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Œuvres Thomas d'Aquin (1225-1274) Summe der Theologie
Tertia Pars
Quaestio 25

Dritter Artikel. Über die dem Bilde Christi gebührende Verehrung.

a) Dem Bilde Christi gebührt nicht göttliche Anbetung. Denn: I. Exod. 20. heißt es: „Du sollst dir kein geschnitztes Bild machen,
um es anzubeten.“ Also darf man das Bild Christi nicht anbeten. II. Wir dürfen nicht teilhaben an den Werken der Heiden, nach
Ephes. 5. Die Heiden aber „veränderten die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes in die Ähnlichkeit eines vergänglichen Menschen,“ wie ihnen
Röm. 1. vorgeworfen wird. III. Auf Grund der Gottheit allein gebührt Christo göttliche Anbetung. Nicht aber gebührt dem der Seele eingeprägten geistigen Bilde
der Gottheit göttliche Anbetung; also noch weniger dem körperlichen Bilde
der Menschheit Christi. IV. Im öffentlichen Kulte ist nichts zuzulassen, was nicht von Gott
eingesetzt ist; weshalb der Apostel sagt (1. Kor. 11.): „Ich habe es vom
Herrn empfangen und es euch gelehrt,“ als er die gläubigen über das
Opfer in der Kirche belehren wollte. Nichts aber findet sich vom Herrn
her überliefert über die Verehrung oder gar Anbetung von Bildern. Also
darf man das Bild Christi nicht anbeten. Auf der anderen Seite sagt nach Damascenus, der dies anführt (4. de orth. fide 17.), Basilius: „Die Ehre, die man dem Bilde erweist, geht auf das Urbild über.“ Christus aber ist anzubeten wie Gott; also auch sein Bild.

b) Ich antworte, nach Aristoteles (de memor. et rem. 2.) sei die Bewegung der Seele zu einem Bilde hin eine doppelte: die eine nämlich geht auf das Bild selber, soweit es etwas, für sich allein betrachtet, ist; — die andere geht auf das Bild, soweit es jemanden oder etwas darstellt. Da besteht nun folgender Unterschied: Jene Bewegung, die auf das Bild als auf ein Ding für sich geht, ist eine andere wie jene, welche auf die dargestellte Sache geht. Richtet sich aber die Bewegung der Seele auf das Bild als Bild, so ist dies ein und dieselbe Bewegung, deren Abschluß zugleich ist: die dargestellte Sache und das Bild. Dem Bilde Christi also, als einem für sich seienden Dinge, wie Holz oder Stein oder dergleichen wird keinerlei Ehrerbietung erwiesen; denn eine solche gebührt nur einer vernünftigen Natur. Ehre wird ihm nur erwiesen als einem Bilde, das Christum darstellt; und so gebührt ihm dieselbe Ehre wie Christo. Also muß es angebetet werden, insoweit es Christum darstellt.

c) I. Man soll nach jenem Gebote kein geschnitztes Bild machen, „um es anzubeten“. Denn weil die Bewegung der Seele zum Bilde als einem Bilde hin ganz die nämliche ist wie zur dargestellten Sache, so wird das Anbeten eines solchen Bildes ebenso verboten wie das Anbeten der dargestellten Sache. Es wird also die Anbetung jener Bilder verboten, welche die Heiden machten, auf Grund der Verehrung ihrer Götter d. h. der Dämonen. Deshalb geht vorher: „Du sollst keine fremden Götter anbeten.“ Von Gott aber, der unkörperlich ist, konnte kein Bild hergestellt werden; denn „höchste Thorheit und Gottlosigkeit ist es, bildlich darstellen zu wollen das Göttliche,“ sagt Damascenus (l. c.). Im Neuen Testamente jedoch ist Gott Mensch geworden; und somit kann Er in seinem Bilde angebetet werden. II. Mit den schlechten Werken der Heiden sollen wir nichts gemein
haben. Deren Anbeten von Bildern aber ist unter die schlechten oder fruchtlosen Werke zu rechnen auf Grund von zweierlei: 1. weil manche die Bilder
anbeteten als Dinge an sich, denen eine gewisse Kraft innewohnte, insofern
die Dämonen aus denselben heraus antworteten; — 2. weil sie Bilder von
Kreaturen machten, um diesen göttliche Ehre zu erweisen. Wir aber beten
das Bildnis Christi an nicht als Bild oder als Ding an sich; sondern weil
wir die Anbetung auf Christum, der dargestellt ist, beziehen. III. Der vernünftigen Natur gebührt Ehre auf Grund ihrer selbst.
Würde also eine vernünftige Kreatur wie Gott deshalb angebetet, weil sie
das Bild Gottes ist, so entstände daraus leicht ein Irrtum; daß nämlich
der anbetende bei der Kreatur stehen bliebe und nicht die Ehre auf Gott
selber bezöge, dessen Bild die vernünftige Kreatur ist. Dies ist aber bei
dem gewöhnlichen Stoffe, wie Holz und Stein, nicht möglich. IV. Die Apostel haben Manches, was der Herr gelehrt hatte, mündlich unter dem Beistande des heiligen Geistes den gläubigen überliefert, ohne
es der Schrift anzuvertrauen. Deshalb heißt es 2. Thess. 2.: „Stehet aufrecht
und haltet fest an den Überlieferungen, die ihr gelernt habt; sei es vermittelst
der mündlichen Rede sei es vermittelst eines Briefes.“ Unter diesen Überlieferungen ist die der Verehrung der Bilder Christi; so daß ja der heilige Lukas
ein Bild Christi gemalt haben soll, welches zu Rom aufbewahrt wird.

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