Einleitung.
Um die der Synode gestellte Aufgabe, welche in unserem Schreiben selbst angegeben ist, desto sicherer zu erreichen, wurde für sie gerade die durch ihre Lage im Centrum des ganzen römischen Reiches zu einer zahlreichen Versamm- S. 133 lung besonders geeignete Stadt Sardika1ausersehen: es kamen auch wirklich 97 orthodoxe, meistens abendländische, 76 eusebianische, fast alle orientalische Bischöfe zusammen;2letztere aber wollten wegen der Anwesenheit des Athanasius und anderer von ihnen abgesetzten Bischöfe an dieser Synode nicht Theil nehmen und hielten in der benachbarten Stadt Philippopolis eine Aftersynode. Nach Beendigung ihrer Aufgabe richtete die legitime Synode von Sardika ein encyklisches Schreiben an alle Bischöfe, ein anderes an die Gemeinde von Alexandrien und andere, deren Bischöfe ungerecht abgesetzt waren, und ein drittes an den Papst Julius, in welchem sie über die Verhandlungen Bericht erstatten. Dasselbe ist demnach im J. 344 verfaßt, wohl schon von Anfang her in lateinischer Sprache und auch nur mehr in dieser bei Hilarius Frg. t. II. p. 1297 in der Collectio Cresconiana vorhanden.
-
Sardika lag im sog. Illyricum orientale, gehörte also zum Reiche des Conftantius, aber dennoch zum römischen Patriarchate; von Attila zerstört, wurde es wieder aufgebaut und ist das heutige Sophia in der europäischen Türkei, hat etwa 50,000 Einwohner, darunter 6000 Christen, und ist Sitz eines griechischen Metropoliten, während der apostolische Vicar von Sophia seit einiger Zeit in dem benachbarten Philippopolis residirt. ↩
-
Über die Zahl der Mitglieder, der Canones u. s. w. der sardicensischen Synode s. Hefele I. S. 533-614. ↩