§ IV Bedeutung der festen und flüssigen Speise
Doch welches ist die feste und welches die flüssige Speise? Denn es wird gesagt, daß die gütige Weisheit beides spende zugleich und vorsehe.
Ich glaube also, daß die feste Speise die geistige und dauernde Vollendung bedeute, gemäß der in steter und kraftvoller, einheitlicher und ungeteilter Erkenntnis am Göttlichen Anteil haben die geistigen Sinne jener, denen der hl. Paulus, aus der Weisheit schöpfend, an der wahrhaft festen Speise Anteil gibt. Die flüssige Speise aber [glaube ich] bedeutet jene zugleich ausgebreitete und ausströmende [Lehre], die bestrebt ist, zu allem hinauszugehen, und durch Mannigfaltiges, Vielerlei und Geteiltes diejenigen, die sie ernährt, durch eine ihnen angemessene Güte zur einfachen und unbewegten Gotteserkenntnis führt. Darum werden auch die göttlichen und geistigen Worte mit Tau und Wasser verglichen und mit Milch, Wein und Honig, weil lebenerzeugende Kraft in ihnen ist wie im Wasser und wachstumfördernde wie in der Milch und wiederbelebende wie im Wein und zugleich reinigende und bewahrende wie im Honig; dies nämlich schenkt die göttliche Weisheit ihren Anhängern und verschafft ihnen Überfluß an reichen und unvergänglichen Genüssen (Mahl) und überschüttet sie damit (ὑπερβλύζουσα). Das nämlich heißt wahrhaft Mahl halten, und darum wird sie als lebenerzeugend zugleich und männer-(oder kinder-)ernährend, als erneuernd und vollendend gepriesen.