• Start
  • Werke
  • Einführung Anleitung Mitarbeit Sponsoren / Mitarbeiter Copyrights Kontakt Impressum
Bibliothek der Kirchenväter
Suche
DE EN FR
Werke Dionysius Areopagita, ps. (520) De caelesti hierarchia Himmlische Hierarchie (Edith Stein)
XV. Welcher Art sind die geformten Bilder der Engelskräfte?

§ 8.

Darüber scheint mir nun genug gesagt, und so soll zur heiligen Erklärung der Darstellung himmlischer Geister durch tierische Formen übergegangen werden. – Unter der Gestalt des Löwen ist jene beherrschende, starke und unbezwingliche Kraft zu verstehen, womit sie in geheimnisvoller Verborgenheit der unaussprechlichen Herrschermacht Gottes nach Kräften ähnlich zu werden trachten; dabei werden die geistigen Spuren verdeckt und der Weg, der durch göttliche Erleuchtung dorthin führte. – Die Gestalt des Rindes aber bezeichnet ihre Kraft und Stärke und das, wodurch sie geistige Furchen aufreißen und durch Aufnahme himmlischer, fruchtbarer Regengüsse verbreitern; die Hörner aber die bewahrende, unbesiegliche Kraft. – Die Gestalt des Adlers königliche Würde und den zur Höhe strebenden schnellen Flug, sodann die Beweglichkeit und die Leichtigkeit des Aufschwungs zur Eroberung der lebenerneuernden Speise, schließlich die Sehkraft, die mit scharfen Blicken frei und gerade und unabwendbar aufschaut und von dem überreichen, leuchtenden Strahl der göttlichen Sonne möglichst viel aufnimmt.

Das Bild der Pferde bedeutet Gehorsam und leichte Zähmbarkeit; die weißen edle, dem göttlichen Licht nächst verwandte Natur; die schwarzen geheimnisvolle Verborgenheit, die roten feurige Kraft und Wirksamkeit, die schwarz-weißen bezeichnen jene Kraft, die die äußersten Gegensätze verknüpft und die ersten mit den zweiten wechselseitig in weiser Voraussicht verbindet.

Müßten wir uns nicht kurz fassen, so könnten wir auch die einzelnen Eigenschaften der genannten Tiere und alle ihre Körperformen passend zu den himmlischen Kräften als unähnliche Bilder in Beziehung bringen: ihre Widerstandskraft zur geistigen Stärke, ihre Begierde zur göttlichen Liebe; kurz gesagt, wir würden alle tierischen Sinne, ihre vielfältigen Teile auf die unstofflichen und einfachen Geisteskräfte der himmlischen Wesen beziehen. Jedoch für Verständige genügt nicht bloß dies, sondern schon die mystische Erklärung eines einzigen dunklen Bildes, um alles Derartige deutlich zu machen.

pattern
  Drucken   Fehler melden
  • Text anzeigen
  • Bibliographische Angabe
  • Scans dieser Version
Editionen dieses Werks
ΠΕΡΙ ΤΗΣ ΟΥΡΑΝΙΑΣ ΙΕΡΑΡΧΙΑΣ vergleichen
Übersetzungen dieses Werks
Himmlische Hierarchie (BKV) vergleichen
Himmlische Hierarchie (Edith Stein)
Le livre de la hierarchie celeste vergleichen
Kommentare zu diesem Werk
Einleitung zur Himmlischen und Kirchlichen Hierarchie

Inhaltsangabe

Theologische Fakultät, Patristik und Geschichte der alten Kirche
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Impressum
Datenschutzerklärung