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Consolatio philosophiae
VII.
Nubibus atris
Condita nullum
Fundere possunt
Sidera lumen.
Si mare volvens
Turbidus Auster
Misceat aestum,
Vitrea dudum
Parque serenis
Unda diebus
Mox resoluto
Sordida caeno
Visibus obstat.
Quique vagatur
Montibus altis
Defluus amnis,
Saepe resistit
Rupe soluti
Obice saxi.
Tu quoque, si vis
Lumine claro
S. 32 Cernere verum,
Tramite recto
Carpere callem:
Gaudia pelle,
Pelle timorem
Spemque fugato
Nec dolor adsit.
Nubila mens est
Vinctaque frenis,
Haec ubi regnant.
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Trost der Philosophie (BKV)
VII.
Hüllen die dunkeln
Wolken die Sterne,
Nimmer senden
Freundliches Licht sie.
Wälzt auf dem Meer sich
Tobend der Südwind
Brandung vermischend,
Dann wird die Welle,
Lieblich und klar erst
Am heiteren Tage,
Jetzt von des Schlammes
Schmutziger Lösung
Trübe sich zeigen.
Stürzt von dem hohen
Felsen hernieder
Brausend der Bergstrom,
Bäumt er sich wilder,
Hemmt ihn des Bergsturz
Felsiger Riegel.
Du aber, willst du
Sicheren Blickes
S. 33 Schauen die Wahrheit,
Schreiten auf gradem
Wege zum Ziele:
Banne die Freuden,
Banne das Fürchten,
Hoffnung vernichte,
Schmerzen entferne.
Wolken verhüllen,
Fesseln die Seele,
Da wo sie herrschen!