58.

Halte mit felsenfestem, unerschütterlichem Glauben daran fest, daß das menschgewordene göttliche Wort eine Person ist als Träger der göttlichen und menschlichen Natur! Denn das göttliche Wort hat sich gewürdigt, die volle Menschennatur so wahrhaft mit sich zu vereinigen, und ist unter Fortdauer der Gottheit in der Weise Mensch geworden, daß, obwohl Wort und Fleisch von Natur aus nicht dasselbe sind, da in Christus die beiden Naturen in Wahrheit verbleiben, den- S. 172 noch auf Grund der einen Person dasselbe Wort vom ersten Augenblick der Empfängnis durch die Mutter an Fleisch wurde. Denn das göttliche Wort hat nicht die Person, sondern die Natur des Menschen und in die ewige göttliche Person die zeitliche Natur des Fleisches angenommen. Daher ist das fleischgewordene Wort ein Christus, der „dem Fleisch nach von den Vätern abstammt und Gott ist über alles, hochgelobt in Ewigkeit“¹ und ein Jesus, zu dem der Vater sagt: „Aus meinem Schoß habe ich dich gezeugt vor dem Morgenstern;“² hier wird die ewige, vor aller Zeit liegende Geburt dessen angezeigt, von dem der Evangelist sagt: „Man gab ihm den Namen Jesus, wie ihn der Engel genannt hatte, ehe er empfangen war.“³