4. Kap. Offenbarung über die alte Frau.
1. Brüder, im Schlafe erhielt ich eine Offenbarung von einem gar schönen Jüngling, der mir sagte: „Was meinst du, wer die alte Frau war, von der du das Büchlein bekamst?“ Ich sagte: „Die Sibylle“1. „Du irrst“, versetzte er, „die ist es nicht.“ „Wer ist es denn?“ fuhr ich fort. „Die Kirche“, war seine Antwort. Ich sagte ihm: „Warum ist sie alt?“ „Weil sie“, antwortete er, „von allem zuerst gegründet wurde; deswegen ist sie alt, und ihretwegen wurde die Welt geschaffen.“ 2. Danach sah ich ein Gesicht in meinem Hause. Die alte Frau kam und fragte mich, ob ich das Buch schon den Presbytern gegeben habe. Ich sagte: „Nein.“ „Du hast recht getan“, fuhr sie fort. „Ich habe noch einiges hinzuzufügen. Wenn ich nun vollends alle Worte hinzugefügt S. 186 habe, werden sie durch dich allen Auserwählten bekanntgegeben werden. 3. Du wirst zwei Abschriften fertigen und eine dem Klemens, eine der Grapte senden. Klemens wird es an die auswärtigen Städte schicken, das ist ihm aufgetragen worden; Grapte wird die Witwen und Waisen mahnen. Und du wirst es in dieser Stadt gemeinsam mit den Presbytern, den Vorstehern der Kirche, vorlesen.“
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Der Hirte des Hermas ist die erste christliche Schrift, in der die Sibylle erwähnt wird. ↩