70.
Halte mit felsenfestem, unerschütterlichem Glauben daran fest, daß allen Menschen, den guten wie den bösen, bei der Ankunft des Herrn die Auferstehung im Fleisch gemeinsam, daß jedoch die gerechte Vergeltung für die Guten und Bösen verschieden sein wird gemäß dem Apostelwort: „Wir werden alle auferstehen, aber wir werden nicht alle verwandelt werden!“1 Es werden verwandelt werden die Gerechten, die ins ewige Leben eingehen. Dies lehrt der Apostel mit den Worten: „Die Toten werden unverweslich auferstehen, und wir werden verwandelt werden.“2 Um zu zeigen, worin die Verwandlung besteht, fügt er hinzu: „Dieses Verwesliche nämlich muß anziehen die Unverweslichkeit, und dieses Sterbliche die Unsterblichkeit.“ An den Leibern der Gerechten wird sich das Apostelwort erfüllen: „Gesät wird in Verweslichkeit, auferstanden in Unverweslichkeit; gesät wird in Unehre, auferstanden in Herrlichkeit; gesät wird in Schwachheit, auferstanden wird in Kraft; gesät wird ein seelischer Leib, auferstehen wird ein geistiger Leib.“3 Er nennt den Leib einen geistigen Leib, nicht weil der Leib selbst ein Geist sein wird, sondern weil er durch die Belebung des Geistes unsterblich und unverweslich bleiben wird. In dieser Bedeutung wird er dann ein geistiger Leib genannt werden, obwohl er kein S. 180 Geist ist, sondern Körper bleibt, wie er jetzt seelischer Leib heißt, obwohl er doch nicht als Seele, sondern als Körper befunden wird.