86. Brief — An einen ihrer Beichtväter in Salamanka
Sevilla, am 9. Oktober 1575
Bitte, sich um den Kauf eines Hauses für die Karmelitinnen in Salamanka anzunehmen.
Jhs
Die Gnade des Heiligen Geistes sei mit Ihnen, mein lieber Vater und Lehrmeister!
Pater Julian de Ávila und Herr Magister haben mir bezüglich des Hauses des Johann de Ávila de la Vega geschrieben, das verkauft wird. Es gefällt uns sehr gut sowohl wegen des Preises, der, wie Pater Julian de Ávila mir mitteilt, etwas über tausend Dukaten beträgt, als auch wegen der Lage selbst, die für uns herrlich ist. Aber wie dem auch sei, es würde uns genügen, wenn wir bei Ihnen wären.
Das Mauerwerk ist meiner Meinung nach so alt, daß man es unverzüglich wird ausbessern lassen müssen. Das hat jedoch wenig Bedeutung, da wir Platz und auch einen Brunnen haben. Ich bitte Sie, sich dieser Angelegenheit ohne Verzug annehmen zu wollen; handeln Sie jedoch in der Weise, daß Sie kein großes Verlangen zeigen, [dieses Geschäft] abzuschließen, damit man den Preis nicht erhöht.
Mein Bruder begibt sich nach Madrid. Dort werden Sie ihm mitteilen können, er möge Ihnen die Vollmacht schicken. Gott leite alles! Für uns wäre es ein großer Trost, endlich in einem Hause zu sein, das uns gehört. Da ich viele Briefe zu schreiben habe, muß ich mich kurz fassen. Möge Sie Gott viele Jahre in meiner Liebe erhalten und mir gewähren, Sie zu sehen!
Mir scheinen die Dinge hier derartig schlecht zu stehen, daß ich fürchte, hier länger bleiben zu müssen. Meine Gesundheit ist vorzüglich.
Mein Bruder läßt Sie ehrfurchtsvoll grüßen. Heute ist der 9. Oktober.
Ihre unwürdige Dienerin und aufrichtige Freundin
Theresia von Jesu
