f. Die Bemühungen um die Kirche im Frankenreiche
Das Reich der Franken war zur Zeit Gregors von inneren Zerwürfnissen, Blut- und Greueltaten zerrissen. Bei den Bischöfen herrschte Simonie, der Klerus sündigte durch unerlaubten Umgang mit Frauenspersonen. Da die Tätigkeit des irischen Missionärs Columban nur wenig fruchtete, ernannte Gregor 595 den Bischof Virgilius von Arles zu seinem Legaten für Austrasien und S. 35 beauftragte ihn, eine Synode einzuberufen und die Übelstände zu bekämpfen. In gleichem Sinne schrieb Gregor auch an König Childebert II. von Austrasien in Metz und an die Bischöfe Austrasiens. 1 Da die Synode nicht zustande kam, sandte Gregor 599 den Abt seines Klosters, Cyriacus, der ihm schon auf Sardinien wichtige Dienste geleistet hatte, zu Bischof Syagrius von Autun mit dem strengen Auftrage, die Synode durchzuführen 2 und jährliche Versammlungen mit den Priestern abzuhalten. 3 Auch an die Königinwitwe und Regentin Brunehild und deren Enkel, den König Theudebert von Austrasien, und an König Theoderich von Burgund wandte sich der Papst, um die Synode zustande zu bringen. 4