihrem Gutdünken aber, sobald sie ihn bedeckten, aufhöre, sichtbar zu sein. Sondern er ist in allen Dingen und an allen Orten, er ist über alle Dinge erhaben und durchdringt die gesamte sichtbare und unsichtbare Welt, er regiert und erhält alles, er vertauscht nicht Ort mit Ort, sondern er erfüllt alles in gleicher Weise mit seiner Vernunft. Sie macht begreiflich, wie die Erdmasse durch seinen Willen gefestigt wurde, und wie sie wiederum auf seinen Wink hin erschüttert wird, so daß sie der Sterblichen Herz mit Angst erfüllt, wenn wir der Züchtigung bedürfen. Sie macht verständlich, wie die Meere sich ausbreiten, nachdem das Wasser seine Fesseln gesprengt hat, und die Fluten doch wieder anprallen und zum Stehen gebracht werden, sobald sie zu den festgesetzten Grenzen gelangt sind, wie der Jahreskreis in vier Jahreszeiten geteilt wird, wie während der ab- und zunehmenden Perioden infolge der Verschiedenheit der Luftverhältnisse die Saaten gedeihen, die sprossenden Keime ernährt und durch die Sonnenglut zur Reife gebracht werden. Gott erleuchtet auch die vernünftigen und unsichtbaren Geschöpfe mit seinem Lichte, damit sie immer in der Liebe Gottes erhalten werden und niemals zum Irdischen hinneigen. Die angeführten Tatsachen also beweisen, daß die Seraphim nicht Gottes Antlitz und Füße bedecken konnten, wie Origenes phantasiert, der Gott zwar unsichtbar machen will, aber nicht kraft seiner Wesenheit, sondern auf Grund geschöpflichen Gutdünkens. Nachdem der Prophet gesagt hatte: „Ich habe den Herrn der Heerscharen sitzen sehen auf hohem und erhabenem Throne“38 , da sieht er weiterhin die Seraphim, wie sie ihr Angesicht S. 237und ihre Füße bedecken, um dem Propheten zu zeigen, daß Gottes Herrlichkeit nicht geschaut werden könne, sondern daß er sich je nach dem Grad der Verdienste den Sterblichen offenbart, doch so, daß er selbst unsichtbar bleibt. Deshalb spricht auch Moses, als er das Volk über Gottes Unsichtbarkeit unterrichtet: „Den Klang seiner Worte habt ihr gehört, aber sein Bild habt ihr nicht wahrgenommen, sondern nur seine Stimme“39 . In ähnlicher Weise äußert sich auch unser Herr und Heiland über den Heiligen Geist: „Der Geist weht, wo er will, und du hörst seine Stimme, aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht“40 , und legt so Zeugnis davon ab, daß auch der Heilige Geist unsichtbar und unfaßbar ist. Von diesem Geiste belehrt, bricht der Apostel Paulus in folgende Worte aus; „Denn wer von den Menschen weiß, was im Menschen ist, wenn nicht der Geist des Menschen, der in ihm ist? So weiß auch niemand, was Gott ist, außer dem Geiste Gottes, der in ihm ist“41 . Da Gott unsichtbar ist, so wird folgerichtig auch der Geist unsichtbar genannt, der in Gott ist, alles einschließt und alles durchdringt gemäß der Schriftstelle: „Der Geist Gottes erfüllt den Erdkreis“42 . Vom allmächtigen Gott lesen wir: „Erfülle ich nicht Himmel und Erde? so spricht der Herr“43 . Denselben Glauben bringt der Apostel bezüglich des Erlösers, der einen menschlichen Leib angenommen hat, zum Ausdruck in den Worten: „Wer hinabgestiegen ist, der ist es auch, der hinaufgestiegen ist über alle Himmel, um alles zu erfüllen“44 . Durch die Vereinigung mit ihm erlangen auch die Seraphim ihre Fülle, und durch die Heiligung, die vom Heiligen Geiste ausgeht, empfangen alle heiligen Kräfte ihre Heiligkeit.
Wenden wir uns nun Ezechiel zu, um zu zeigen, wie auch er in ähnlicher Weise empfunden hat. Wo er die Erscheinung der Cherubim und die geheimnisvollen vier Tiere beschreibt, da fügt er auch folgendes ein: „Ihre vier Flügel waren nach oben gerichtet. Die S. 238einzelnen hatten je zwei Flügel, die miteinander verbunden waren, und mit zweien bedeckten sie ihre Leiber“45 . Beachten wir, daß er sagt: „Sie bedeckten ihre, nicht Gottes, Leiber“! Aus diesen Worten sollen wir lernen, daß weder ein Geschöpf, mag es auch noch so vernünftig sein und über das Irdische emporragen, mit Rücksicht auf seine Gebrechlichkeit Gott sehen kann, wie er ist, noch mit seinen umflorten Augen das klare Licht zu schauen vermag. Dieselbe Auffassung gibt der Prophet mit anderen Worten in der nachstehenden mystischen Darlegung kund: „Und siehe eine Stimme oben am Firmamente, welches über ihrem [der Cherubim] Haupte war, wie das Aussehen eines Steines im Bilde eines Thrones. Und über dem Bilde des Thrones war ein Bild wie das Aussehen eines Menschen. Und ich glaubte Elektrum zu sehen von den Lenden an oberhalb, Feuer von den Nieren an unterhalb und einen Glanz in seinem Umkreise gleichend dem Bogen, der in der Wolke erscheint am Regentage. So war der Anblick des Glanzes ringsum, und dies war der Anblick des Bildes der Herrlichkeit des Herrn“46 . Aus dieser Schilderung geht hervor, daß der Prophet nicht Gott sieht, sondern nur ein Bild der Herrlichkeit Gottes, damit er aus dem Abbilde, das er nicht einmal zu ertragen vermag, erschließe, was es um die Wirklichkeit selbst sei, deren Abbild Gott jedem Heiligen mitteilt, weil das Geschöpf die Wesenheit der göttlichen Majestät nicht schauen kann. Deshalb fährt derselbe Prophet fort: „Und ich stand auf und ging hinaus ins Freie; und siehe, da stand die Herrlichkeit des Herrn gleich der erhabenen Erscheinung, welche ich früher gesehen hatte am Flusse Chobar; und ich fiel auf mein Antlitz“47 . Er will zeigen, daß Gott unsichtbar ist und nichts Erschaffenes seinen Schöpfer sehen kann. Wir lesen im Evangelium, daß die Apostel bei der Verklärung des Herrn auf dem Berge auf ihr Angesicht niederfielen, da sie dem Glanz S. 239seines Antlitzes nicht standzuhalten vermochten48 . Denn nicht nur Gott, der allmächtige Vater, sondern auch der Sohn, das Wort Gottes, ist seiner Natur nach unsichtbar. Deshalb hat er auch einen sichtbaren menschlichen Leib angenommen, damit der unsichtbare gegenwärtige Gott durch ein sichtbares Medium sprechen könne.
Während dies niemand bezweifelt, lobt Origenes die Seraphim, wo er wieder auf sie zurückkommt, über das ihnen zukommende Maß, so daß er in eine Schmähung des Sohnes Gottes und des Heiligen Geistes verfällt. Er fährt nämlich fort: „Soviel über die Seraphim, welche um Gott herumstehen und allein mit Vernunft und Klugheit sprechen: Heilig, heilig, heilig. Deshalb aber ist ihr Lob klug und weise, weil sie heilig sind“. Auch wir können nicht leugnen, daß die Seraphim als mit Vernunft und Klugheit begabte Wesen „heilig, heilig, heilig“ singen. Aber ich richte an diesen hervorragenden Gelehrten die Frage, wo er in den Heiligen Schriften gelesen hat, daß die Seraphim allein Gott mit Überlegung loben, da doch alle vernünftigen Geschöpfe und die Erstgeborenen der himmlischen Heerschar Gott kennen? Auch die Thronen, Herrschaften, Fürsten, Mächte und Kräfte49 , die Paulus aufzählt, preisen Gott heilig mit ihrer Vernunft. Ferner ruft Isaias aus: „Heilig der Herr, der in der Höhe wohnt“50 . Und vor ihm singt David: „Lobpreiset den Herrn, unsern Gott, und betet an den Schemel seiner Füße, weil er heilig ist“51 . Weiterhin sagt David von dem Heere der Engel: „Tausend mal Tausend dienten ihm“52 . Aber alle dienenden Geister53 verherrlichen den heiligen Gott mit Vernunft und Überlegung. Wir lesen, daß auch die Jünglinge im Feuerofen sangen: „Preiset, ihr Engel des Herrn, den Herrn, lobet und erhebet ihn in Ewigkeit“54 . Also loben nicht nur die Seraphim den Herrn mit Bewußtsein und Weisheit, wenn sie heilig, heilig, heilig singen, wie Origenes in seiner Kühnheit behauptet. Vielmehr sind Ananias, Azarias und Misael Zeugen S. 240dafür, daß alle Geschöpfe den Herrn in würdiger Weise verherrlichen. Denn es folgen die Worte: „Preiset alle Werke des Herrn den Herrn, lobet und erhebet ihn in Ewigkeit“55 . Aber auch in den Psalmen werden alle Geschöpfe zum Lobe des Herrn aufgefordert, wenn David spricht: „Lobet den Herrn vom Himmel her, lobet ihn in den Höhen. Lobet ihn alle seine Engel, lobet ihn alle seine Kräfte“56 . Selbstverständlich, wenn sie Gott loben, so wissen sie auch, daß er heilig ist. Nicht nur die Seraphim, wie ich bereits erwähnte, sondern alle Wesen, die den Herrn loben, wissen, daß der Gegenstand ihres Lobes heilig ist. Wir wissen zwar, daß es viele Wohnungen beim Vater gibt57 . Aber in den einzelnen Wohnungen wird die Heiligkeit Gottes verkündigt nach der Größe derjenigen, die in den verschiedenen Wohnungen weilen, so daß die Seraphim nach dem Maße ihres Glaubens Gott loben und seine Heiligkeit erfassen, nach welchem entsprechend auch die Erzengel, Engel und alle dienenden Geister den heiligen Gott preisen. Wenn man dem Irrtum des Origenes folgt und eine Begrenzung zugunsten der Seraphim vornimmt, dann spricht man dem Erzengel Gabriel und Michael und den übrigen, welche die gleiche Würde im Dienste Gottes einnehmen, das Wissen und die in der Vernunft begründete Lobpreisung Gottes ab, obwohl der Apostel Paulus sagt: „Sondern ihr seid herangetreten zum Berge Sion und zur Stadt des lebendigen Gottes, zum himmlischen Jerusalem, dem Versammlungsorte vieler Tausende, und zu der Kirche der Erstgeborenen, die aufgeschrieben sind in den Himmeln“58 . Wenn, wie Origenes will, nur die Seraphim Gott mit Überlegung loben, dann muß man annehmen, daß alle die Genannten in unkluger und unvernünftiger Weise Gott verherrlichen. Mit welchem Rechte spricht dann der Psalmist: „Lobgesang ist allen seinen Heiligen“?59 Mit welcher Zuversicht ermahnt uns, die wir Menschen sind, dann noch Isaias zum Lobe Gottes, wenn er S. 241spricht: „Lobet den Herrn, rufet an seinen Namen!“60 Und in derselben Schrift, in der er die Juden der Gottlosigkeit beschuldigt, spricht er: „Wehe dir, sündhaftes Geschlecht, Volk voll von Freveln, Same der Sünde, Kinder der Bosheit! Ihr habt den Herrn verlassen und den Heiligen Israels zum Zorne aufgereizt“61 . Wenn er sagt „den Heiligen Israels“, so frage ich: „Hat er es mit oder ohne Überlegung gesagt?“ Ich glaube nicht, daß jemand so wahnsinnig ist, daß er die Behauptung wagt, der Prophet preise törichterweise Gott als ein heiliges Wesen. Bei demselben Propheten lesen wir an einer anderen Stelle: „So spricht der Herr, der Heilige Israels: Wenn du wiederum seufzen wirst, dann wirst du gerettet sein“62 . Wenn nur die Seraphim in Vernunft Gott als heiliges Wesen loben, dann schließt man die Engel, alle vernünftigen Geschöpfe und selbst den Propheten, der da spricht: „Heilig, heilig, heilig“ von einem überlegten Lobpreise Gottes aus. Als Anna den Samuel entwöhnt hatte, pries sie Gott mit nachstehenden Worten: „Ich frohlocke über Deine Hilfe; denn niemand ist so heilig wie der Herr, keiner ist so heilig wie unser Gott“63 . Sie hat also wohl bei dieser Gelegenheit unklug gesprochen. Aber auch Isaias schreibt, wo er die Ankunft des Herrn vorherverkündet: „Heiliget ihn, der seine Seele verachtet, der zum Greuel wird den Völkern, welche Fürsten dienen“64 . Wie sollen wir, die wir zu den Völkern gehören, ihn loben, mit oder ohne Bedacht? Wenn wir ihn Überlegterweise loben, dann sind wir des Lobes würdig; im andern Falle wird die Torheit auch unser Anteil sein. Der Ausdruck „wer seine Seele verachtet“ ist zu verstehen: „Wer sich verdemütigt, geringschätzt, keine Rücksicht auf sich nimmt“. Das hat der Erlöser getan, als er sprach: „Jetzt ist meine Seele verwirrt“65 , und: „Betrübt ist meine Seele bis in den Tod“66 . Dies sagte er selbstverständlich vom Standpunkte seiner Niedrigkeit aus, die in der S. 242angenommenen menschlichen Natur uns entgegentritt. Ich aber habe deshalb auf diese Dinge aufmerksam gemacht, damit wir darüber belehrt werden möchten, daß nicht nur die Seraphim, sondern auch die Engel und die anderen des Denkens fähigen Geschöpfe Gott mit Wissen und Willen als heilig verherrlichen.
Origenes läßt sich also ein in Erörterungen über die himmlischen Wesen, wirft sich zum Richter auf über die Heiligkeit eines jeden der Geister, und seine kühne Sprache gibt folgendes Urteil ab über die Seraphim: „Unter den bestehenden Dingen kennen wir keines, das heiliger ist als sie“. So spricht er. Wir aber wissen, daß außer den Seraphim auch die Thronen, die Fürsten, die Mächte, die Kräfte und die Herrschaften, die nach dem Apostel Paulus67 Gott dienen, daß alle Erzengel, die ihren ursprünglichen Gnadenstand bewahrt haben, heilig sind. Dabei überlassen wir es allein der göttlichen Einsicht, bei den einzelnen den Grad der Heiligkeit zu ermessen. Denn wir wissen nicht, welches die Erzengel sind, die heiliger sind als andere Erzengel, auch nicht, welches die Engel sind, die besser zu sein scheinen als andere Engel. „Stern unterscheidet sich von Stern durch die Helligkeit“68 . Da wir die Sterne mit unsern Augen schauen, so können wir darüber urteilen, welcher Stern andere an Größe überragt. Über die Engel und Erzengel, über die Fürsten, Thronen und Herrschaften, über die Kräfte und die anderen dienstbaren Geister können wir, weil wir sie nicht sehen, auch nicht richten. Denn einer, der seiner Natur nach tiefer und niedriger steht, kann kein Urteil abgeben über solche, die über ihm stehen und etwa sagen: „Dieser Engel ist besser als jener, diese Herrschaft, Kraft oder Macht ist erhabener als jene“. Origenes spricht sich aber in aller Kühnheit über die Seraphim aus, wo er sagt: „Unter den heiligen Wesen gibt es keine, die heiliger sind als die Seraphim“. Wenn David spricht: „Der Du Israel lenkst, habe acht; der Du Joseph wie ein Schäflein führst, der Du über den S. 243Cherubim thronst, erscheine!“69 kann dann wohl jemand unter uns wissen, ob nicht vielleicht die Cherubim heiliger sind als die Seraphim, da auch sie heilig sind da ferner nur Gott und jene, denen er es zu offenbaren sich gewürdigt hat, Kenntnis davon haben, wer die anderen an Heiligkeit überragt? Sind doch auch die Apostel die über Stellung und Rang des einzelnen unter ihnen im unklaren waren, vom Herrn bewertet worden. Dem Petrus wurde der Primat anvertraut, doch so, daß ein jeder die ihm zukommende Rangordnung einnahm. David singt: „O Herr, Du erforschest mich und kennst mich“70 . Wenn nämlich „niemand unter den Menschen ergründet, was im Menschen ist, abgesehen vom Geiste des Menschen, der in ihm selbst ist“71 , zeugt es dann nicht von Verwegenheit, wenn Origenes die Behauptung wagt, er wisse, welche unter den himmlischen Wesen am heiligsten seien; nichts scheine ihm heiliger zu sein als die Seraphim. Wer hat ihm denn dieses Richteramt übertragen, zu scheiden zwischen den Cherubim und den Seraphim? Wenn wir berücksichtigen, daß Ezechiel von den Cherubim sagt: „Der Cherubim Flügelrauschen hörte man bis in den äußeren Vorhof wie des allmächtigen Gottes Stimme“72 , dann ist es törichte Verwegenheit, wenn einer entscheiden will, welcher Unterschied zwischen den Cherubim und den Seraphim besteht, da diese Kenntnis Gott allein vorbehalten ist. Weiterhin berichtet derselbe Prophet von den Cherubim: „Und die Herrlichkeit des Herrn ging aus von dem Eingange des Hauses, und sie erhob sich über die Cherubim; und es schwangen die Cherubim ihre Flügel und stiegen empor von der Erde vor meinem Blicke“73 . Welcher Mensch wird sich da rühmen, das Maß ihrer Heiligkeit zu kennen, und sagen, im Vergleich zur Herrlichkeit der Seraphim nehmen sie eine minderwertige Stellung ein? Wer wird sich dazu versteigen, über himmlische Dinge zu urteilen, obwohl ihm die irdischen S. 244noch rätselhaft sind? Denn wer erkennt überhaupt klar, welche Menschen heiliger sind als andere, wofern es ihm nicht „der Heilige“ geoffenbart hat? Niemand, auch Origenes nicht. Trotzdem vergißt er, seine Zunge zu zügeln. Derselbe Ezechiel läßt sich noch weiter über die Cherubim aus: „Und die Herrlichkeit des Herrn Israels war über ihnen. Das ist das Wesen, welches ich sah unter dem Gotte Israels am Flusse Chobar. Und ich erkannte, daß es Cherubim waren. Ein jeder hatte ein vierfaches Antlitz und acht Flügel; etwas wie eine Menschenhand war unter ihren Flügeln. Das waren die Gesichte, welche ich gesehen habe unter der Herrlichkeit des Herrn am Flusse Chobar. Ein jeder bewegte sich entgegen der Richtung seines Gesichtes“74 , Aus der Angabe des Isaias wissen wir, daß die Seraphim je sechs Flügel hatten. Ezechiel hingegen berichtet uns, daß ein Cherubim ein vierfaches Antlitz und acht Flügel aufwies. Gesetzt nun, es sei gestattet, über Höherstehende sich auszulassen, wer dürfte denn wohl höher einzuschätzen sein, derjenige, der ein Gesicht und sechs Flügel, oder derjenige, der vier Gesichter und acht Flügel besitzt? Doch es wäre verwegen, über solche Dinge zu sprechen, ja an sie zu denken, zumal wir nicht einmal wissen, in welcher Weise wir selbst erschaffen sind, sagt doch David, seine Worte auf Gott beschränkend: „Er weiß, woraus wir gebildet sind“75 . Die beiden Klassen von Engeln sind heilig; welche in einem höheren Grade, das zu entscheiden ist Gottes Sache, Denn wenn wir die Ausdehnung des Meeres und der Sandwüsten, der Gestirne, der Wolken und des Regens nicht zu messen vermögen; wenn uns die Tiefe der Erde, die Größe eines Abgrundes, die Zahl der Pflanzen, die auf den Bergen, auf den Feldern und in den Tälern wachsen, die Art und Weise unserer Entstehung rätselhaft sind, wie könnten wir das begreifen, was das Maß menschlicher Kenntnis überragt? Origenes aber vergißt in seiner Tollkühnheit, daß er ein Mensch ist, und hascht mit seinen neuen Ansichten S. 245bei einigen unerfahrenen und einfältigen Leuten nach Ruhm. Von Johannes dem Täufer sagt der Erlöser im Evangelium: „Was seid ihr hinausgegangen in die Wüste zu sehen? Etwa ein vom Winde bewegtes Rohr? Doch was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Etwa einen Menschen, angetan mit weichlichen Kleidern? Siehe, die weichliche Kleidung tragen, weilen in den Palästen der Könige. Doch was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Etwa einen Propheten? Ich sage euch: Noch mehr als einen Propheten“76 . Und sofort fügt er hinzu: „Unter den vom Weibe Geborenen ist kein größerer aufgestanden als Johannes der Täufer“77 . Und von Job sagt derselbe Herr: „Hast du meinen Diener Job gesehen? Es gibt keinen Menschen auf Erden, der ihm gleiche. Er ist ein Mann ohne Fehl, ein rechter Verehrer Gottes, der zurückscheut vor jeder Schlechtigkeit und bis jetzt seine Unschuld bewahrt hat“78 . Da möge uns Origenes doch einmal Auskunft geben, ob er den Herrn in der gleichen Weise wie über Johannes und Job auch über die Seraphim hat reden hören, von denen er behauptet, daß sie alles an Heiligkeit überragen. Sollte dies nicht der Fall sein, dann möge er schweigen und Gott die zur Unterscheidung seiner Geschöpfe notwendige Kenntnis überlassen. Nachdem David von Gott gesagt hat: „Er bestieg Cherubim und flog davon“79 , nachdem auch der heilige Paulus von dem vorbildlichen80 Zelte zu den Hebräern geschrieben hat: „Und über der Bundeslade waren Cherubim der Herrlichkeit, überschattend den Gnadenthron“81 , dürfte es doch gewagt sein, den Seraphim eine größere Heiligkeit zuzuweisen als den Cherubim und damit die Grenze der den Menschen geziemenden Bescheidenheit zu S. 246überschreiten. Der Herr spricht zu Jeremias: „Als einen Prüfenden habe ich dich über die Völker gesetzt, damit du sie prüfen sollst“82 . Origenes aber wagt von den Seraphim zu sagen, daß unter den vernünftigen Geschöpfen keines heiliger sei als sie, gleichsam als ob er dazu bestellt sei, die himmlischen und unsichtbaren Dinge zu prüfen.
Und wenn er in seiner Verwegenheit nur soweit gegangen wäre, dann könnte man schließlich seine sinnlosen Ausführungen noch ertragen. Nun aber läßt er sich zu größeren Schmähungen herbei, und seine Gottlosigkeit macht vor Gott selbst nicht einmal halt. Denn den Sohn und den Heiligen Geist nennt er, wie irgendeiner, der Götzen anfertigt und neue Götterbilder herstellt, zwei Seraphim und vergißt sich bis zu jenem unflätigen Sakrileg: „Von dem Höchsten und Heiligsten empfangen die Seraphim ihre Heiligkeit und der eine ruft dem andern zu: Heilig, heilig, heilig“. Und ein anderes Mal lesen wir bei ihm: „Wer sind diese Seraphim? Mein Herr und der Heilige Geist“. Daß die Seraphim von Gott, der das Haupt aller Heiligkeit ist, ihre Heiligkeit erhalten haben, können wir nicht leugnen; ebensowenig, daß sie einander heilig, heilig, heilig zurufen. Die Art und Weise aber, den Sohn und den Heiligen Geist einzuschätzen, lehnen wir weit ab. Jegliches Wesen, das nur durch Mitteilung eines anderen Wesens die Heiligkeit besitzt, kann nur in einem untergeordneten Sinne als heilig gelten. Es reicht nicht an den Grad der Heiligkeit heran, den jenes Wesen einnimmt, von welchem es seine Heiligkeit bezieht. Der Sohn Gottes jedoch und der Heilige Geist sind nicht im uneigentlichen Sinne, durch Mitteilung eines anderen, sondern kraft ihrer Wesenheit heilig83 . Das Geschöpf hingegen, welches, von Gott geheiligt, das Prädikat heilig erhält, verharrt entweder in der Heiligkeit und wird heilig genannt, oder es verliert infolge S. 247seiner Unachtsamkeit die empfangene Gabe und hört auf, heilig zu sein. Aber der Sohn und der Heilige Geist verdanken ihre Heiligkeit nicht der Mitteilung eines anderen, damit sie nicht den Geschöpfen ähnlich zu sein scheinen. Wenn sie anderswoher bezögen, was ihnen vorher abging, dann ständen sie ja unter dem, dessen Heiligkeit sie besitzen. Ein farbiger Körper nämlich ist mit der Farbe nicht identisch, sondern durch Mitteilung der Farbe ist er entweder weiß oder rot oder schwarz. Denn er ist, wenn er auch ohne Farbe nicht bestehen kann, doch nicht das, was die Farbe selbst ist. So wird auch der Sohn nach Origenes, wenn er seine Heiligkeit anderswoher bezieht, nicht von Natur aus heilig sein. Was wir aber vom Sohne behauptet haben, müssen wir auch vom Heiligen Geiste gelten lassen. Es ist nämlich ein Unterschied, ob jemand von Natur aus oder nur durch Mitteilung heilig ist. In dem einen Falle kann die Heiligkeit nicht fehlen, weil sie dauernd ist; im anderen Falle kann sie hinweggenommen werden, weil sie verliehen worden ist. Ich will noch ein anderes Beispiel anführen. Das Feuer ist von Natur aus warm. Es erhitzt auch andere Dinge, welche durch Mitteilung seine Wärme aufgenommen haben. Sie sind aber nicht von Natur aus warm; vielmehr werden sie als warm bezeichnet infolge der Übertragung der Wärme. So müßte man auch annehmen, daß der Sohn und der Heilige Geist nicht von Natur aus, sondern infolge eines Gnadenerweises die Heiligkeit besäßen, wenn sie dieselbe aus einer anderen Quelle schöpften. Ich muß nun noch einmal auf Origenes zurückkommen, der die Behauptung gewagt hat, der Sohn und der Heilige Geist seien nicht kraft ihrer Wesenheit, sondern nur durch Mitteilung heilig, so daß sie sich kaum von uns, deren Heiligkeit sich auf Mitteilung durch einen anderen zurückführt, unterscheiden. Wenn er auch nicht ausdrücklich diese Behauptung aufstellt, so ergibt sie sich doch aus dem Zusammenhange. Weiß er denn nicht, daß, wenn auch die Farbe nicht vom Körper getrennt werden kann, doch jede Mitteilung, die auf ein anderes Wesen zurückgeht, in der Wertschätzung zurücksteht hinter dem, von dem sie [in unserem Falle die Heiligkeit] S. 248verliehen wird. Es ist zweierlei, ob man etwas von Natur aus oder nur nebenher besitzt. Wenn nun der Sohn und der Heilige Geist von einem Höherstehenden die Heiligkeit beziehen, dann sind sie nicht von Natur aus, sondern nur im abgeleiteten Sinne heilig. Alles, was immer durch Mitteilung heilig wird, empfängt, was es nicht besaß, von demjenigen, mit dem es angefangen hat, Gemeinschaft zu pflegen. Fern sei es von uns, in dieser Weise über den Sohn und den Heiligen Geist zu urteilen und in einen solchen Aberwitz zu verfallen, daß wir entsprechend den Faseleien eines Origenes behaupten, der Sohn und der Heilige Geist seien zwei Seraphim! Da wollen wir lieber zu ihm im Geiste apostolischen Eifers sprechen: „Zu welchem der Seraphim und der anderen Geschöpfe sprach Gott je: Mein Sohn bist du, heute habe ich dich gezeugt. Es sollen ihn anbeten alle Engel Gottes“? Zu den Engeln sagt er: „Er machte seine Engel zu Winden und seine Diener zum brennenden Feuer“. Zum Sohne aber spricht er: „Dein Thron stehet von Ewigkeit zu Ewigkeit; ein Szepter der Geradheit ist das Szepter deines Reiches“84 . Wiederum vom Sohne, niemals von den Seraphim spricht der Psalmist: „Und Du, o Herr, hast im Anfange die Erde gegründet, und die Himmel sind das Werk Deiner Hände“85 . Denn von den Seraphim gilt dies nicht, sondern vom Sohne. Nicht Seraphim haben die Erde gegründet, noch sind die Himmel das Werk ihrer Hände, was wir ja nach des Origenes toller Idee vom Sohne und vom Heiligen Geiste anzunehmen hätten. Zu welchem Seraph oder zu welchem Engel hat der Herr je gesprochen: „Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde niederlege zum Schemel deiner Füße“?86 Sind sie nicht alle dienende Geister, ausgesandt zum Dienste um derentwillen, welche das Heil als Erbteil empfangen sollen?87 Deshalb sagt auch Isaias betreffs der Seraphim: „Einer der Seraphim S. 249ist zu mir gesandt worden“88 , offenbar als dienstbares Werkzeug, gehorchend den Befehlen Gottes. Er wird aber geschickt derentwegen, die das Heil erlangen sollen. Auch aus folgendem geht mit aller Bestimmtheit hervor, daß der Sohn und de? Heilige Geist nicht, wie Origenes meint, zu den Seraphim gehören. Denn sie rufen: „Heilig, heilig, heilig ist der Herr, der Gott der Heerscharen. Die ganze Erde ist angefüllt mit seiner Herrlichkeit“89 . Wären sie nicht dienstbare Geister, welche die Ankunft des Herrn, unseres Erlösers, vorherverkünden, dann würden sie ohne Zweifel sagen: „Himmel und Erde sind voll von meiner Herrlichkeit“. Es spricht Isaias: „Einer der Seraphim ist zu mir gesandt worden, und in seiner Hand hielt er eine Kohle, welche er mit einer Zange vom Altare genommen hatte. Und er berührte meinen Mund und sprach: Siehe, sie berührt deine Lippen, tilgt deine Missetaten und reinigt dich von deinen Sünden“90 . Es hat also nicht einer der Seraphim, sondern die Kohle, die er vom Altare genommen hatte, nämlich das feurige Wort und die Lehre Gottes, des Propheten Missetaten hinweggenommen und ihn von den Sünden gereinigt. Wenn aber Gottes Sohn, der das Böse getilgt und die Sünden abgewaschen hat, ein Seraph wäre, dann hätte er sagen müssen: „Ich habe deine Bosheit von dir entfernt und deine Sünden getilgt“. Es hat also das einem geistig zu verstehenden Altare entnommene Wort Gottes des Propheten Missetaten getilgt und ihn von den Sünden gereinigt. Wenn es in den Herzen der Gläubigen festgehalten wird, dann nimmt es noch heute die Missetaten fort und reinigt von der Sünde gemäß Davids Wort: „In meinem Herzen halte ich Deine Worte verborgen, um nicht zu sündigen vor Dir“91 .
-
Is. 6, 1 f. ↩
-
Is. 1, 1. ↩
-
Is. 1, 2. ↩
-
Eph. 5, 31 f. ↩
-
1 Kor. 10, 4. ↩
-
Is. 6, 5. ↩
-
Is. 6, 6 f. ↩
-
Apg. 9, 2. 4. ↩
-
Dan. 3, 91 f. ↩
-
Apg. 7, 22. ↩
-
Exod. 8, 2 f. 5. ↩
-
Is. 6, 5. ↩
-
Röm. 5, 8 f. ↩
-
Is. 6, 2. ↩
-
Exod. 33, 13. ↩
-
Exod. 33, 20. ↩
-
Joh. 1, 18. ↩
-
1 Tim. 1, 17. ↩
-
1 Tim. 6, 16. Unmittelbar schließen sich die Worte Verbum inaccessibile an, worauf eine Lücke in der Handschrift folgt. Vgl. Anecd. Mareds. III, 3, 108. ↩
-
Ps. 138, 7-10. ↩
-
Hebr. 11, 27. ↩
-
Is. 6, 2. ↩
-
Hab. 3, 3. ↩
-
Spr. 25, 2 nach LXX. ↩
-
Ps. 17, 12. ↩
-
Is. 6, 4. ↩
-
Is. 6, 11. ↩
-
Röm. 11, 33-36 ↩
-
Röm. 11, 33. ↩
-
Hebr. 11, 6. ↩
-
z.B. Leukippos von Abdera und sein Schüler Demokritos [um 470-370 v. Chr.]. ↩
-
Ps. 138, 14. ↩
-
Hab. 3, 2 nach LXX, ↩
-
Gen. 1, 31. ↩
-
Ps. 18, 2. ↩
-
Weish. 13, 5. ↩
-
Röm. 1, 20. ↩
-
Is. 6, 1. ↩
-
Deut. 4, 12. ↩
-
Joh. 3, 8. ↩
-
1 Kor. 2, 11. ↩
-
Weish. 1, 7. ↩
-
Jer. 23, 24. ↩
-
Eph. 4, 10. ↩
-
Ezech. 1, 11, ↩
-
Ezech. 1, 25-2, 1 nach LXX. ↩
-
Ezech. 3, 23 nach LXX. ↩
-
Matth. 17, 6. ↩
-
Kol. 1, 16. ↩
-
Is. 33, 5 nach LXX. ↩
-
Ps. 98, 5. ↩
-
Dan. 7, 10. ↩
-
Hebr. 1, 14. ↩
-
Dan. 3, 58. ↩
-
Dan. 3, 57. Es liegt ein Irrtum vor, da dieser Vers dem zuerst angeführten nicht folgt, sondern vorausgeht. ↩
-
Ps. 148, 1f. ↩
-
Joh. 14, 2. ↩
-
Hebr. 12, 22 f. ↩
-
Ps, 148, 14. ↩
-
Is. 12 4. ↩
-
Is. 1, 4. ↩
-
Is. 30, 15 nach LXX ↩
-
1 Sam. 2, 1 f. ↩
-
Is. 49, 7 nach LXX. ↩
-
Joh, 12, 27. ↩
-
Matth. 26, 38. ↩
-
Kol. 1, 16. ↩
-
1 Kor 15, 41. ↩
-
Ps. 79, 2. ↩
-
Ps. 138, 1. ↩
-
1 Kor. 2, 11. ↩
-
Ezech. 10, 5. ↩
-
Ezech. 10, 18 f. ↩
-
Ezech. 10, 19—22 nach LXX. ↩
-
P. 102, 14. ↩
-
Matth. 11, 7-9. ↩
-
Matth. 11, 11. ↩
-
Job 2, 8. ↩
-
Ps. 17, 11. ↩
-
In der Handschrift besteht eine Lücke, die Morin wie folgt ergänzt: de tabernaculo in ty[po corporis Dominici, in cuius similitudinem Judaicum illud tentorium] factum erat. Anecd. Mareds. III, 113, 9. ↩
-
Hebr. 9, 5. ↩
-
Jer. 6, 27 nach LXX. ↩
-
Auch hier zeigt die Handschrift eine Lücke. Morin ergänzt wohl richtig: sed per naturam [sancti sunt. Creatura vero] quae sanctificante Deo etc. Anecd. Mareds. III, 3, 120. ↩
-
Hebr. 1, 5-8. ↩
-
Ps. 101, 26. ↩
-
Ps. 109, 1. ↩
-
Hebr, 1, 13 f. ↩
-
Is. 6, 6. ↩
-
Is. 6, 3. ↩
-
Is. 6, 6 f. ↩
-
Ps. 118, 11. ↩