14.
Nach Vornahme des Exorzismus haben die Männer bei den Männern, die Frauen bei den Frauen zu S. 25 bleiben, bis alles an der Reihe war! Es soll hier sein wie in der Arche Noës, in welcher er selbst, seine Söhne, sein Weib und die Weiber seiner Söhne waren1. Obwohl die Arche nur ein Raum war und die Türe geschlossen war, war doch alles in Ordnung. Ist auch die Kirche geschlossen und seid auch ihr alle darin, so soll doch alles geordnet, die Männer bei den Männern, die Frauen bei den Frauen sein, damit nicht aus der Gelegenheit zum Heile ein Anlaß zum Unheile werde. Mag auch die Absicht, sich zusammenzusetzen, gut sein: doch fort mit den Leidenschaften! Die Männer sollen beim Sitzen ein nützliches Buch in der Hand haben; der eine soll lesen, der andere aufpassen. Ist kein Buch da, dann soll der eine beten, der andere etwas Nützliches reden. Die Jungfrauen sollen bei ihren Zusammenkünften still die Psalmen beten oder still lesen; nur mit den Lippen sollen sie sprechen, so daß man nichts hört; „denn nicht gestatte ich dem Weibe, in der Kirche zu reden“2. Die Frauen sollen es ebenso machen. Wenn sie beten, sollen sich ihre Lippen bewegen, doch darf man ihre Stimme nicht vernehmen, damit Samuel erscheine, damit deine unfruchtbare Seele das Heil des „erhörenden Gottes“ gebäre; denn so ist Samuel3 zu übersetzen.
-
Gen. 6, 18; 7, 7. 13. ↩
-
1 Kor. 14, 34; 1 Tim. 2, 12. ↩
-
Nach 1 Kön. 1 [1 Sam. nach neuerer Zählart] hatte Anna, die Mutter des Samuel, da „der Herr ihren Mutterschoß verschlossen hatte“ (6 u. 7), zum Herrn gebetet, „aber es bewegten sich nur ihre Lippen, ihre Stimme jedoch vernahm man nicht“ (13). Der Herr erhörte sie: „Sie gebar einen Sohn und nannte seinen Namen Samuel, weil Sie ihn vom Herrn erfleht hatte“ (20). — Samuel ist etymologisch wohl aus שׁמוּע u. אל [Schmu und El] ═ „von Gott erhört“ abzuleiten. ↩