6. Kap. Die Märtyrer dieser Zeit.
Doch bald darauf legte dieser Befehlshaber Hand an sich und büßte so für seine Bosheit.
Von neuem traf uns Verbannung, heftige Verfolgung, schreckliches Wüten der Statthalter aller Provinzen, so daß einige von denen, die sich um das göttliche Wort verdient gemacht, erbarmungslos gefangen und zum Tode verurteilt wurden. Aus ihnen wurden zu Emisa, einer Stadt Phöniziens, drei, die sich als Christen bekannt, wilden Tieren zum Fräße vorgeworfen, darunter Bischof Silvanus, ein hochbetagter Greis, der volle vierzig Jahre sein Amt bekleidet hatte. Um dieselbe Zeit wurde auch Petrus, der in rühmlichster Weise die Gemeinden von Alexandrien leitete und infolge seines tugendhaften Lebens und seiner Vertrautheit mit der Hl. Schrift eine hervorragende Zierde der Bischöfe war, ohne allen Grund ergriffen und wider alles Erwarten, plötzlich und ohne Anlaß, angeblich auf Befehl des Maximinus, enthauptet. Mit ihm erfuhren noch mehrere andere ägyptische Bischöfe das gleiche Los. Luzian, Priester der Gemeinde von Antiochien, ein in jeder Hinsicht ganz trefflicher Mann von strenger Lebensweise und bewandert in den heiligen Wissenschaften, wurde nach der Stadt Nikomedien geschleppt, wo sich damals eben der Kaiser aufhielt, und, nachdem er in Gegenwart des Herrschers die Rede zur Verteidigung der von ihm verkündeten Lehre gehalten, ins Gefängnis geworfen und hingerichtet.1 So viel Leid bereitete uns in kurzem Zeiträume Maximinus, der Feind des Guten, daß uns die S. 415 Verfolgung, die er erregte, viel heftiger erschien als die frühere.2
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Vgl. oben VIII 13 (S. 292). ↩
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Während hier die Verfolgung unter Maximinus als schlimmer denn die frühere bezeichnet wird, wurde zu Beginn dieses. Kap. erklärt, daß unter „Maximinus“ „einige“ den Tod erlitten hatten. Laqueur, S. 120 f., verbindet daher die einleitenden Worte dieses Kap. mit den Schlußworten in folgender Weise: „Von neuem traf uns Verbannung, heftige Verfolgung, schreckliches Wüten der Statthalter aller Provinzen, so daß uns die Verfolgung, die er erregte, viel heftiger erschien als die frühere.“ Die dazwischenliegende Märtyrerliste, die Eusebius erst später bekannt wurde, und die ihn über die Art der Verfolgung besser unterrichtete, hat er einer Neuauflageseiner Kirchengeschichte eingefügt. ↩