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Kirchengeschichte (BKV)
1. Einleitung. Zweck der Geschichtsschreibung
S. 1 Der Maler, der die Begebenheiten der Geschichte auf Holz oder Stein darstellt, bereitet dadurch nicht nur den Augen einen Genuß, sondern er erhält auch die betreffenden Ereignisse für lange Zeit in lebendiger Erinnerung. Der Geschichtschreiber dagegen, der sich statt der hölzernen Tafeln nur des Papiers und statt der Farben nur des Schmuckes der Rede bedient, sichert den Ereignissen gleichwohl ein dauerhafteres und bleibenderes Andenken, da die Zeit zuletzt das Kunstwerk des Malers ja doch zerstört. Von dieser Erwägung geleitet, will auch ich den Versuch wagen, dasjenige aufzuzeichnen, was bisher eine kirchengeschichtliche Darstellung noch nicht gefunden hat. Ich halte es nämlich für unrecht, sich um das Andenken von so manchen glänzenden Taten und nützlichen Verhandlungen nicht zu kümmern, sondern sie der Vergessenheit anheimfallen zu lassen. Gerade deshalb haben auch einige meiner Freunde mich schon oft zu dieser Arbeit aufgemuntert. Wenn ich allerdings die Schwierigkeit der Aufgabe mit meiner geringen Kraft vergleiche, so möchte ich vor dem Unternehmen zurückschrecken; aber im Vertrauen auf den freigebigen Spender aller guten Gaben will ich mich der Arbeit unterziehen, die meine eigene Kraft für sich allein übersteigen würde. —
Eusebius aus Palästina hat, mit der Geschichte der heiligen Apostel beginnend, bis zur gottgesegneten Regierung Konstantins die auf die einzelnen Kirchen bezüglichen Ereignisse aufgezeichnet1. Ich will daher den S. 2 Schluß seines Werkes zum Ausgangspunkt meiner Darstellung machen.
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Die Kirchengeschichte des Eusebius in zehn Büchern reicht von der Gründung der Kirche bis zur Alleinherrschaft Konstantins, d. i. bis zur Besiegung des Licinius i. J. 324. Sie findet sich auch in dieser „Bibliothek der Kirchenväter“. ↩
Edition
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ΕΠΙΣΚΟΠΟΥ ΚΥΡΟΥ ΕΚΚΛΗΣΙΑΣΤΙΚΗΣ ΙΣΤΟΡΙΑΣ ΤΟΜΟΣ ΠΡΩΤΟΣ
αʹ.
Ὁ τῆς ἱστορίας σκοπός.
Ζωγράφοι μὲν σανίσι καὶ τοίχοις τὰς παλαιὰς ἐγγράφοντες ἱστορίας τέρψιν μὲν τοῖς ὁρῶσι προσφέρουσι, τῶν δὲ γεγενημένων τὴν μνήμην ἐπὶ πλεῖστον ἀνθοῦσαν φυλάττουσι· λογογράφοι δέ, ἀντὶ μὲν σανίδων ταῖς βίβλοις ἀντὶ δὲ χρωμάτων τοῖς τῶν λόγων ἄνθεσι κεχρημένοι, διαρκεστέραν καὶ μονιμωτέραν τῶν πεπραγμένων ποιοῦσι τὴν μνήμην· ὁ γὰρ χρόνος λωβᾶται τῶν ζωγράφων τὴν τέχνην. Τούτου δὴ χάριν κἀγὼ τῆς ἐκκλησιαστικῆς ἱστορίας τὰ λειπόμενα συγγράψαι πειράσομαι· οὐ γὰρ ὅσιον ᾠήθην λαμπροτάτων ἔργων καὶ ὀνησιφόρων διηγημάτων τὸ κλέος παριδεῖν ὑπὸ τῆς λήθης συλώμενον. Διὰ γὰρ δὴ τοῦτο καὶ τῶν συνήθων τινὲς ἐπὶ τόνδε με τὸν πόνον πολλάκις παρώτρυναν· ἐγὼ δὲ τῇ μὲν ἐμαυτοῦ δυνάμει τόδε τὸ ἔργον σταθμώμενος τὴν ἐγχείρησιν ὀρρωδῶ, θαρρῶν δὲ τῷ φιλοτίμῳ δοτῆρι τῶν ἀγαθῶν μείζοσιν ἢ κατ´ ἐμαυτὸν ἐγχειρῶ. Εὐσέβιος μὲν οὖν ὁ Παλαιστῖνος ἀπὸ τῶν ἱερῶν ἀποστόλων τῆς ἱστορίας ἀρξάμενος μέχρι τῆς Κωνσταντίνου θεοφιλοῦς βασιλείας τὰ ταῖς ἐκκλησίαις συμβεβηκότα συνέγραψεν· ἐγὼ δὲ τῆς συγγραφῆς ἐκείνης τὸ τέλος ἀρχὴν τῆς ἱστορίας ποιήσομαι.