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Werke Augustinus von Hippo (354-430) Contra Faustum Manichaeum Gegen Faustus
30. Buch

3.

Was soll ich erst über euch sagen, genauer über die christlicheren unter euch, von denen manche kein Schweinefleisch essen, die meisten kein Fleisch von Vierfüsslern, andere gar überhaupt kein Tierfleisch, und welche deswegen in der gesamten Kirche als leuchtende Vorbilder dastehen und höchste Verehrung, die nur gerade vor der Vergöttlichung haltmacht, geniessen. Seht ihr denn nicht, ihr Unbelehrbaren, dass auch sie, falls dieses Zeugnis (I Tim. 4,1) wahr ist und vom Apostel stammt, von den Lehren der Dämonen zum Narren gehalten wurden? Was sollen wir vollends zu jener religiösen Übung sagen, die gewiss niemand von euch abzuwerten oder gar abzulehnen wagte, da sie bei allen anerkannt ist und in der Gemeinschaft der Katholiken alljährlich über den ganzen Erdkreis hin in gleicher Form mit ganzer Hingabe vollzogen wird?

Ich spreche von der vierzigtägigen Fastenzeit, während der doch jeder von euch, der Wert darauf legt, dass sie in gehöriger Form eingehalten wird, sich all dessen enthalten muss, >was unsere Textstelle (I Tim. 4,1) als von Gott für unseren Genuss geschaffen bezeichnet, wobei sie überdies das Abstinenzgebot für die oben genannten Speisen als Lehre der Dämonen darstellt. Was heisst das nun auch für euch, ihr Allerliebsten: Lebt ihr während der Zeit, in der von euch diese Mysterien des Leidens Christi gefeiert werden, nach den Kultvorschriften der Dämonen, seid ihr gefangen durch die Tücke jenes Geistes der Täuschung, erzählt ihr heuchlerisch Lügen, und seid ihr in eurem Gewissen gebrandmarkt? Wenn aber nichts von all dem für euch gilt, dann gilt es auch für uns nicht!

Was soll also diese Textstelle? Wen sollen wir als deren Verfasser ansehen, wen als Adressaten, da sie ja weder die Lehren des Alten, noch die Grundsätze des Neuen Testaments bestätigt? Denn dieses lehrt ja doch, sich sämtlicher Speisen zu enthalten, wie aus eurer Praxis deutlich hervorgeht, jenes immerhin gewisser Speisen; demgegenüber aber will euer Satz da (I Tim. 4,1 ff.) weismachen, dass jegliche Enthaltsamkeit von fleischlichen Speisen jedwelcher Art Lehre der Dämonen sei. Wenn auch ihr ihm Glauben schenkt – dasselbe werde ich noch öfters >wiederholen –, dann verurteilt Moses, sagt euch los von den Propheten, sprecht über euch selber das gleiche Urteil aus! Denn wie jene sich dauernd gewisser Speisen enthalten, so enthält ihr euch zeitweilig sämtlicher Speisen.

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