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Works Fulgentius of Ruspe (467-533) Vom Glauben an Petrus (BKV)
43. Kapitel, 40. Regel. In der Kirche sind Gute mit Bösen vermischt

84.

Halte mit felsenfestem, unerschütterlichem Glauben daran fest, daß die katholische Kirche eine Tenne Gottes ist, angefüllt mit Weizen, der bis zum Ende der Welt mit Spreu vermischt sein wird, das heißt, daß durch die sakramentale Gemeinschaft Gute mit Schlechten gemischt sind! In jedem Stande, dem der Kleriker, Mönche oder Laien, gibt es Gute und Schlechte. Man darf nicht die Guten wegen der Schlechten verlassen, sondern muß die Schlechten wegen der Guten, soweit die Rücksicht des Glaubens und der Liebe es verlangt, ertragen, sofern sie in der Kirche nicht die Samenkörner des Irrglaubens ausstreuen oder die Brüder durch todbringende Nachahmung zu einer Sünde verführen. Denn es kann ja kein Kind der katholischen Kirche, das den rechten Glauben hat und ein gutes Leben führt, je durch eine fremde Sünde befleckt werden, wenn es nicht dem Sün- S. 187 der zustimmt und ihn begünstigt. Ja, es ist von Nutzen, wenn die Schlechten in der Kirche von den Guten ertragen werden, wenn man durch gutes Beispiel und fromme Ermahnung die Absicht mit ihnen verfolgt, daß sie, wenn sie das Gute hören und sehen, ihre üblen Taten verabscheuen und vor dem Gericht Gottes über ihre Freveltaten erzittern und so durch das Geschenk der zuvorkommenden Gnade über ihre Sünden erschüttert und durch Gottes Barmherzigkeit zu einem guten Leben bekehrt werden. Die Guten sollen von den Schlechten in der katholischen Kirche nur durch die Verschiedenheit ihrer Taten getrennt sein, so daß sie mit denen, mit welchen sie die göttlichen Geheimnisse gemeinsam empfangen, nicht die bösen Taten gemeinsam haben, mit denen jene befleckt sind. Am Ende der Welt aber werden die Guten von den Bösen auch dem Leibe nach getrennt werden, wenn Christus mit der Wurfschaufel in der Hand erscheinen und seine Tenne reinigen und den Weizen in die Scheune sammeln, die Spreu hingegen mit unauslöschlichem Feuer vertilgen wird,1 wenn er in gerechtem Gericht die Gerechten von den Ungerechten, die Guten von den Bösen, die Frommen von den Sündern sondern wird. Die Guten wird er zu seiner Rechten, die Bösen zu seiner Linken stellen, und wenn aus seinem Munde das ewige und unabänderliche Urteil des gerechten und ewigen Gerichtes gesprochen ist, werden alle Ungerechten in das ewige Feuer, die Gerechten aber in das ewige Leben eingehen,2 die Ungerechten, um ewig mit dem Teufel zu brennen, die Gerechten aber, um ewig mit Christus zu herrschen.


  1. Matth. 3, 12. ↩

  2. Ebd. 25, 46. ↩

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Translations of this Work
Vom Glauben an Petrus (BKV)
Commentaries for this Work
Einleitung: Vom Glauben an Petrus oder Regel des wahren Glaubens

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