§ III Der Mischkrug als Bild der göttlichen Vorsehung. Hausbau, flüssige und feste Speise
Treffend wird also in der Hl. Schrift von der überweisen und gütigen Weisheit gesagt, daß sie einen geheimnisvollen Mischkrug aufstelle und seinen hl. Trank ausspende; davor aber lege sie feste Speisen vor und mit erhabener Stimme lade sie freundlich die ein, die ihrer bedürfen. Also legt die göttliche Weisheit zweierlei Speise vor, die eine fest und dauerhaft; die andere flüssig und ausgegossen; und im Mischkrug spendet sie ihre vorsorgende Güte. Der Mischkrug nun, der rund und offen ist, ist das Sinnbild der zugleich ausfahrenden und alles umfassenden (= zu allem umherfahrenden) anfangs- und endlosen allgemeinen Vorsehung. Wenn sie aber zu allem hinausgeht und dabei doch in sich selbst bleibt und feststeht in unbeweglicher Selbigkeit und völlig, ohne aus sich herauszugehen, an ihrem Platz beharrt, so steht auch der Mischkrug beharrlich und fest angefügt. Es wird aber von der Weisheit auch gesagt, daß sie sich ein Haus baue und darin sowohl feste Speisen als auch Getränke und den Mischkrug vorsetze, damit es denen, die göttliche Dinge in ihnen angemessener Weise in Verbindung bringen, klar sei, daß die Vorsehung für alle Dinge der Urheber ihres Seins wie ihres Wohlseins ist, sich auf alles erstreckt und in allem wird und alles umfaßt; und daß Er wiederum in sich selbst ist in ausgezeichnetem Sinne und darum in keiner Weise in irgendeinem Dinge, sondern getrennt ist von allem, Er selbst in sich selbst auf dieselbe Weise ewig, stehend und beharrend, sich stets im Hinblick auf dasselbe in derselben Weise verhaltend, auf keine Weise aus sich selbst herausgehend, niemals seinen heimischen Sitz und seine unbewegliche Wohnung und seinen Herd verlassend, sondern in sich selbst alles vollkommene Gute seiner Vorsehung wirkend, zugleich vorschreitend zu allem und in sich bleibend, immer stehend und bewegt und doch weder stehend noch bewegt, sondern sozusagen sein Vorsorgen-Wirken (sic!) im Beharren und sein Beharren im Vorsorgen zugleich naturgemäß und übernaturgemäß habend.