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Works Cyprian of Carthage (200-258) Über das Gebet des Herrn (BKV)
Hauptteil II

Kap. 13. Auch in der zweiten Bitte sprechen wir, die wir der Welt entsagt haben, den Wunsch aus, das uns verheißene Reich Gottes oder Christus selbst möge zu uns kommen.

Dann heißt es im Gebete weiter: „Dein Reich komme!„ Daß Gottes Reich bald erscheinen möge, auch das erbitten wir ebensogut f ü r  u n s, wie wir wünschen, daß auch sein Name i n u n s geheiligt werde. Denn wann bestünde Gottes Reich nicht? Oder wann finge bei ihm das an, was schon immer gewesen ist und nie zu sein aufhört? Unser Reich, so bitten wir, möge zu uns kommen, das Reich, das von Gott uns verheißen, das durch Christi Blut und Leiden erworben ist, auf daß wir, die wir in der Welt vorher gedient haben, nachmals in Christi Reich herrschen, wie er selbst verspricht und sagt: „Kommet, ihr Gesegneten meines Vaters, empfanget das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt!“1 Es kann aber, geliebteste Brüder, auch Christus selbst das Reich Gottes sein, nach dessen Kommen wir täglich verlangen, dessen baldige Ankunft wir sehnsüchtig wünschen. Denn da er selbst die Auferstehung ist2 , weil wir in ihm wieder auferstehen, so kann er auch selbst als das Reich Gottes aufgefaßt werden, weil wir in ihm herrschen sollen. Mit Recht aber bitten wir um das Reich Gottes, das heißt: um das himmlische Reich, denn es gibt ja auch ein irdisches Reich. Wer jedoch der Welt bereits entsagt hat, der ist erhaben über ihre Ehren und über ihr Reich; wer sich also Gott und Christus weiht, der sehnt sich nicht nach einem irdischen, sondern nach dem himmlischen Reiche. Unablässiges Bitten und Flehen aber tut not, S. 177 damit wir nicht ebenso des himmlischen Reiches verlustig gehen wie die Juden, denen es zuerst verheißen war. Das verkündigt und bestätigt uns der Herr. „Viele„, sagt er, „werden kommen vom Aufgang und vom Untergang und werden mit Abraham und Isaak und Jakob im Himmelreich sich niederlassen. Die Kinder des Reiches aber werden hinausgestoßen werden in die äußerste Finsternis; dort wird sein Heulen und Zähneknirschen“3 . Er zeigt, daß vordem die Juden Söhne des Reiches waren, solange sie eben auch Söhne Gottes blieben; seitdem aber der väterliche Name für sie verloren war, war es auch mit dem Reiche für sie zu Ende. Und deshalb bitten wir Christen, die wir Gott im Gebete unseren Vater nennen dürfen, auch darum, daß das Reich Gottes zu uns komme.


  1. Matth. 25, 84. ↩

  2. Joh. 11, 85. ↩

  3. Matth. 8, 11 f. ↩

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Über das Gebet des Herrn (BKV)

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