1. Der Papst möge den durch die Arianer tief erschütterten Orient mit einem Schreiben trösten und beruhigen.
Die alte Liebe wieder in ihre Rechte einzusetzen und den Frieden der Väter, jenes himmlische und heilbringende Geschenk Christi, das durch die Zeit verringert worden ist, zu erneuern, wird uns zwar nothwendig und nützlich, deiner Christus liebenden Seele aber, ich weiß es wohl, angenehm erscheinen. Was könnte auch erfreulicher sein, als die durch so weite Entfernung Getrennten in der durch die Liebe (geschaffenen) Vereinigung zur Harmonie der Glieder am Leibe Christi verbunden zu sehen? Fast der ganze Orient, theuerster Vater, — Orient nenne ich das (Ganze) von Illyrien bis nach Ägypten — ist durch einen großen Sturm und eine (gewaltige) Bewegung erschüttert, da die einst von Arius, dem Feinde der Wahrheit, gepflanzte Häresie jetzt in schamloser Weise auftritt, einer bitteren Wurzel gleich Verderb- S. 272 liche Frucht bringt und (alles) Übrige überwuchert; den die, welche in jeder Parochie die wahre Lehre vertheidigen, werden durch Schmähung und Unbilden von ihren Kirchen vertrieben; Solchen aber, welche die Seelen Unerfahrener gefangen nehmen, wird die Macht überantwortet. Hiefür erkannten wir als einzige Befreiung euer uns mitleidsvoll zugewandtes Auge. Immer hat in vergangenen Zeiten die wunderbare (Kraft) euerer Liebe unsere Seelen erquickt und sind wir durch die Freudenbotschaft, daß ihr auf uns euer Augenmerk richten werdet, in Etwas ermuthigt worden.