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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Origène († 253/54) Contra Celsum Gegen Celsus (BKV)
Achtes Buch

44.

Aber da die Seelen derjenigen, welche um ihres christlichen Glaubens willen sterben und wegen ihrer Frömmigkeit ruhmvoll den Leib verlassen, die Macht der Dämonen brachen und ihren Angriff auf die Menschen lähmten, deshalb, glaube ich, fürchteten sich die Dämonen, weil sie durch Erfahrung wissen, daß sie von den Zeugen der Wahrheit besiegt und überwältigt werden, die Rache nochmals zu versuchen. Und so wird wahrscheinlich die Welt mit den Christen solange im Frieden bleiben, bis die Dämonen die erlittenen Drangsale vergessen haben. Sobald sie aber ihre Kraft wieder sammeln und, durch ihre Bosheit blind gemacht, wieder an den Christen Rache nehmen und sie verfolgen wollen, so werden sie wiederum geschlagen werden; und dann werden wiederum die Seelen der Gottesfürchtigen, die um ihrer Frömmigkeit willen das Kleid des Leibes ablegen, die Heeresmacht des Bösen vernichten.

Meiner Meinung nach haben die Dämonen gemerkt, daß ihre Herrschaft von den Christen, die um ihrer Frömmigkeit willen als Sieger sterben, vernichtet wird, während jene ihnen untertan werden, die den Qualen erliegen und ihren Glauben verleugnen. Deshalb wenden sie sich bisweilen den Christen, die dem Gericht überllefert werden, voll Eifer zu, in der Überzeugung, daß sie selbst durch deren Bekenntnis gestraft, bei ihrer Verleugnung aber neue Kraft gewinnen würden. Und Spuren hiervon kann man auch bei den Richtern wahrnehmen; sie fühlen sich gestraft bei den Christen, welche die Mißhandlungen und Foltern standhaft ertragen, triumphieren aber, wenn ein Christ unterliegt. Denn sie tun das nicht aus einem Gefühl der Menschenliebe, in der deutlichen Erkenntnis, daß zwar „die Zunge“ der von der Qual besiegten Christen „geschworen hat, das S. 784 Herz aber frei bleibt vom Eid“. Dies ist die Entgegnung auf die Worte: „Jedoch rächen sich diese gar sehr an dem Lästerer, der deswegen entweder fliehen und sich verbergen muß oder gefangen wird und umkommt“. Wenn aber ein Christ „flieht“, so tut er das nicht aus Feigheit, sondern aus Gehorsam gegen das Gebot seines Meisters, um sich für das Heil anderer, die von ihm geistlichen Nutzen haben werden, lauter und rein zu erhalten.

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