1.
S. 125 Deinen gütigen Brief, mein lieber Sohn Petrus, habe ich erhalten, in dem du deinen Plan einer Reise nach Jerusalem mitgeteilt und das Verlangen ausgesprochen hast, durch einen Brief von uns unterwiesen zu werden, welche Leitregel des wahren Glaubens du in jenen Gegenden einhalten sollst, damit keine Empfindung falscher Lehre sich bei dir einschleichen kann. Ich freue mich, daß du für die Erhaltung des wahren, von keinem Irrtum befleckten Glaubens so sehr besorgt bist; denn ohne ihn nützt ein tugendhafter Lebenswandel nichts, ja, er kann überhaupt nicht geführt werden. Sagt doch die Autorität des Apostels, daß es „ohne Glaube unmöglich ist, Gott zu gefallen“,1 Denn der Glaube ist das Fundament alles Guten, Der Glaube ist der Anfang des menschlichen Heiles. Ohne ihn kann niemand zur Zahl der Kinder Gottes gehören; denn weder erlangt jemand in diesem Leben die Gnade der Rechtfertigung, noch wird er im zukünftigen das ewige Leben besitzen; wer hier nicht im Glauben wandelt, wird nicht zur Anschauung gelangen. Ohne Glaube ist jede menschliche Anstrengung vergeblich. Wenn einer ohne den Glauben durch Verachtung der Welt Gott gefallen wollte, so wäre es dasselbe, wie wenn einer, der in seine Heimat will, in der er, wie er weiß, ein glückliches Leben führen wird, den rechten Weg verließe und achtlos einem Irrweg folgte, auf dem er nicht zur Stadt seines Glückes gelangt, sondern in den Abgrund stürzt, wo ihn bei seiner Ankunft nicht Freude erwartet, sondern beim Hinabstürzen der Tod bereitet wird.
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Hebr. 11, 6. ↩