2.
[Forts. v. S. 35 ] Doch wird man fragen: was ist denn die Sünde? Ist sie ein Lebewesen, ein Engel, ein Dämon? Was ist das, was da wirkt? Sie ist, o Mensch, kein Feind, der von außen an dich herantritt; sie ist vielmehr ein schlimmes Gewächs, das selbständig in dir entsprießt. Ist dein Blick recht gerichtet, dann gibt es keine Begierde. Raube nicht fremdes Eigentum, und der Raub ruht. Denke an das Gericht, und nicht wird Unzucht, Ehebruch, Mord, nicht irgendeine Missetat etwas bei dir vermögen. Sobald du Gott vergißt, nehmen deine schlechten Gedanken und deine sündhaften Handlungen ihren Anfang.