73.
Mit felsenfestem, unerschütterlichem Glauben halte daran fest, daß zwar jemand, den weder Unkenntnis der Schrift noch irgendeine Unzulänglichkeit oder sonst ein Hemmnis daran hindert, die Worte des heiligen Gesetzes und Evangeliums lesen oder aus dem Munde irgendeines Predigers vernehmen, daß aber keiner den göttlichen Gesetzen gehorchen kann, wenn nicht Gott mit seiner Gnade ihm zuvorkommt, so daß er, was er mit den Sinnen vernimmt, auch mit dem Herzen erfaßt und, nachdem er von Gott den guten Willen und die Kraft erhalten hat, die Gebote Gottes zu erfüllen entschlossen und imstande ist! „Denn weder, wer pflanzt, ist etwas, noch wer bewässert, sondern wer das Gedeihen gibt, Gott“,1 der auch in uns das Wollen und Vollbringen nach seinem Wohlgefallen bewirkt.2