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Werke Cyprian von Karthago (200-258) De dominica oratione Über das Gebet des Herrn (BKV)
Hauptteil II

Kap. 14. Ebenso flehen wir in der dritten Bitte darum, daß Gottes Wille in uns geschehe und wir mit Gottes Hilfe unseren Willen gehorsam ihm unterordnen.

Wir fügen auch noch die weiteren Worte hinzu: „Dein Wille geschehe im Himmel und auf Erden", nicht etwa, damit Gott tun kann, was er will, sondern damit wir zu tun vermögen, was Gott will. Denn wer hindert Gott daran, seinen Willen zu tun? Weil hingegen wir vom Teufel verhindert werden, in unserem Tun und Trachten in allen Stücken Gott zu gehorchen, so beten und flehen wir darum, daß i n u n s der Wille Gottes geschehe. Damit dieser aber in uns geschieht, brauchen wir Gottes Willen, das heißt: seine Hilfe und seinen Schutz. Denn niemand ist stark aus eigener Kraft, sondern nur Gottes Gnade und Barmherzigkeil bietet sicheren Schutz. So sagte auch der Herr, indem er die Schwäche der menschlichen Natur verriet, die er an sich trug: „Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber!"1 Um aber seinen Jüngern ein Beispiel zu geben, daß sie nicht ihren, sondern Gottes Willen tun sollten, setzte er noch die Worte hinzu: „Doch nicht, was ich will, sondern was Du willst"2 . Und an einer anderen Stelle sagt er: „Ich bin nicht vom Himmel herabgestiegen, um meinen Willen zu tun, sondern den S. 178 Willen dessen, der mich gesandt hat"3 . Wenn nun aber der Sohn gehorchte und den Willen seines Vaters tat, wieviel mehr muß dann der Knecht gehorchen, um den Willen seines Herrn zu erfüllen? So ermahnt und lehrt uns ja auch Johannes in seinem Briefe, den Willen Gottes zu tun, indem er sagt: „Liebet nicht die Welt noch das, was in der Welt ist! Wenn jemand die Welt liebt, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm; denn alles, was in der Welt ist, ist Begehrlichkeit des Fleisches und Begehrlichkeit der Augen und weltliche Hoffart, die nicht vom Vater ist, sondern von der Begehrlichkeit der Welt. Und die Welt wird vergehen und ihre Begehrlichkeit; wer aber den Willen Gottes tut, bleibet in Ewigkeit, wie auch Gott bleibet in Ewigkeit"4 . Wenn wir also in Ewigkeit bleiben wollen, müssen wir den Willen Gottes tun, der ewig ist.


  1. Matth. 26, 39. ↩

  2. Matth. 26,39 ↩

  3. Joh. 6, 38. ↩

  4. 1 Joh. 2, 15-17. ↩

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Über das Gebet des Herrn (BKV)

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