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Kirchengeschichte (BKV)
20. Die Juden und ihr Versuch des Tempelbaues und die von Gott über sie verhängten Strafen
Denn auch dieser hatte die bösen Geister in sich aufgenommen und ließ nicht ab, nach Art der Korybanten zu rasen und gegen die christliche Religion zu wüten. Aus diesem Grunde bewaffnete er auch die Juden gegen die Christgläubigen. Zuerst rief er sie zusammen und fragte sie, warum sie denn, da doch das Gesetz zu opfern befehle, keine Opfer darbrächten. Und als sie antworteten, daß ihr Gottesdienst auf einen einzigen Ort beschränkt sei, da traf der gottgehaßte Mann sofort die Anordnung, den zerstörten Tempel wieder herzustellen, indem der törichte Mensch glaubte, die Weissagung des Herrn Lügen strafen zu können. Indessen bewies er nur noch mehr ihre Wahrheit. Die Juden vernahmen nämlich die kaiserlichen Worte mit großer Freude und setzten alle ihre Volksgenossen auf der ganzen Erde von dem Befehl in Kenntnis. Diese kamen S. 194 rasch von allen Seiten her zusammen und brachten Geld und Eifer zum Bauen mit. Das meiste aber steuerte er selbst bei, der den Befehl zum Bauen gegeben hatte, nicht aus Freigebigkeit, sondern aus Haß gegen die Wahrheit. Zugleich sandte er auch einen Baumeister, einen würdigen Vollstrecker seiner gottlosen Befehle. Sie sollen auch Hacken, Schaufeln und Körbe von Silber angefertigt haben.
Als man nun anfing zu graben und den Schutt fortzuschaffen, waren den ganzen Tag hindurch viele Tausende mit dieser Arbeit beschäftigt, während der Nacht aber wurde der Schutt von dem aufgeschütteten Haufen hinweg von selbst wieder an seine frühere Stelle zurückgebracht. Sie zerstörten sogar die letzten Trümmer des alten Baues, in der Hoffnung, das Ganze von Grund auf wieder neu herstellen zu können. Nachdem sie aber viele tausend Scheffel Gips und Kalk gesammelt hatten, erhoben sich plötzlich heftige Winde, die in wirbelnder Bewegung, in heftigen Stößen und in furchtbaren Stürmen mit einem Male alles das auseinander streuten. Da sie von ihrem wahnsinnigen Unternehmen noch immer nicht abließen und durch die göttliche Langmut nicht zur Besinnung gebracht wurden, entstand zunächst ein äußerst starkes Erdbeben, das auch die mit den göttlichen Dingen ganz und gar nicht Vertrauten hätte in Schrecken versetzen können. Und da sie noch immer nicht in Furcht gerieten, brach aus den Fundamenten, die sie ausgruben, Feuer hervor, das sehr viele von den Arbeitern verbrannte, während andere die Flucht ergriffen. Viele schliefen während der Nacht in einer nahegelegenen Halle. Da stürzte plötzlich das Dach und mit demselben das ganze Gebäude zusammen und begrub sämtliche, die darin schliefen, unter seinen Trümmern. In derselben Nacht und ebenso wieder am folgenden Tage wurde am Himmel in lichtem Scheine die Gestalt des Erlösungskreuzes gesehen, und auch die Kleider der Juden waren mit Kreuzen bedeckt, die aber nicht glänzend, sondern von schwarzer Farbe waren. Als die Gottesfeinde das sahen, gerieten sie in Angst wegen der von Gott verhängten Strafen, liefen eiligst davon, kehrten in ihre Heimat zurück und bekannten, daß S. 195 der von ihren Voreltern ans Kreuzholz Geheftete wirklich Gott sei. Dieses vernahm auch Julian, da allgemein davon gesprochen wurde; aber gleich dem Pharao verhärtete er sein Herz.
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The Ecclesiastical History of Theodoret (CCEL)
Chapter IV. Of the restoration of allowances to the churches; and of the Emperor’s death.
When the emperor had received this letter, his former knowledge of and disposition to divine things was confirmed, and he issued a second edict wherein he ordered the amount of corn which the great Constantine had appropriated to the churches to be restored. 1 For Julian, as was to be expected of one who had gone to war with our Lord and Saviour, had stopped even this mainten P. 110 ance, and since the famine which visited the empire in consequence of Julian’s iniquity prevented the collection of the contribution of Constantine’s enactment, Jovian ordered a third part to be supplied for the present, and promised that on the cessation of the famine he would give the whole.
After distinguishing the beginning of his reign by edicts of this kind, Jovian set out from Antioch for the Bosphorus; but at Dadastanæ, a village lying on the confines of Bithynia and Galatia, he died. 2 He set out on his journey from this world with the grandest and fairest support and stay, but all who had experienced the clemency of his sway were left behind in pain. So, methinks, the Supreme Ruler, to convict us of our iniquity, both shews us good things and again deprives us of them; so by the former means He teaches us how easily He can give us what He will; by the latter He convicts us of our unworthiness of it, and points us to the better life.
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cf. III. 8 page 99. ↩
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At an obscure place called Dadastanæ, half way between Ancyra and Nicæa, after a hearty supper he went to bed in a room newly built. The plaster was still damp, and a brazier of charcoal was brought in to warm the air. In the morning he was found dead in his bed. (Amm. xxv. 10. 12. 13.) This was in February or March, 364. ↩