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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Origen († 253/54) Contra Celsum Gegen Celsus (BKV)
Viertes Buch

2.

„Dass aber sowohl einige von den Christen als auch Juden , ein Gott oder ein Sohn Gottes sei als Richter der irdischen Dinge entweder schon auf die Erde herabgekommen oder werde noch herabkommen, dies ist das Schmählichste, und die Widerlegung bedarf auch nicht einmal langer Rede.“

Celsus scheint hier eine genaue Angabe zu machen, wenn er von den Juden - nicht von einigen, sondern von allen - sagt, dass sie glauben, „es werde jemand auf die Erde herabkommen“, von den Christen aber, dass „einige von ihnen behaupten, er sei schon herabgekommen“. Er deutet nämlich auf die Leute hin, welche aus den jüdischen Schriften die Ankunft des Messias als bereits erfolgt nachweisen, und scheint zu wissen, dass einige Sekten Christus Jesus nicht als den von den Propheten verkündigten (Messias) anerkennen. Wir haben nun schon im vorausgehenden, so gut wir konnten, über die Prophezeiung von dem Messias gehandelt1. Um eine Wiederholung zu vermeiden, wollen wir das meiste von dem, was zu diesem S. 299 Punkte vorgebracht werden kann, nicht wieder aufnehmen. Wollte nun Celsus mit einer, wenn auch scheinbaren Folgerichtigkeit den Glauben an die Prophezeiungen von der künftigen oder schon erfolgten Ankunft Christi zurückweisen, so hätte er doch wohl die Prophezeiungen anführen müssen, auf welche sich die Christen und die Juden bei den Verhandlungen über ihre Lehre berufen. Denn dann hätte es wenigstens den Anschein gehabt, als ob er die Leute, die durch seine - wie er meint - glaubwürdigen Gründe überzeugt würden, bestimmen könnte, ihre Zustimmung zu den prophetischen Weissagungen und ihrem darauf sich gründenden Glauben, dass Jesus der Christus sei, aufzugeben. Nun aber führt er keinen einzigen Ausspruch der Propheten an, obgleich diese an tausend Stellen von Christus reden, sei es, weil er sie nicht entkräften kann oder sei es, weil er überhaupt nicht weiß, was die Propheten von dem Messias verkünden; er glaubt diese Weissagungen mißbilligen zu können, ohne ihre nach seiner Behauptung (nur scheinbare) Glaubwürdigkeit nachzuweisen. Freilich ist ihm unbekannt, dass die Juden, wie wir schon oben2 bemerkt haben, gar nicht „sagen“, der Messias werde „als Gott oder als Gottes Sohn herabkommen“.


  1. Vgl. oben I 49-57; II 28-30. ↩

  2. Vgl. oben I 49. ↩

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