12.
Der fünfte Hymnus nach derselben Melodie.
Die Strophenanfänge ergeben als Akrostich den Namen Ephräm, aber unter Verdoppelung einiger Buchstaben.
In meinen Bedrängnissen rufe ich an die Macht, die alles stärkt; denn sie kann auch überwältigen den wütenden Eroberer, [5] wie sie bezwang die Legion [der Dämonen]. [Kehrvers:] Preis sei seiner Gnade!
Es hat mir der Böse heimgezahlt die Schulden, die er nicht von mir lieh, es hat mir auch der Gütige wiedergegeben [10] die Barmherzigkeit, die ich nicht an ihn ausgeliehen: wohlan, staunet über beides!
S. 273 Der Gütige übergab meine Schulden der Gnade zum Anteil, meine Heimsuchung seiner Gerechtigkeit; [15] meine Schulden tilgte seine Gnade, meine Plage rächte sein Gericht.
Die Sünde geriet in Aufregung und blieb in Verwirrung, als sie die Gnade sah, [20] wie sie die Freiheit stärkte, damit sie die Laster besiege.
Entbrenne Herr, und gieße deine Liebe aus, öffne, gieße aus deinen Zorn; deinen Zorn zum Vernichten, [25] deine Liebe, um die Gefangenen dem Eroberer zu entreißen.
In jenen Tagen, in welchen sich der Böse anschickte, um mich wie mit einer Schleuder ins Verderben zu schleudern, [30] damals umgab rettend der Gütige mein Leben mit einer lebendigen Hülle.
Die Redner, die nicht aufhören, jederzeit zu rühmen, daß sie mich in den Wogen gerettet haben [35] und mich gehalten haben, damit ich nicht falle, sie mögen, Herr, Dank sagen für mich1.
Denn wer hat es jemals gekonnt gegenüber der Gnade der Barmherzigkeit, die ihn umgibt, [40] so daß auch ich es vermöchte, die Barmherzigkeit zu preisen, die mich [mit einem Walle] umgab?
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Wortspiel mit der zweifachen Bedeutung von „audi“ „preisen“ und „Dank sagen“. ↩