7.
Wenn die kleine Paula allmählich größer wird und nach dem Vorbild ihres himmlischen Bräutigams zunimmt an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Menschen, 1 dann soll sie mit ihren Eltern in den Tempel S. 395 ihres wahren Vaters gehen. Sie soll aber den Tempel nicht mit ihnen zusammen verlassen. Die Eltern mögen sie suchen auf der Straße der Welt, unter den Volksscharen und unter den Verwandten. Sie werde nirgends gefunden, es sei denn im Allerheiligsten der Schrift, wo sie Propheten und Apostel über die mystische Vereinigung mit Christus befragt. 2 Maria sei ihr Vorbild, die der Engel allein in ihrem Gemache antraf, wobei sie vielleicht deshalb so heftig erschrak, weil ihr der Anblick eines Mannes etwas ganz Ungewohntes war. 3 Ihr soll sie nachstreben, von der es heißt: „Alle Herrlichkeit der Königstochter kommt von innen.“ 4 Sie spreche wie verwundet vom Pfeile der Liebe selbst zu ihrem Auserwählten: „Der König hat mich in sein Gemach geführt.“ 5 Nie gehe sie aus, um nicht denen zu begegnen, die durch die Stadt schweifen, sie mißhandeln, verwunden und des Kleides der Keuschheit berauben könnten, um sie dann entblößt in ihrem Blute liegen zu lassen. 6 Vielmehr spreche sie, falls jemand an ihre Türe klopft: „Ich bin eine Mauer, und meine Brust ist ein Turm. Ich habe meine Füße gewaschen und kann sie nicht beschmutzen.“ 7
