Traduction
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Gegen Celsus (BKV)
12.
Als Ankläger der christlichen Lehre wirft uns dann Celsus die Sektenbildung im Christentum vor und sagt: "Seitdem sie aber zu einer Menge angewachsen sind, entstehen wiederum unter ihnen Parteien und Spaltungen, und ein jeder will sich einen eigenen S. 218 Anhang schaffen. Und infolge der Menge," fährt er fort, „trennen sie sich wieder voneinander und verdammen sich dann gegenseitig; so dass sie sozusagen nur noch eins gemeinsam haben, wenn sie es wirklich gemeinsam haben, nämlich den bloßen Namen. Dieser ist noch das einzige, das sie sich doch schämen aufzugeben; im übrigen aber hält es von den Parteien diese so und jene anders.“1 Wir antworten: Überall, wo etwas Ernstes und Gemeinnütziges ins Leben trat, haben sich verschiedene Parteien gebildet. Weil die Heilkunde dem Menschengeschlecht nützlich und notwendig ist, und weil in ihr über die Art und Weise der Behandlung des Körpers vielfache Untersuchungen angestellt werden, deshalb finden sich bekanntermaßen bei den Griechen auf dem Gebiete dieser Wissenschaft mehrere Schulen2, und ebenso, wie ich glaube, auch bei allen Nichtgriechen, soweit diese sich mit der Heilkunst befassen. Ferner verspricht die Philosophie Wahrheit und Erkenntnis des Seienden zu bringen und gibt Lebensregeln an die Hand und versucht das zu lehren, was unserem Geschlechte nützlich ist.
Ihre Untersuchungen umfassen aber ein weites Gebiet, deshalb haben sich in der Philosophie außerordentlich viele Sekten gebildet, von denen einige berühmter geworden, andere unbekannter geblieben sind. Im Judentum aber gaben die verschiedenen Auslegungen der mosaischen Schriften und der prophetischen Bücher zur Sektenbildung Veranlassung. Da nun die Menschen, und zwar nicht nur, wie Celsus meint, die ungebildeten und niedriger denkenden Leute, sondern auch viele von den griechischen Gelehrten in dem Christentum etwas Ehrwürdiges sahen, so mußten notwendig Sekten entstehen, keineswegs aus Neigung zu Spaltungen und aus Lust am Streit, sondern weil auch mehrere Gelehrte in die Wahrheiten des Christentums tiefer einzudringen sich bestrebten. Infolgedessen wurden S. 219 die Schriften, die von allen als göttlich anerkannt waren, verschieden ausgelegt, und so entstanden Sekten, benannt nach den Männern, die zwar den Ursprung der christlichen Lehre bewunderten, aber aus mancherlei Ursachen zu Auffassungen kamen, die voneinander abwichen. Es wäre aber doch wenig vernünftig, wenn man von der Heilkunde wegen der in ihr vorhandenen verschiedenen Richtungen nichts wissen wollte, oder wenn man nach würdigen Zielen streben und sich doch mit Haß von der Philosophie abwenden und diesen Haß damit rechtfertigen würde, dass die Philosophen unter sich vielfach nicht einig seien. Ebensowenig darf man die heiligen Bücher des Moses und der Propheten wegen der Sekten verdammen, die unter den Juden entstanden sind.
Edition
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Contra Celsum
12.
[Εἶτ' ἐπεὶ ὡς κατηγορῶν τοῦ λόγου τὰ περὶ τῶν ἐν χριστιανισμῷ αἱρέσεων ὀνειδίζει ἡμῖν λέγων· εἰς πλῆθος δὲ σπαρέντες αὖθις αὖ σχίζονται καὶ τέμνονται καὶ στάσεις ἰδίας ἔχειν ἕκαστοι θέλουσι· φησὶ δ' ὅτι καὶ ὑπὸ πλήθους πάλιν διϊστάμενοι σφᾶς αὐτοὺς ἐλέγχουσιν· ἑνὸς ὡς εἰπεῖν ἔτι κοινωνοῦντες, εἴ γε κοινωνοῦσι, τοῦ ὀνόματος. Καὶ τοῦτο μόνον ἐγκαταλιπεῖν ὅμως αἰσχύνονται· τὰ λοιπὰ δ' ἄλλοι ἀλλαχῇ τετάχαται. Καὶ πρὸς τοῦτο φήσομεν ὅτι οὐδενὸς πράγματος, οὗ μὴ σπουδαία ἐστὶν ἡ ἀρχὴ καὶ τῷ βίῳ χρήσιμος, γεγόνασιν αἱρέσεις διάφοροι. Ἐπεὶ γὰρ ἰατρικὴ χρήσιμος καὶ ἀναγκαία τῷ γένει τῶν ἀνθρώπων, πολλά τε τὰ ἐν αὐτῇ ζητούμενα περὶ τοῦ τρόπου τῆς τῶν σωμάτων θεραπείας, διὰ τοῦτο αἱρέσεις ἐν ἰατρικῇ παρὰ μὲν Ἕλλησιν εὑρίσκονται ὁμολογουμένως πλείονες, ἐγὼ δ' οἶμαι ὅτι καὶ παρὰ βαρβάροις, ὅσοι γε ἐπαγγέλλονται χρῆσθαι ἰατρικῇ. Πάλιν τε αὖ ἐπεὶ φιλοσοφία ἀλήθειαν ἐπαγγελλομένη καὶ γνῶσιν τῶν ὄντων πῶς δεῖ βιοῦν ὑποτίθεται καὶ πειρᾶται διδάσκειν τὰ ὠφέλιμα ἡμῶν τῷ γένει, πολλὴν δ' ἔχει τὰ ζητούμενα πράγματα διολκήν, διὰ τοῦτο αἱρέσεις ἐν φιλοσοφίᾳ συνέστησαν πλεῖσται ὅσαι, ὧν αἱ μέν εἰσι διασημότεραι αἱ δὲ οὐ τοιαῦται. Ἀλλὰ καὶ ἰουδαϊσμὸς πρόφασιν ἔσχε γενέσεως αἱρέσεων τὴν διάφορον ἐκδοχὴν τῶν Μωϋσέως γραμμάτων καὶ τῶν προφητικῶν λόγων. Οὕτω τοίνυν, ἐπεὶ σεμνόν τι ἐφάνη τοῖς ἀνθρώποις χριστιανισμός, οὐ μόνοις, ὡς ὁ Κέλσος οἴεται, τοῖς ἀνδραποδωδεστέροις ἀλλὰ καὶ πολλοῖς τῶν παρ' Ἕλλησι φιλολόγων, ἀναγκαίως ὑπέστησαν οὐ πάντως διὰ τὰς στάσεις καὶ τὸ φιλόνεικον αἱρέσεις ἀλλὰ διὰ τὸ σπουδάζειν συνιέναι τὰ χριστιανισμοῦ καὶ τῶν φιλολόγων πλείονας. Τούτῳ δ' ἠκολούθησε, διαφόρως ἐκδεξαμένων τοὺς ἅμα πᾶσι πιστευθέντας εἶναι θείους λόγους, τὸ γενέσθαι αἱρέσεις ἐπωνύμους τῶν θαυμασάντων μὲν τὴν τοῦ λόγου ἀρχὴν κινηθέντων δ' ὅπως ποτ' οὖν ὑπό τινων πιθανοτήτων πρὸς τὰς εἰς ἀλλήλους διαφωνίας. Ἀλλ' οὔτ' ἰατρικὴν εὐλόγως ἄν τις φεύγοι διὰ τὰς ἐν αὐτῇ αἱρέσεις, οὔτε φιλοσοφίαν τοῦ πρέποντος στοχαζόμενός τις ἂν μισοῖ, πρόφασιν τοῦ μισεῖν αὐτὴν ποριζόμενος τὰς πολλὰς αἱρέσεις. Οὕτως οὐδὲ διὰ τὰς ἐν Ἰουδαίοις αἱρέσεις καταγνωστέον τῶν Μωϋσέως καὶ τῶν προφητῶν ἱερῶν βιβλίων.