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Œuvres Règlement ecclésiastique Das achte Buch der Apostolischen Konstitutionen (BKV)
C. Weihen, Verordnungen und Gebete

XLVI. Jeder Kleriker soll mit seinem Range zufrieden sein und die Ordnung Christi nicht stören oder ein höheres Amt in der Kirche sich anmaßen.

Dies aber befehlen wir alle gemeinsam, daß jeder in dem ihm verliehenen Range verbleibe und die Grenzen nicht überschreite, denn sie stammen nicht von uns, sondern von Gott. Denn es spricht der Herr: „Wer euch hört, hört mich und wer mich hört, hört denjenigen, der mich gesandt hat, und wer euch verachtet, der verachtet mich, und wer mich verachtet, der verachtet denjenigen, der mich gesandt hat“1. Wenn schon das Seelenlose die rechte Ordnung einhält, wie Nacht, Tag, Sonne, Mond, Sterne, Elemente, Jahreszeiten, Monate, Wochen, Tage, Stunden, und dem bestimmten Naturbedürfnisse dient nach den Worten: „Du hast die Grenze gesetzt, die sie nicht überschreiten werden“2 und wiederum vom Meere: „Schranken habe ich ihm gesetzt und ringsum habe ich Riegel und Tore angebracht und zu ihm gesprochen: Bis hieher sollst du kommen und nicht weiter“3, wie viel weniger dürft ihr es wagen, die von uns nach Gottes Willen euch gezogenen Grenzen zu verrücken? Aber viele hielten auch dies für überflüssig, ja sie wagen es, die Ordnungen zu verwirren und die S. 77 jedem erteilte Weihe zu erschüttern, sie reißen ihnen nicht verliehene Würden an sich, indem sie sich herrschsüchtig beilegen, was sie ohne Rechtsverletzung nicht geben können. Dadurch erzürnen sie Gott, wie die Koriten und König Ozias4, die unverdient und ohne Gott sich die Hohepriesterwürde beilegten: die einen wurden vom Feuer verzehrt, dieser aber vom Aussatze an der Stirne geschlagen. Dann erbittern sie auch Christus Jesus, der die Verordnung gegeben hat, und betrüben auch den Heiligen Geist, indem sie sein Zeugnis entkräften. Mit Recht haben wir die solchen Attentätern drohende Gefahr vorhergesehen und die Sorglosigkeit hinsichtlich der Opfer und Danksagungen seitens derjenigen, die sie ohne Berechtigung gottlos darbringen, und die hohepriesterliche Ehre, die Nachfolge des großen Hohenpriesters, unseres Königs Jesus Christus, für ein Spiel erachten. Deshalb hielten wir es für notwendig, auch dieses einzuschärfen, denn schon haben einige in ihrer Eitelkeit sich abgewendet5.

Wir reden wie Moses, der Diener Gottes, mit dem Gott von Angesicht zu Angesicht redete, wie jemand mit seinem Freunde sprechen wird, dem er gesagt hat: „Ich kenne dich vor allen“, den er persönlich sprach und nicht durch Unklares, Träume, Engel oder Rätsel. Als dieser die göttliche Gesetzgebung verordnete, unterschied er, was von den Hohenpriestern zu vollziehen sei, was von den Priestern und was von den Leviten; jedem teilte er den seiner liturgischen Stellung eigentümlichen und zustehenden Dienst mit. Und was den Hohenpriestern als Verrichtung aufgetragen war, dem durften sich die Priester nicht nahen; was aber den Priestern zugewiesen war, vollzogen nicht die Leviten, sondern die einzelnen bewahrten die zugeschriebenen Dienste, die sie erhalten hatten. Wenn aber einer über das überlieferte Amt hinausgehen wollte, so war für ihn der Tod als Strafe festgesetzt6.

Dies hat am meisten die Erfahrung gezeigt, die bezüglich des Saul gemacht worden ist; dieser glaubte S. 78 ohne den Propheten und Hohenpriester Samuel opfern zu können. Er zog sich Sünde und unabwendbaren Fluch zu, nicht einmal die Tatsache, daß er von ihm zum Könige gesalbt worden war, flößte dem Propheten Scheu ein7. Durch eine noch entschiedenere Tat hat dies Gott in der Geschichte des Ozias gezeigt, indem er ohne Verzögerung die auf die Gesetzesübertretung gesetzte Strafe vollzogen hat: der gegen die Hohepriesterwürde gewütet hatte, wurde der Königswürde entsetzt8. Ihr wisset auch, was unter uns geschehen ist. Denn es ist euch wohlbekannt, daß von uns durch Gebet und Handauflegung Bischöfe, Priester und Diakonen ernannt worden sind, die schon durch den Unterschied der Namen den Unterschied der Verrichtungen nachweisen. Denn nicht jeder, der wollte, füllte bei uns seine Hand, wie bei dem unechten Stierdienste des falschen Priestertums zur Zeit Jeroboams, sondern wer von Gott berufen wurde. Denn wenn es kein Gesetz gäbe und keinen Unterschied der Ordnungen, so würde es genügen, unter einem Namen die Weihe für alles zu erteilen. Aber vom Herrn über die Reihenfolge der Handlungen belehrt, haben wir den Bischöfen die Verrichtungen des Hohenpriestertums, den Priestern die des Priestertums und den Diakonen die Dienstverrichtungen gegen beide zugeteilt, damit die gottesdienstlichen Handlungen rein verrichtet werden.

Es steht weder dem Diakon das Recht zu, das Opfer darzubringen, zu taufen, den kleinen oder großen Segen zu erteilen, noch dem Priester Weihen zu erteilen, denn es ist nicht recht vor Gott, die Ordnung umzustürzen. Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sodaß die Untergeordneten die Rechte der Vorgesetzten sich herrschsüchtig anmaßen und zu ihrem Verderben eine neue Gesetzgebung erdichten, nicht wissend, daß es schwer für sie ist, gegen den Stachel auszuschlagen. Denn nicht uns oder die Bischöfe bekämpfen solche, sondern den Bischof aller, den Hohenpriester des Vaters, unsern Herrn Jesus Christus. Von Moses, dem Gottgeliebtesten, sind Hohepriester, Priester und Leviten aufgestellt worden, von unserm Heilande wir dreizehn S. 79 Apostel, von den Aposteln ich, Jakobus, und ich, Klemens, und mit uns andere, um nicht alle wieder aufzuzählen, gemeinsam von uns allen die Priester, Diakonen, Subdiakonen und Vorleser.

Der erste Hohepriester von Natur aus, der eingeborene Christus, hat nicht sich die Ehre genommen, sondern wurde von dem Vater aufgestellt; er ist unseretwegen Mensch geworden, hat seinem Gott und Vater das geistige Opfer dargebracht und vor seinem Leiden uns allein dieses befohlen, obwohl zugleich mit uns auch andere da waren, die an ihn glaubten. Aber nicht jeder Gläubige wurde nun schon als Priester aufgestellt oder erhielt die hohepriesterliche Würde. Nach seiner Aufnahme haben wir nach seinem Auftrage das reine und unblutige Opfer dargebracht, Bischöfe und Priester gewählt und Diakonen, sieben an Zahl.

Einer von ihnen war der selige Märtyrer Stephanus9; er stand in Liebe zu Gott uns nicht nach; so sehr zeigte er durch den Glauben seine Gottseligkeit und seine Liebe zu unserm Herrn Jesus Christus, daß er für ihn selbst sein Leben hingab, da er von den Mördern des Herrn, den Juden, mit Steinen getötet wurde. Obgleich er ein so heiliger und großer Mann war, im Geiste glühte, den Christus zur Rechten des Vaters und den Himmel geöffnet sah, erscheint er nicht als Mann, der seinem Dienste nicht Zustehendes verrichtete, das Opfer darbrachte oder jemanden die Hände auflegte, sondern bis zu seinem Ende beachtete er die Ordnung des Diakonates: so geziemte es sich für den Martyrer Christi, die rechte Ordnung einzuhalten. Wenn aber einige unsern Diakon Philippus und den Glaubensbruder Ananias zum Vorwande nehmen, weil jener den Eunuchen getauft hat und dieser mich, Paulus, so verstehen sie nicht, was wir sagen. Denn wir sagten ja, daß niemand die priesterliche Würde an sich reißt, sondern sie entweder von Gott empfängt, wie Melchisedech und Job, oder von einem Hohenpriester, wie Aaron von Moses. So haben also auch Philippus und Ananias nicht sich selbst aufgestellt, sondern sie wurden von Christus, dem Hohenpriester des unvergleichlichen Gottes, aufgestellt.


  1. Luk. 10, 16. ↩

  2. Ps. 103, 9 [hebr. Ps. 104, 9]. ↩

  3. Job 38, 10 u. 11. ↩

  4. Num. 16; 2 Chron. 26. ↩

  5. 1 Tim 5, 15. ↩

  6. Num. 4. ↩

  7. 1 Kön. 13 [1 Sam. nach neuerer Lesart]. ↩

  8. 2 Chr. 26. ↩

  9. Apg. 6 u. 7. ↩

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