77.
Halte mit felsenfestem, unerschütterlichem Glauben daran fest, daß es das Sakrament der Taufe nicht nur in der katholischen Kirche, sondern auch bei den Häretikern, die im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes taufen, geben, daß es jedoch außerhalb der Kirche keinen Nutzen bringen kann. 1 Im Gegenteil, wie denen, die innerhalb der Kirche den rechten Glauben haben, das Heil durch das Sakrament der Taufe gespendet wird, so dient dieselbe Taufe den außerhalb der Kirche Getauften, wenn sie nicht zur Kirche zurückkehren, zur Vermehrung ihres Verderbens. Denn von so großem Einfluß ist die Einheit der kirchlichen Gemeinschaft für das ewige Heil, daß durch die Taufe nur der gerettet wird, dem sie dort gespendet wird, wo sie gespendet werden muß. Die Taufe ist zwar vorhanden auch bei dem außerhalb der Kirche getauften Menschen, aber dem von der Kirche getrennten gereicht sie zum Gericht. Und da es offenkundig ist, daß diese Taufe, einerlei, wo sie gespendet wurde, nur einmal gespendet werden darf, muß sie, auch wenn sie von Häretikern im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes erteilt wurde, ehrfurchtsvoll anerkannt und darf darum unter keinen Umständen wiederholt werden. Der Heiland sagt nämlich: „Wer einmal gewaschen ist, braucht nur die Füße zu waschen.“2