Übersetzung
ausblenden
The Life of S. Hilarion
31.
The occasion seems a fitting one, since we are on the spot itself, to describe the abode of this great man. There is a high and rocky mountain extending for about a mile, with gushing springs amongst its spurs, the waters of which are partly absorbed by the sand, partly flow towards the plain and gradually form a stream shaded on either side by countless palms which lend much pleasantness and charm to the place. Here the old man might be seen pacing to and fro with the disciples of blessed Antony. Here, so they said, Antony himself used to sing, pray, work, and rest when weary. Those vines and shrubs were planted by his own hand: that garden bed was his own design. This pool for watering the garden was made by him after much toil. That hoe was handled by him for many years. Hilarion would lie upon the saint’s bed and as though it were still warm would affectionately kiss it. The cell was square, its sides measuring no more than the length of a sleeping man. Moreover on the lofty mountaintop, the ascent of which was by a zig-zag path very difficult, were to be seen two cells of the same dimensions, in which he stayed when he escaped from the crowds of visitors or the company of his disciples. These were cut out of the live rock and were only furnished with doors. When they came to the garden, “You see,” said Isaac, “this garden with its shrubs and green vegetables; about three years ago it was ravaged by a troop of wild asses. One of their leaders was hidden by Antony to stand still while he thrashed the animal’s sides with a stick and wanted to know why they devoured what they had not sown. And ever afterwards, excepting the water which they were accustomed to come and drink, they never touched anything, not a bush or a vegetable.” The old man further asked to be shown his burial place, and they thereupon took him aside; but whether they showed him the tomb or not is unknown. It is related that the motive for secrecy was compliance with Antony’s orders and to prevent Pergamius, a very wealthy man of the district, from removing the saint’s body to his house and erecting a shrine to his memory.
Übersetzung
ausblenden
Leben des hl. Einsiedlers Hilarion (BKV)
31.
Weil die Gelegenheit günstig ist und wir in unserem Berichte gerade hier angekommen sind, scheint es passend, in wenig Worten die Wohnstätte dieses großen Mannes zu beschreiben. Der hohe felsige Berg maß S. 60 ungefähr tausend Schritte in der Länge. Am Fuße sprudelten Wasserquellen hervor, die zum Teil im Sande versiegten, zum Teil ins Tal hinabflossen und allmählich zum Flusse wurden. Unzählige Palmen, die an beiden Ufern wuchsen, verliehen dem Orte Reiz und Anmut. Wahrlich, man hätte den Greis sehen müssen, wie er mit den Jüngern des hl. Antonius bald hierhin, bald dorthin eilte. „Hier", so berichteten sie, „pflegte er die Psalmen zu rezitieren, dort zu beten, hier zu arbeiten, dort ermüdet auszuruhen. Diese Reben, diese Bäumchen hat er selbst gepflanzt, dieses Gartenbeet ist von seiner Hand angelegt. Diesen Teich hat er zur Bewässerung des Gartens unter vielem Schweiß hergestellt. Jenen Spaten hat er mehrere Jahre zum Umgraben der Erde benutzt." Der Greis legte sich auch auf des Antonius Lager und küßte das sozusagen noch warme Bett. Die Zelle freilich maß im Quadrat nicht mehr als nötig war, damit ein Mensch im Schlafe sich ausstrecken konnte. Außerdem besuchte man oben auf dem Gipfel des Berges, zu welchem ein schneckenförmig gewundener, überaus steiler Aufstieg führte, noch zwei Zellen in derselben Größe. Dorthin zog Antonius sich zurück, wenn er den häufigen Besuchen oder dem Zusammensein mit seinen Jüngern sich entziehen wollte. Die Räume waren aus dem natürlichen Felsen ausgehauen und hatten nur verborgene Eingänge. Als man zum Gärtchen gekommen war, sprach Isaak: „Seht hier diesen Obstgarten, der mit jungen Bäumchen und grünem Gemüse bepflanzt ist. Drei Jahre mögen es wohl her sein, da kam eine Herde Waldesel und verwüstete ihn. Antonius aber hieß eines der Leittiere stehen bleiben und schlug es mit dem Stab in die Seite und sprach: ,Warum verzehrt ihr, was ihr nicht gesät habt'?1 Und seither haben sie, abgesehen vom Wasser, an welchem sie regelmäßig ihren Durst löschten, niemals mehr etwas, weder ein Bäumchen noch ein Gemüse, angerührt." Zuletzt bat der Greis, daß man ihm den Grabhügel des Antonius zeigen möge. Die beiden Mönche führten ihn abseits, aber es ist unbekannt, ob sie ihm das Grab gezeigt S. 61 haben oder nicht. Nach ihrer Aussage hielten sie es dem Befehle des Antonius gemäß verborgen, damit nicht Pergamius, ein sehr reicher Mann aus der dortigen Gegend, den Leichnam des Heiligen heimlich auf sein Landgut bringen lasse, um ihm zu Ehren eine Kirche zu errichten.
Matth. 25, 24; Luk. 19, 21. ↩