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Works Cyprian of Carthage (200-258) Über das Gebet des Herrn (BKV)
Hauptteil II

Kap. 16. Der göttliche Wille soll sich vollziehen „im Himmel und auf Erden„, das heißt: an Seele und Leib, zwischen denen jeder Streit verstummen muß.

S. 179 Wir bitten aber, der Wille Gottes möge geschehen „im Himmel und auf Erden“; dies läuft beides auf die Vollendung unserer Wohlfahrt und unseres Heils hinaus. Denn da wir einen Leib von der Erde und einen Geist vom Himmel besitzen, so sind wir selbst Erde und Himmel und bitten darum, es möge in beiden, das heißt: nicht nur im Leibe, sondern auch im Geiste, Gottes Wille geschehen. Denn Fleisch und Geist liegen miteinander in Fehde, und bei ihrem gegenseitigen Zwist kommt es täglich zum Kampfe; und so können wir gerade das, was wir wollen, nicht ausführen1 , da der Geist das Himmlische und Göttliche sucht, während das Fleisch nach dem Irdischen und Zeitlichen verlangt. Deshalb bitten wir darum, es möge zwischen diesen beiden Gegnern mit Gottes Beistand und Hilfe Eintracht hergestellt werden, damit die durch ihn wiedergeborene Seele gerettet wird, indem nicht nur im Geiste, sondern auch im Fleische Gottes Wille sich vollzieht. Dies erklärt in offenen und deutlichen Worten der Apostel Paulus. „Das Fleisch„, sagt er, „begehrt wider den Geist und der Geist wider das Fleisch. Denn diese widerstreben einander, so daß ihr eben das nicht tut, was ihr wollt. Offenkundig aber sind die Werke des Fleisches, als da sind Ehebruch, Hurerei, Unlauterkeit, Unzucht, Götzendienst, Zauberei, Totschlag, Feindschaft, Streit, Eifersucht, Zorn, Aufreizung, Groll, Zwietracht, Zerwürfnis, Mißgunst, Trunkenheit, Schwelgerei und dergleichen; die solches tun, werden das Reich Gottes nicht besitzen. Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Großmut, Güte, Glaube, Sanftmut, Enthaltsamkeit, Keuschheit“2 . Das ist der Grund, warum wir in täglichen, ja in unablässigen Gebeten darum flehen, es möge nicht nur im Himmel, sondern auch auf Erden der Wille Gottes an uns geschehen. Denn der Wille Gottes geht dahin, daß das Irdische vor dem Himmlischen zurücktrete und daß das Geistliche und Göttliche die Oberhand gewinne.


  1. Vgl. Gal. 5, 17. ↩

  2. Gal. 5, 17, 19-22. ↩

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Über das Gebet des Herrn (BKV)

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