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Werke Augustinus von Hippo (354-430) Contra Faustum Manichaeum Gegen Faustus
12. Buch

45.

Ich komme zu einem letzten Winkelzug des Faustus, den er vermutlich als seinen scharfsinnigsten Einfall betrachtete, obwohl auch er durch das strahlend helle Licht der Prophetie erschüttert wird: ihn auch nur zu widerlegen bereitet mir Widerwillen, weil ich befürchte, schon daraus, dass er einer Antwort für würdig befunden wurde, könnte geschlossen werden, er habe einen Kern Wahrheit in sich: Denn wer hätte seinen Verstand so vollständig verloren, zu behaupten, es sei das Eingeständnis eines kraftlosen Glaubens, wenn man Zeugen brauche, um an Christus zu glauben (329. 3)? Da mögen mir die Manichäer antworten, auf wen sie denn selber ihren Glauben an Christus stützen; haben sie etwa jene Stimme vom Himmel (Mt. 3,17; 17,5): Dies ist mein Sohn! persönlich gehört? Faustus, der es ablehnt, seinen Glauben an Christus auf menschliche Zeugen zu stützen, fordert uns nämlich auf, eher dieser Stimme Glauben zu schenken, weil ja die Kenntnis dieser Stimme ohne menschliche Zeugen unmittelbar zu uns gelangt sei; dabei ist es doch offenkundig, dass sie so (d.h. über Zeugen) zu uns gelangte, und auch der Apostel sagt (Rm. 10,14 f.): Wie aber werden sie den anrufen, an den sie nicht glauben? Und wie werden sie an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie aber werden sie von ihm hören, wenn ihn niemand verkündet? Und wie soll ihn jemand verkünden, wenn er nicht gesandt ist? Darum heisst es (Is. 52,7): ‛Wie herrlich sind die Schritte derer, die den Frieden verkünden, die das Gute verkünden!’ Gewiss erseht ihr daraus, wie die Verkündigung der apostolischen Lehre vom Zeugnis der Propheten begleitet wird! Um nämlich zu verhindern, dass das, was die Apostel verkündeten, unbeachtet blieb oder als Fabelei abgetan wurde, zeigte man, dass genau dies schon zuvor durch die Propheten vorausgesagt worden war; denn selbst wenn ihre Aussagen durch Wunder bestätigt wurden, hätten eben manche all diese „Wunder“ magischen Kräften zugeschrieben – so wie heute noch gemunkelt wird –, wenn nicht die Bestätigung durch die Propheten einen solchen Gedanken verunmöglicht hätte. Denn zu behaupten, die Apostel hätten, lange vor ihrer eigenen Geburt, mit magischen Künsten sich Propheten beschafft, um dann von ihnen angekündigt zu werden, dazu würde sich doch niemand versteigen! Doch Faustus, der seinen Glauben an den falschen Christus aus den Irrlehren der Perser gewonnen hat, verbietet uns natürlich, unseren Glauben an den wahren Christus auf das Zeugnis der Hebräischen Propheten abzustützen.

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